HUDDLE Nr. 49 vom 08.12.2005

Die Jagd ist eröffnet

Jetzt werden die Abwehrmonster von der Leine gelassen

Dass Abwehrmannschaften für den Erfolg eines Teams von überdurchschnittlicher Bedeutung sind, ist bekannt. Am kommenden Wochenende wird dies in der NFL einmal mehr besonders deutlich werden. In drei Top-Begegnungen treffen sechs der acht besten Abwehrmannschaften in Schlachten geradezu »epischer Ausmaße« aufeinander. Nun gut, wir wollen nicht übertreiben. Letztendlich geht es »nur« um die Teilnahme an den Playoffs. Und wie seit 86 Jahren in der NFL üblich: Wenn die Saison sich dem Ende zuneigt und es in den Stadien kalt und windig wird, dann entscheiden die Abwehrmannschaften und im Angriff das Laufspiel über das Wohl eines Teams.

 

Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Playoffs rücken für Rams in weite Ferne

Der Abschied der St. Louis vom Anspruch, ein Playoff-Kandidat zu sein, ging mit der 9:24-Niederlage gegen die Washington Redskins in seine nächste Phase. Ab jetzt geht nur noch was, wenn man alle restlichen Spiele gewinnt und in den anderen Gruppen der NFC in den letzten Wochen einige Teams noch deutlich häufiger verlieren als gewinnen.

 

Falcons geht die Luft aus

Panthers halten Michael Vick in Schach

Im Spiel der Atlanta Falcons bei den Carolina Panthers ging es für die Gastgeber hauptsächlich darum, den Raum für Michael Vicks Läufe möglichst klein zu halten, um die Falcons dazu zu zwingen, verstärkt auf Vicks Pässe zu setzen, denn darin liegt nicht gerade dessen Stärke. Nach dem 24:6-Sieg kamen die Panthers zur Erkenntnis: Ziel erreicht.

 

Lob vom Fachmann

Bears lassen sich auch von Packers nicht stoppen

Über Wochen haben die Chicago Bears über mangelnden Respekt geklagt, am Sonntag erhielten sie ihn aus berufenem Munde von ihrem Angstgegner: »Die sind schlicht und einfach gut«, lobte Green Bays QB Brett Favre nach der 7:19-Niederlage seiner Packers, die nun ganz dicht vor dem (überraschenden) Divisionstitel stehenden Bears.

 

Alles schön bunt in Cincinnati

Bengals stoßen Steelers vom Thron der AFC North

»Es ist wie der Wechsel zum Farbfernsehen: Früher war alles schwarz-weiß, jetzt ist alles in Farbe. Es ist eine neue Zeit angebrochen. Die Zeit der Cincinnati Bengals«, mit diesem blumigen Vergleich beschrieb WR Chad Johnson den 38:31-Erfolg seiner Bengals gegen den Divisionsrivalen aus Pittsburgh. Mit diesem Sieg haben die Bengals nicht nur eine lange andauernde Dominanz der Steelers in der AFC North beendet, sondern sich selbst auch zum Favoriten auf den Divisionstitel gemacht. Mit nunmehr zwei Spielen Vorsprung, dem Vorteil im Tiebreaker und dem leichteren Restprogramm gegenüber den Steelers scheint es nichts zu geben, was den ersten Titel der Bengals seit 1990 noch verhindern kann.

 

Wie aus dem Nichts

Auf die Giants-Defense ist Verlass

So muss ein Team spielen, das auch im Januar noch im NFL-Geschehen mitmischen will. Obwohl QB Eli Manning einen rabenschwarzen Tag erwischte, reichte es für die New York Giants zu einem 17:10-Erfolg gegen die Dallas Cowboys. New York steht damit im Kampf um den NFC-East-Titel ein Spiel vor den Texanern, die noch schwere Spiele vor sich haben.

 

Wenn es nur immer Dezember wäre

Chiefs schieben sich dichter an die Broncos heran

Dezember im Arrowhead Stadium, das ist der Monat, in dem in Kansas City an die Gäste keine Weihnachtsgeschenke verteilt werden, sondern nur an die eigenen Fans. Seit 16 Spielen sind die Kansas City Chiefs im Monat Dezember unbesiegt. Sieg Nummer 17 folgte gegen AFC-West-Spitzenreiter Denver Broncos, der mit 31:27 in die Knie gezwungen wurde. Damit liegen die Chiefs nur noch einen Sieg hinter den Broncos und haben sich alle Chancen offen gehalten, auch im Januar noch ein wenig Football zu spielen.

 

Die Überlegenheit mutet geradezu grotesk an

USC und Texas spazieren ins Finale

Das Beste zuerst: Endlich einmal gibt es keine Kontroverse um die Besetzung des Finales. USC (66:19 gegen UCLA) und Texas (70:3 gegen Colorado) gewannen auch ihre letzten Spiele und kämpfen nun am 4. Januar im Rose Bowl um den Titel. Und auch über die Bowl Championship Series (BCS), die mit Hilfe einer eigenen Computer-Rangliste die Paarung fürs Endspiel ermittelt, kann man endlich mal etwas Positives sagen: In der Vor-BCS-Zeit hätte es dieses Traum-Finale nicht geben können, da hätten die beiden Teams in unterschiedlichen Bowls gespielt. Diese Klarheit hat aber auch ihren Preis. Selten war eine Saison, was die Situation an der Spitze betrifft, so langweilig wie diese.

 

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