HUDDLE Nr. 27 vom 07.07.2011

Verlieren verboten

Für die USA wäre jede Niederlage eine peinliche Blamage

Es kann nur einen geben. Dieses Motto dürfte auch in diesem Jahr für die Nationalmannschaft der USA gelten. Denn alles andere als die erfolgreiche Verteidigung des Weltmeistertitels wäre für die Mannschaft aus dem Mutterland des Footballs eine Schmach. »Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich ganz klar auf der Verteidigung unsers 2007 in Japan gewonnen Titels«, erklärte Scott Hallenbeck, CEO des US-Verbandes USA Football, erst kürzlich. Die Herren-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten nimmt erst zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft teil.

 

Der Traum vom Sommermärchen

Österreich hat seit Jahren alles auf die Heim-WM ausgerichtet

Football-Österreich träumt von einem Sommermärchen, einem Märchen, das 2007 mit dem Titel bei der C-Europameisterschaft seinen Anfang nahm, und jetzt mit der Heim-WM sein Happy End finden soll. Um dieses Märchen Wirklichkeit werden zu lassen, hat Team Austria die wohl intensivste Vorbereitung seiner Geschichte durchlaufen. Fünf Trainingslager an vier verschiedenen Orten sollten für alle Beteiligten gute Teamkoordination, gegenseitiges Vertrauen und so optimale Voraussetzungen für den Wettkampf schaffen.

 

Ein unberechenbarer Außenseiter

Australien hofft auf respektable Platzierung

Kein Team bei dieser Weltmeisterschaft ist so schwer einzuschätzen wie Australien. Nur so viel scheint klar zu sein: In einer Gruppe mit Weltmeister USA, Europameister Deutschland und Mexiko dürfte für die Truppe von Head Coach John Leitjen wenig drin sein. Die besten Chancen, nicht ohne Sieg nach Hause zu fahren, dürfte Australien im Platzierungsspiel gegen den Letzten der anderen Gruppe haben. Entscheidend für das Abschneiden in Österreich wird sein, ob sich die in den heimischen Ligen starken Angreifer auch auf internationaler Ebene in Szene setzen können.

 

Keine Angst vor größerer Konkurrenz

Das Ziel für Japan heißt Titelgewinn

Japan ist in der Geschichte der Football-Weltmeisterschaft das Team der Superlative. Als einziges Land war man bisher bei allen Turnieren mit dabei, man stand immer im Finale, gewann zwei der bisher drei Titel und scheiterte vor vier Jahren im eigenen Land nur knapp (20:23 nach Verlängerung gegen die USA). Angesichts dieser Erfolgsbilanz kann das Ziel der Footballer aus Fernost nur der Titelgewinn oder zumindest das erneute Erreichen des Endspiels sein. Der Weg dorthin wird dieses Mal härter sein als bei den bisherigen Turnieren, aber der mehrheitlich aus bereits WM-erfahrenen Spielern bestehende Kader hat genug Qualität, um auch damit fertigzuwerden.

 

Eine Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln

Frankreich bleibt bescheiden und freut sich auf das Spiel gegen Kanada

Frankreich und Football sind nicht unbedingt zwei Dinge, die man sofort miteinander assoziiert. Fußball, Rugby, Tennis oder Radfahren sind die traditionellen Sportarten in unserem westlichen Nachbarland. Doch Football wird in Frankreich seit den 80er Jahren regelmäßig gespielt. Der größte sportliche Erfolg für die französische Nationalmannschaft war - nach vier Eurobowl-Finalteilnahmen französischer Clubs und zwei Junioren-Europameisterschaften 2004 und 2006 - im vergangenen Jahr die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Frankfurt. Bei den World Games, den Spielen der nicht-olympischen Sportarten, gewann Frankreich 2005 immerhin die Bronzemedaille. Bei der WM in Österreich gelten die Franzosen aber nicht unbedingt als einer der Anwärter auf eine vordere Platzierung. Bei beiden bisherigen WM-Teilnahmen belegte man jeweils nur den letzten Platz und wartet noch auf den ersten Sieg in einem WM-Spiel.

 

Die Wundertüte

Gerade im ersten Spiel ist Mexiko für Deutschland ein unbequemer Gegner

Das Team aus Mexiko ist bei der Weltmeisterschaft wohl die Wundertüte. Zwei Mal wurden die Mexikaner bisher Vize-Weltmeister - allerdings das noch bei den Turnieren, an denen die USA noch nicht teilgenommen hatten. Die Federacion Mexicana de Futbol Americano (FMFA) und deren Head Coach Raul Rivera sind zuversichtlich, dass ihnen bei der diesjährigen WM durchaus wieder eine Medaille winken kann. »Ich denke, dass wir eine Mannschaft zusammengestellt haben, die im Vergleich mit jedem anderen Team dieser Weltmeisterschaft mithalten kann«, verkündete Rivera bei der Bekanntgabe des Kaders.

 

Ein paar Amerikaner fertig machen...

Geheimfavorit Kanada treibt eine ganz spezielle Motivation an

Zum ersten Mal überhaupt ist eine Auswahl Kanadas bei der Weltmeisterschaft im Football vertreten. Doch sind es auch hier in der Hauptsache nicht Spieler, die ihre Erfahrungen in der Canadian Football League (CFL) gesammelt haben. Vielmehr wurden bevorzugt ehemalige Akteure von den Universitäten ausgewählt, die unter der Leitung von Head Coach Larry Haylor - dem mit 178 Siegen, 47 Niederlagen und 4 Unentschieden erfolgreichsten Trainer in der Geschichte des kanadischen Uni-Footballs - nach Österreich reisen werden.

 

Zimmermann fehlt beim Europameister

Deutschland hofft dennoch auf ein eingespieltes Team

Für die deutsche Nationalmannschaft wird die WM 2011 in Österreich sicher kein leichtes Turnier werden. Das Ziel, beste europäische Nation zu werden, ist sicher nicht zu hoch gehängt, doch hat man dieses selber nicht in der Hand. »Wir treffen in der Vorrunde ja auf keinen europäischen Gegner, nur auf Mannschaften, gegen die wir lange nicht gespielt haben. Daher müssen wir abwarten, wie die Spiele der Gruppe B ausgehen«, weiß auch AFVD-Sportdirektor Marshall Happer.

 

Der vierte Weltmeister wird gesucht

Acht Nationen kämpfen in Innsbruck, Graz und Wien um den Titel

Am Freitag startet in Innsbruck die vierte Weltmeisterschaft im American Football. Acht Teams, mehr als bei den bisherigen Titelkämpfen, die seit 1999 alle vier Jahre ausgetragen werden, kämpfen um den Titel. Für Kanada und Gastgeber Österreich ist es die WM-Premiere, mit Mexiko und Australien kehren zwei Teams auf die WM-Bühne zurück, die 1999 bei der Premiere in Palermo bereits die weite Anreise nach Europa nicht gescheut hatten.

 

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