HUDDLE Nr. 1 vom 05.01.2006

Hopp oder top?

Interessanteste Spiele in Tampa und Cincinnati

Die 17-wöchige Ouvertüre ist vorbei, jetzt gilt’s. Wer an den kommenden Wochenenden nicht seine beste Leistung abruft, für den gibt es keine Chance zur Wiedergutmachung, der ist raus: Playoffs, Baby! Von den vier Begegnungen der ersten Runde werden zwei besondere Aufmerksamkeit bekommen, das Spiel der Cincinnati Bengals gegen den Divisionsrivalen Pittsburgh Steelers und das der Tampa Bay Buccaneers gegen die Washington Redskins.

 

Good bye, Brett!?

Packers verabschieden sich mit Sieg gegen Spitzenreiter

Seattles RB Shaun Alexander hat sich bei der bedeutungslosen 17:23-Niederlage seiner Seahawks bei den Green Bay Packers endgültig zum Favoriten für die MVP-Wahl gemacht. Er schloss nicht nur die Saison mit den meisten erlaufenen Yards ab, er schraubte auch den NFL-Rekord für Touchdowns in einer Spielzeit auf 28. Die Packers-Fans fragen sich derweil, ob sie QB Brett Favres letztes Spiel gesehen haben.

 

Nicht viel Zeit zur Besinnung

Colts beschenken ihren Head Coach mit einem Sieg

Kaum mehr als ein Schaulaufen der Ersatzleute war der Auftritt der Indianapolis Colts beim 17:13-Sieg gegen die Arizona Cardinals. QB Peyton Manning, WR Marvin Harrison und WR Reggie Wayne blieben nur für den ersten beziehungsweise zweiten Angriff auf dem Feld, die weiteren Pro-Bowl-Spieler der Colts - RB Edgerrin James, LB Cato June und S Bob Sanders - wurden ganz geschont. DE Dwight Freeney spielte nur sporadisch, wie auch die meisten anderen Stammspieler der Colts-Verteidigung.

 

Das letzte Playoff-Ticket erwischt

Erfolgsserie der Redskins hält weiter an

RB Clinton Portis brach den Clubrekord für erlaufene Yards in einer Saison (1.432 Yards) und schraubte diesen auf 1.516 Yards. WR Santana Moss stellte mit 1.483 Yards eine neue Redskins-Bestmarke für Receiving Yards auf (die alte stand bei 1.436 Yards). Doch das alles war nur eine Zugabe, denn durch den 31:20-Erfolg der Washington Redskins gegen die Philadelphia Eagles stehen die Hauptstädter zum ersten Mal seit 1999 wieder in den Playoffs.

 

Bus in die Playoffs

Steelers-RB Jerome Bettis trumpft auf

Er wollte etwas Besonderes machen bei seinem letzten Heimspiel, und es ist ihm gelungen. Drei Touchdowns steuerte Jerome Bettis zum 35:21-Sieg seiner Steelers über die Detroit Lions bei und dürfte damit wohl zum letzten Mal in seiner langen Laufbahn in die Playoffs einziehen. »Ich habe den Jungs gesagt, wir müssen dieses Spiel unbedingt gewinnen. Ich habe nicht mehr so viel Zeit, um noch einmal die Playoffs zu erreichen«, meinte ein strahlender Bettis nach dem Spiel. Mit diesem Sieg kommt es nun zur Neuauflage der Partie mit den Cincinnati Bengals, zum dritten Mal in dieser Saison.

 

Es ist geschafft

Buccaneers gewinnen Divisionstitel in der NFC South

Die kalte Dusche, die Tampas Coach Jon Gruden am Ende des Spiels der New Orleans Saints bei den Tampa Bay Buccaneers erdulden musste, war mehr als verdient, denn die Buccaneers holten sich nach zwei eher enttäuschenden Jahren den Divisionstitel in der NFC South und sicherten sich gleichzeitig das Heimrecht für das erste Playoff-Spiel am kommenden Wochenende gegen Washington.

 

Holiday Bowl

Interception rettet Oklahoma

Der Holiday Bowl erwies sich erneut als kein gutes Pflaster für ein Team, das sich von den BCS Bowls übergangen fühlte. Vor einem Jahr verlor hier California, dieses Mal zog Oregon mit 14:17 den Kürzeren gegen Oklahoma. Oregon ließ nach gutem Beginn nach, und im dritten Viertel setzte Oklahomas Mannschaft dann das um, was Head Coach Bob Stoops beim Gang in die Halbzeitpause angekündigt hatte, nämlich, dass man mehr Räume für die Läufe von RB Adrian Peterson schaffen müsse. Oregon kam erst dreieinhalb Minuten vor Spielende mit einer langen Angriffsserie (13 Spielzüge, 78 Yards) auf 14:17 heran und profitierte dabei von einer fragwürdigen Entscheidung der Schiedsrichter. Im Spielzug vor dem Touchdown, einem Pass nach angetäuschtem Field-Goal-Versuch, entschieden die Referees auf Pass Interference, obwohl der Ball von TE Tim Day auch ohne die Behinderung durch den Gegenspieler nie zu fangen gewesen wäre (allerdings wäre korrekterweise auf Defensive Holding zu entscheiden gewesen, und dann hätte die Frage der Erreichbarkeit des Balles keine Rolle gespielt).

 

Alamo Bowl

Fehlendes Stehvermögen

Eine gute Special-Teams-Aktion und ein erzwungener Ballverlust verhalfen Nebraska in der Schlussphase zu einem 32:28-Erfolg gegen Michigan, das die Saison mit dem schlechtesten Ergebnis seit 21 Jahren abschloss. »Wir haben die Sache einfach nicht zu Ende gebracht. Das war die ganze Saison über unser Problem«, stöhnte RB Michael Hart anschließend.

 

Sun Bowl

Punkte im Sekundentakt

Die Fans in El Paso bekamen bei UCLAs 50:38 gegen Northwestern die punktreichste Partie in der Geschichte des Sun Bowls zu sehen. Überraschend war, dass zunächst Northwesterns Abwehr die Akzente setzte und UCLA dann das Blatt mit Hilfe des Laufspiels wendete. Northwestern zog innerhalb von nur zwei Minuten und fünf Sekunden auf 22:0 davon. Sechs Minuten und 27 Sekunden vor Ende des ersten Viertels fing DE Kevin Mims einen Screen Pass von Olson ab und erzielte das 9:0, kurz darauf kam Northwestern durch einen von SS Bryan Heinz abgefangegen Ball an der 19-Yard-Linie in Ballbesitz und erzielte umgehend den Touchdown zum 15:0, und weitere 45 Sekunden später baute OLB Nick Roach die Führung mit einem Interception Return auf 22:0 aus. Danach disponierte UCLA um und bekam das Spiel mit ständigen Läufen durch die Mitte immer besser in den Griff. Kurios dann die letzten zweieinhalb Minuten des Spiels, in denen UCLAs Brandon Breazell zweimal nach Onside-Kick-Versuchen der Wildcats mit dem Ball in die Endzone sprintete.

 

Demontage in Atlanta

LSU verpasst Miami die schlimmste Niederlage seit sieben Jahren

Das im Vorfeld als beste Bowl-Paarung jenseits der BCS bezeichnete Duell zwischen LSU und Miami im Peach Bowl hielt nicht, was man sich davon versprochen hatte. Mit 40:3 verpasste LSU den Hurricanes deren schlimmste Niederlage seit sieben Jahren (damals 13:66 bei Syracuse). Weil die Hurricanes seit drei Jahren nicht mehr ernsthaft um den Titel mitspielen und zum dritten Mal in Folge mindestens zwei Niederlagen kassierten, wird in den Medien, noch vorsichtig in Konjunktiv und Frageform gekleidet, die Position von Head Coach Larry Coker in Frage gestellt.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe