HUDDLE Nr. 21 vom 25.05.2006

Abschluss einer Saison des Übergangs

Amsterdam und Frankfurt spielen in Düsseldorf um den Titel

Am Samstag bittet die NFL Europe zum 14. Mal zum World Bowl. Bühne für das Finale wird wie im letzten Jahr die einst mit der Hoffnung auf WM-Fußball erbaute und dann doch verschmähte LTU Arena in Düsseldorf sein. Ob die Zuschauer ein sportlicher Leckerbissen erwartet, darf man zum jetzigen Zeitpunkt eher bezweifeln, denn beide Finalisten, sowohl der letztjährige Titelträger Amsterdan Admirals als auch die Frankfurt Galaxy, die sich zum siebten Mal (Rekord) für das Endspiel qualifizierte, boten in den letzten Spielen eher Magerkost. Zudem fehlt mit Amsterdams Gibran Hamdan (verletzt) der einzige Quarterback dieser Saison mit Big-Play-Potenzial.

 

Jammern hilft nicht

Admirals brauchen ohne Hamdan in Düsseldorf eine andere Taktik

Nach Jahren des Scheiterns trotz vermeintlich guten Personals haben sich die Amsterdam Admirals zum neuen sportlichen Primus der Liga entwickelt. Zum zweiten Mal in Folge im World Bowl, und dort steht die Mannschaft vor einer ähnlichen Aufgabe wie vor einem Jahr, nämlich ohne den verletzten Stammspielmacher Gibran Hamdan auskommen zu müssen. Einziger Trost: Gegner Frankfurt Galaxy spielte in dieser Saison auch nur selten souverän und konnte in der Regular Season beide Male besiegt werden.

 

Mit Aberglauben zum Sieg?

Galaxy strebt den vierten Titel an

Zum insgesamt siebten Mal steht das Team der Frankfurt Galaxy in einem World-Bowl-Finale. Geht es nach dem Gesetz der Serie, so sollte dem vierten Titelgewinn der Men in Purple nicht viel im Wege stehen. Denn bislang gewann das Team vom Main noch mit jedem Coach innerhalb dessen dreijähriger Amtszeit einmal den World Bowl. Head Coach Mike Jones ist mittlerweile in seinem dritten Jahr und hat wie die meisten seine Vorgänger schon ein verlorenes Finale auf dem Konto. Mit der siebten Teilnahme an einem World Bowl ist die Galaxy jedenfalls das erfolgreichste Team der NFL Europe.

 

Schwein gehabt

Galaxy nah an Blamage vorbei

Mit mehr Glück als spielerischem Können verhinderte die Frankfurt Galaxy bei Berlin Thunder die Blamage, die eigentlich schon »sichere« World-Bowl-Teilnahme noch zu verspielen. Dass man am Ende mit einem 14:13 gerade noch so davon kam, verdankte die Galaxy dem Unvermögen der Berliner, ihre Chancen zu nutzen.

 

Deutschlands Football nur noch Magerkost

Dodge Vikings Vienna kommen der Titelverteidigung einen Schritt näher

Sehr lange haben die Vienna Vikings auf eine Revanche für ihre Niederlage in der AOL Arena warten müssen. 2000 waren die Wiener im Eurobowl gegen die Hamburg Blue Devils mit 16:46 vor 12.000 Zuschauern gescheitert. Seitdem waren die Blauen Teufel die erklärten Vorbilder, auch wenn es in Hamburg seit dem Jahr 2000 einige Veränderungen gegeben hat. Mehrmals wurde vom Vikings-Management ein Versuch gestartet, die Hamburger zu einem Freundschaftsspiel in die österreichische Hauptstadt zu lotsen, doch erst 2006 sollte dieser Hauptwunsch der Wikinger in Erfüllung gehen, so dass sich die Wiener nach sechs Jahren an diesem »Hamburg-Trauma« abarbeiten konnten. Mit Erfolg - schließlich gelang dem Eurobowl-Titelverteidiger vor 6.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion Hohe Warte ein klarer 31:17-Sieg gegen den »Lehrmeister« von damals.

 

Giants düpieren Marburg

Abwehr der Hessen ein einziger Torso

Im Viertelfinale des diesjährigen EFAF-Cups war Schluss für die Marburg Mercenaries. Das Aus kam vor 600 Zuschauern im heimischen Georg-Gassmann-Stadion nicht unverdient gegen die Turek Graz Giants aus Österreich, denen man mit 28:31 unterlag. Tragischer Held der Partie war K Patrick Wolff, der kurz vor Schluss einen 28-Yard-Field-Goal-Versuch zum möglichen Ausgleich vergab.

 

Einstellung fehlt

Scorpions stehen sich selbst im Weg

Das war's dann im EFAF-Cup für die Stuttgart Scorpions: Nur 640 Besucher sahen im GAZi-Stadion eine zwar knappe 12:20-Niederlage, wurden aber vor allem vom Angriff enttäuscht. Mit den Cineplexx Blue Devils bereitete auch das vierte österreichische Team seinem GFL-Kontrahenten das vorzeitige Aus auf dem europäischen Parkett.

 

Ein mutiges Versprechen

Panther zeigen sich gegen Monarchs zu sehr in Geberlaune

QB Pepijn Mendonca von den Düsseldorf Panthern hatte das Football-Ei kraftvoll aus dem Arm geschleudert, doch der Dresdner DB Jens Schletter sprintete dazwischen, pflückte das Spielgerät aus der Luft und rannte an der Seitenlinie unter dem Jubel seiner Teamkollegen in die Endzone der Panther: Touchdown zum 21:37-Endstand aus Sicht der Raubkatzen. Artig bedankte sich Schletter per Handschlag bei Mendonca für den Pass in seine Arme. Die Szene hatte Symbolcharakter. Die Panther verteilten nicht nur dieses eine Geschenk.

 

Gepokert und verloren

Hurricanes sichern sich wichtige Punkte im Playoff-Rennen

Sieben Sekunden vor Schluss gelang Thorsten Scherer der viel umjubelte Touchdown zum 28:22-Sieg der Saarland Hurricanes gegen Aufsteiger Darmstadt Diamonds. Nach einer punktlosen ersten Halbzeit ging in der zweiten richtig die Post ab, und aufgrund einer etwas übertriebenen »Alles oder Nichts«-Mentalität der Gäste konnten sich die Hurricanes letztlich über einen nicht mehr erwarteten Sieg freuen.

 

Bitte mehr Fairness

Rebels und Longhorns in den Playoffs

Am letzten Wochenende sind in der GFL Juniors nahezu alle Würfel gefallen, wenn es um die Begegnungen in den Playoffs geht. Denn neben den Düsseldorf Panthern und den Berlin Adlern konnten sich auch die Schwäbisch Hall Unicorns den Meistertitel in ihrer Gruppe sichern. Offen ist allerdings noch das Rennen um den Platzt des besten Drittplazierten. Bedauerlich nur, dass einige Teams ihrem Frust an diesem Wochenende freien Lauf ließen und ihre Gegenspieler zum Teil so schwer verletzten, dass für diese der Einsatz in den Playoffs fraglich ist.

 

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