HUDDLE Nr. 41 vom 14.10.2010

Kiel am Ziel

Im dritten Anlauf in Frankfurt holen die Baltic Hurricanes die Meisterschaft

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Die Kiel Baltic Hurricanes haben es im dritten Anlauf endlich geschafft und sind nach dem 17:10-Sieg über die Berlin Adler im German Bowl XXXII der neue Deutsche Meister. Mit dem ersten Triumph ihrer Geschichte wurden die Kieler zum zehnten Verein in Deutschland, der seinen Briefkopf mit einem Verweis auf einen GFL-Titelgewinn schmücken kann. Es war vor 11.212 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank Arena sportlich nicht das beste Finale, das in den letzten Jahren gespielt wurde. Doch der Sieger ist mit den Kiel Baltic Hurricanes ein würdiger, der es nicht nur aufgrund der im Finale gezeigten Leistungen verdient hat, sondern auch die gesamte Saison über das bestimmenden Team in der GFL war. Zum German-Bowl-MVP wurde verdientermaßen Kiels Spielmacher Jeff Welsh gekürt. Für die Berlin Adler bleibt es ein schwacher Trost, dass man in dieser Saison immerhin nur gegen Kiel verloren hat (dies allerdings in Frankfurt zum dritten Mal) und sich im Sommer über den Sieg im Eurobowl freuen konnte. Berlins Head Coach Shuan Fatah verkündete nach der Niederlage, dass er die Adler in Richtung Innsbruck verlassen werde. Auch Assistent Lee Rowland wechselt von der Spree zu den Swarco Raiders nach Tirol.

 

Nicht schön, aber effektiv

Redskins schlagen auch die Packers

Schönheitspreise werden die Washington Redskins mit ihrer derzeitigen Spielweise nicht gewinnen, aber das war Head Coch Mike Shanahan ziemlich egal. Mit dem 16:13 nach Verlängerung gegen die Green Bay Packers schlug man zum dritten Mal einen Playoff-Teilnehmer der letzten Saison. »Ich bin wirklich stolz auf unsere Mannschaft. Wenn du nicht eine Menge Charakterstärke in der Mannschaft hast, dann gewinnst du nicht viele Spiele wie dieses, in dem wir zu viele Fehler gemacht haben, vor allem zu Beginn«, sagte er.

 

Spurriers größter Coup

South Carolina nach Sieg gegen Alabama vor seiner erfolgreichsten Saison

Auf einen solchen Erfolg, einen, der zeigt, dass man Anschluss an die erste Garnitur der Teams gefunden hat, wartete man bei South Carolina seit sechs Jahren. Nach dem 35:21-Sieg gegen den Titelverteidiger und bisherigen Ranglisten-Spitzenreiter Alabama ist das zum Greifen nahe, was man sich in Columbia erhofft hatte, als man nach der Saison 2004 den ehemaligen Meistercoach der Florida Gators, Steve Spurrier, aus dem Ruhestand holte: Die Mannschaft kann aus eigener Kraft zum ersten Mal ins Championship Game der SEC einziehen, und wenn die Gamecocks das Niveau vom Samstag halten können, dann sind Dinge möglich, die vor kurzem noch als undenkbar galten.

 

Colts müssen kämpfen

Glanzloser Sieg gegen Kansas City

Bis zu ihrem Spiel bei den Indianapolis Colts waren die Kansas City Chiefs das einzig noch ungeschlagene Team in der NFL. Doch diese Serie ist nun auch beendet. Denn die Colts erspielten sich einen 19:9-Erfolg gegen die Chiefs, taten sich aber sichtlich schwer, den Gegner in die Schranken zu verweisen.

 

Ende der Illusionen

Dallas muss um die Playoffs fürchten

Das erklärte Saisonziel der Dallas Cowboys ist das Erreichen des Super Bowls, der dieses Mal in ihrem Stadion in Arlington bei Dallas stattfindet, aber nach der 27:34-Heimniederlage gegen die Tennessee Titans müssen sie zunächst einmal aufpassen, dass die Saison nicht im Desaster endet. Die Partie gegen die Titans zeigte einmal mehr, was das große Problem der Cowboys ist: Sie sind nicht in der Lage, beständig auf höchstem Niveau zu spielen. Starke Leistungen und brilliante Szenen wechseln sich mit Mittelmaß und saudummen Aktionen teils im Rhythmus weniger Spielzüge ab. Super-Bowl-Kandidaten sehen anders aus.

 

Ein Nobody als Hoffnungsträger

Arizonas Max Hall der gefragteste Mann des Spieltages

So recht kann man sich mit dieser NFL-Saison noch nicht anfreunden. Nur wenige Teams schafften es bisher, mal zwei Spiele in Folge gute Leistungen zu bringen. Aushängeschilder der Liga wie Peyton Manning oder Brett Favre enttäuschten bislang. Mehr als die Hälfte der Teams dümpelt mit Bilanzen zwischen 3-2 und 2-3 herum. Was für die NFL gewollte »Parity« ist, das ist zurzeit eher geballte Mittelmäßigkeit. Da passt es ins Bild, dass das Thema Nummer eins nach diesem fünften Spieltag in den Medien mit Arizonas QB Max Hall ein Mann ist, der sein erstes Spiel bestritt und dabei noch nicht mal besonders gut aussah.

 

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