HUDDLE Nr. 27 vom 08.07.2010

Eine Sekunde und ein Kick machen den Unterschied

Berlin Adler erstmals Eurobowl-Sieger

Ein Gipfeltreffen auf höchstem Niveau bot die 24. Auflage des Eurobowl-Finales: Die Vienna Vikings hatten auf der Hohen Warte die Berlin Adler zu Gast. 5.000 Zuschauer sahen eine Partie, die eines Finalspieles in jeder Hinsicht würdig war und buchstäblich bis zur letzten Sekunde spannend blieb. Würdig - anders kann man dieses Endspiel nicht beschreiben. Angefangen vom Rahmen, einer seit langer Zeit das erste Mal wieder richtig volle Hohe Warte, über den Einsatz der Mannschaften, bis zur nicht enden wollenden Spannung. Zwei ebenbürtige Teams, die nicht fehlerfrei spielten, aber sehr diszipliniert und mit vollem Einsatz kämpften. Die Vikings vertrauten wie immer auf ihr Laufspiel mit Josiah Cravalho, der Wikinger des Tages war aber eindeutig Chauncey Calhoun mit zwei Interceptions und zwei Touchdowns. Zu Beginn des Spieles konnten die Wiener das Berliner Laufspiel gut kontrollieren, die kurzen Pässe - meist auf WR Hemaseh Heidary - fanden bei den Adlern aber zu oft ihr Ziel. Die Gäste aus Berlin zeigten lediglich zu Anfang des zweiten Viertels - mit elf Punkten Rückstand - eine leichte Unsicherheit. Der Touchdown vor der Pause brachte das Momentum auf die deutsche Seite, selbst die dritte Interception von QB Kyle Callahan konnte ihnen nichts mehr anhaben. Nach der Pause funktionierte das Laufspiel noch besser, QB Kyle Callahan zeigte neben einem starken Wurfarm die eigene Schnelligkeit und erzielte den letzten Touchdown selbst. Ein Wahnsinns-Field-Goal beendete die Partie, machte Kicker Benjamin Scharweit zum MVP und kürte die Berliner Adler zum - verdienten - europäischen Meister.

 

Das ganze Spektrum

Deutschlands Defense trifft bei der EM auf vielfältige Angriffsvarianten

Es ist wohl eine der ältesten und abgedroschensten Weisheiten, dass es die Defense ist, welche die Meisterschaften holt. Und dennoch richtet sich nahezu jedes Team danach und versucht diesen Teil immer besonders stark aufzubauen. So auch Walter Rohlfing, Defensive Coordinator der Herren-Nationalmannschaft. Für die am 24. Juli in Frankfurt beginnende Europameisterschaft vertraut der Düsseldorfer auf altbewährte Kräfte, wobei die Vorsilbe alt höchstens auf die Erfahrung zutrifft. Der vor zwei Jahren eingeleitete Verjüngungsprozess soll nun die Früchte ernten, die Rohlfing seinerzeit ausgesät hatte. Der Titel muss her. »Wir sind heiß. Auch auf Österreich. In Düsseldorf haben uns die österreichischen Vertreter den Fehdehandschuh im Raum gelassen und wir werden ihn dankbar annehmen.«

 

Rebellion abgewehrt

Braunschweig nimmt Kurs auf Playoffs

Die treuen Braunschweiger Zuschauer, die trotz Fußball-WM am letzten Samstag den Weg in das Stadion an der Hamburger Straße fanden, erlebten nicht nur zwei unterschiedliche Halbzeiten und den zweiten Heimerfolg der Lions in der laufenden Saison, sondern auch sommerliche Temperaturen, die beiden Mannschaften merklich zu schaffen machten - den Berliner Gästen aber am Ende wohl mehr

 

Schlechtes Zeitmanagement

Plattling kann in Stuttgart nur den Vorteil im direkten Vergleich sichern

Mit einem blauen Auge sind die Stuttgart Scorpions noch einmal davon gekommen, was aber weniger an den eigenen Leistungen lag, sondern einfach an der Unfähigkeit der Plattling Black Hawks, in der letzten Angriffsserie ihre drei Auszeiten vernünftig einzusetzen. Den Black Hawks ist wohl das einmalige Kunststück gelungen, trotz aller drei zur Verfügung stehenden Auszeiten das Spiel zu verlieren, weil die Zeit auslief. So gewannen die Stuttgart Scorpions glücklich mit 14:10, sie bleiben aber im direkten Vergleich hinter den Black Hawks aus Plattling zurück.

 

Auch Kiel setzt sich in Essen durch

Cardinals erleiden zweite Heimniederlage

Die Assindia Cardinals empfingen bei hochsommerlichen Temperaturen am Sonntag die Kiel Baltic Hurricanes und dazu noch 700 Besucher im heimischen Sportpark »Am Hallo«. Nach der ersten Heimniederlage gegen die Lions in der letzten Woche wollten sie den Gast aus dem Norden, der bislang erst ein Spiel verloren hatte, in die Schranken verweisen. Auch wenn die Gastgeber lange Zeit auf Augenhöhe spielen konnten, unterlagen sie den Norddeutschen mit 7:19.

 

Tag der Rückkehrer

Marburg souverän gegen Weinheim

Gegen aufopferungsvoll kämpfende Weinheimer gab es am Sonntag den erwartet deutlichen Sieg für die Marburg Mercenaries. Bei hochsommerlichen Temperaturen ließen die Mercenaries nie einen Zweifel am Ausgang der Partie und legten den Grundstein mit 24 Punkten bereits in der ersten Halbzeit. Erfreuliche Randnotizen waren sicherlich die Comebacks der Langzeitverletzten Deante‘Battle, Karol Czapinski und Johannes Thiel.

 

Heimpleite der Cowboys gegen den Tabellenführer

Unicorns haben keine Mühe in München

Trotz Vorverlegung des Kickoffs auf 14 Uhr und Public-Viewing-Angebotes für das WM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Argentinien fanden sich nur sehr wenige Zuschauer im Münchner Dantestadion zum Heimspiel der Munich Cowboys gegen die Schwäbisch Hall Unicorns ein. Die spärlichen Besucher sahen von Beginn an ein dominierendes Gästeteam, das bereits im ersten Drive die Fronten klärte und durch einen Pass von QB Brian Brunner auf WR Eren Savasli mit 7:0 in Führung ging. Die Münchner zeigten sich zunächst nicht zu sehr geschockt und erarbeiteten sich eine Field-Goal-Chance aus etwas mehr als 20 Yards Entfernung, die dann aber vergeben wurde. Besser machten es noch im ersten Viertel die Haller. K Nick Robinson erhöhte per Field Goal auf 10:0.

 

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