HUDDLE Nr. 40 vom 07.10.2010

Bye Week« als Wendepunkt?

Cowboys und Vikings stehen nach schwachem Start in Zugzwang

Das erste Viertel der Saison 2010 hat wieder einmal gezeigt, wie leicht man mit Prognosen daneben liegen kann. Wer hätte gedacht, dass die Steelers mit ihrem Quarterback-Problem einen 3-0-Start hinlegen würden oder die 2009 so enttäuschenden Bears, ganz zu schweigen von den Chiefs. Zu den Überraschungen am anderen Ende der Skala gehören neben den San Francisco 49ers auch zwei der Top-Super-Bowl-Anwärter in der NFC, die Dallas Cowboys und die Minnesota Vikings. Denen kam das erste spielfreie Wochenende dieser Saison, an dem auch sie frei hatten, ganz gelegen, um eine erste Zwischenbilanz zu ziehen, notwendige Veränderungen in Angriff zu nehmen und die Saison dann gewissermaßen noch einmal von vorn zu beginnen. Zumindest die Cowboys haben in der Vergangenheit schon oft von einer »Bye Week« zur rechten Zeit profitiert.

 

Lange Saison, gewachsene Erfahrung

Alle reden von der hohen Belastung der Adler - aber sie siegen einfach weiter...

Same procedure as last year? Geht es nach den Berlin Adlern und deren Head Coach Shuan Fatah, steht der Titelverteidigung in der Frankfurter Commerzbank-Arena am Samstag nichts im Wege. Auch wenn die Schwarz-Gelben von der Spree am Main gegen die Kiel Baltic Hurricanes diesmal nur Außenseiter sein werden. Denn die bisherige Saison war trotz - oder gerade wegen - des Eurobowls lang und hat ihre Opfer gefordert. Von Spiel zu Spiel wuchs die Namensliste mit den verletzten Spielern. Eine bewusste Kampfansage hat Shuan Fatah auch dahervermieden. »Man kennt sich. Das sind alte Bekannte. Da muss man keine Kampfansage machen. Ich habe höchsten Respekt vor Patrick Esume und seiner Arbeit«, erklärte der Berliner Cheftrainer.

 

Die Lehrzeit ist zu Ende

Canes müssten nun auch mal den Titel holen

Die Kieler Footballfans wurden einer langen Geduldsprobe ausgesetzt. Nach ihrer ersten norddeutschen Meisterschaft im Jahre 2008 haben sich die Schleswig-Holsteiner zum dritten Mal in Folge für den German Bowl qualifiziert. Und es spricht Einiges dafür, dass sie mit dieser Erfahrung im Gepäck die Bürde des Favoriten beim diesjährigen 32. Endspiel schultern müssen. Nachdem der Erfolgscoach Kent Anderson zweimal in der Commerzbank-Arena mit den Nordlichtern scheiterte, haben sich Head Coach Patrick Esume und seine Trainercrew vorgenommen, endlich den Titel an die Förde zu entführen.

 

Panther kehren zurück

Rebels müssen in die GFL 2

Anderthalb Minuten vor Schluss hielt es keinen mehr auf den Sitzen: Die meisten der 3.157 Zuschauer im VfL-Benrath-Stadion feuerten fast frenetisch die Panther-Footballer an. Der Zweitligist lag im Relegations-Rückspiel mit einem Punkt zurück und musste den Angriff von Erstligist Berlin Rebels unbedingt stoppen. Nachdem die Panther die Berliner erstmals gestoppt hatten, waren noch 31 Sekunden auf der Uhr, Berlin hatte noch drei Auszeiten. Es war also klar, dass die Rebels noch einmal in Ballbesitz kommen würden. »Ich weiß nicht, wie viele Haare ich bei diesem Spiel verloren habe oder wie viele davon grau geworden sind«, sagte Panther-Trainer Martin Hanselmann angesichts der brisanten Schlussphase.

 

Rematch in Frankfurt

Berlin und Kiel spielen im zweiten Jahr in Folge um den German Bowl

Zum dritten Mal wird der Deutsche Meister in der Frankfurter Commerzbank-Arena ermittelt - zum dritten Mal sind die Kiel Baltic Hurricanes dabei. Gewonnen haben sie das Finale bei beiden Anläufen 2008 und 2009 indes nicht, und dieses Jahr ist nun auch der Gegner wieder derselbe wie im Vorjahr. Allen Unkenrufen zum Trotz, dass das harte Saisonprogramm der Berliner, die sich im Sommer den Eurobowl erkämpft haben, und der damit einhergehende körperliche Verschleiß ihnen diesmal spätestens im Halbfinale zum Verhängnis werden würde, haben die Berlin Adler Chancen auf die Titelverteidigung.

 

Wiesbaden am Ziel

Weinheim bleibt sieglos

Auch die letzte Chance konnten die Weinheim Longhorns nicht nutzen. Mit 26:30 unterlagen die Männer um Spielertrainer Shawn McBrayer auch im Rückspiel den Wiesbaden Phantoms und müssen nun den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Groß dagegen der Jubel beim Team aus der hessischen Landeshauptstadt: Nach 26 Jahren ist man endlich im Oberhaus des Footballs angekommen. Zudem gab es auch noch eine gute Nachricht: Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller sagte den Phantoms zu, die Saison 2011 im Stadion an der Berliner Straße spielen zu können, welches für 5.000 Zuschauer zugelassen ist.

 

Defenses haben es leicht

Steelers scheitern an sich selbst

Die Pittsburgh Steelers haben den besten Saisonstart seit 1979 verpasst. Gegen die Baltimore Ravens verloren sie in einer dramatischen Schlussphase mit 14:17. Ravens-QB Joe Flacco nutzte die letzte Chance und warf 34 Sekunden vor dem Spielende den entscheidenden Touchdown auf WR T.J. Housmandzadeh. Begünstig wurde dieser Erfolg durch zahlreiche Penaltys der Steelers sowie zwei verschossene Field-Goal-Versuche durch den ansonsten sicheren Jeff Reed.

 

Die Karten werden neu gemischt

Oregon mausert sich zum unerwarteten Endspiel-Anwärter

Der letzte Spieltag zeigte mal wieder, wie schnellebig der Sport ist. Nach den Spielen vom 25. September, vor allem dem Sieg von Boise State gegen Oregon State, schien die einzige spannende Frage für den Rest der Regular Season zu sein, ob eines der beiden souveränen Top-Teams, Spitzenreiter Alabama und der Zweite Ohio State, noch stolpern wird, um damit den Weg ins National Championship Game für die Medien-Darlings aus Idaho freizumachen. Eine Woche später sorgte Oregon mit seinem 52:31-Comeback-Erfolg gegen Stanford für so viel Aufsehen, dass es an Boise State in den Top 25 vorbeizog und nun selbst zum heißen Endspiel-Anwärter avancierte. Zumindest in der Offensive sind die Ducks kein bisschen schlechter als die drei anderen erwähnten Titel-Kandidaten.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe