HUDDLE Nr. 27 vom 07.07.2005

Tabellenspitze erobert

Lions nehmen langsam Fahrt auf

Es war eine überraschend einseitige Begegnung, die den 9.300 Zuschauern in Braunschweig geboten wurde. Am Ende bejubelten die Lions-Fans den deutlichen 35:0-Sieg ihres Teams gegen die Cologne Falcons. Der Aufsteiger wurde nach allen Regeln der Football-Kunst kaltgestellt, und Head Coach Michael Davis quittierte die Niederlage mit den Worten: »Wenn ich in den Videos sehe, wie wir gespielt haben, und auf der anderen Seite weiß, wie wir spielen könnten, verschlägt es mir wirklich die Sprache.«

 

Abwehrschlacht

Monarchs ringen Blue Devils nieder

Vor gut 2.500 Zuschauern bezwangen die Dresden Monarchs daheim den bisherigen Spitzenreiter Hamburg Blue Devils mit 10:7. Das Abschiedsspiel von RB Ricky Brown wurde noch einmal zu einem echten Kraftakt. Ein Touchdown blieb ihm im letzten Spiel seiner Karriere allerdings verwehrt. Grund war die stark spielende Hamburger Defense, die sich zwar auf das Laufspiel von Brown einstellte, doch seine 190 Yards Raumgewinn auch nicht verhindern konnte.

 

Die Wende zum Besseren?

Berlin Adler können sich gegen Düsseldorf Panther frei schwimmen

Durchatmen in der Hauptstadt: Das Thema Relegation ist für die Berlin erst einmal vom Tisch. Das im Vorfeld als Schicksalsspiel bezeichnete Aufeinandertreffen der beiden Rekordmeister gegen die Düsseldorf Panther konnte der amtierende Meister aus Berlin im heimischen Jahnsportpark vor rund 950 Zuschauern überraschend deutlich mit 41:14 für sich entscheiden. »Endlich ist bei uns der Knoten geplatzt. Es war alles eine Frage des Kopfes. Wenn man dort für Ordnung gesorgt hat, geht vieles einfacher«, kommentierte Berlins Head Coach Pat Donohoe die Partie.

 

Machtverhältnisse zurecht gerückt

Marburg Mercenaries überzeugen in Angriff und Abwehr

Viel war spekuliert worden vor dieser Partie: Sollten sich die Saarland Hurricanes wirklich an der Tabellenspitze etablieren? Läuft Luon Spearman auch die Marburg Mercenaries in Grund und Boden? Und vor allem, mit was für einem »Game Plan« würde Head Coach Kirk Heidelberg operieren, der ja letztes Jahr an gleicher Stelle eine der bittersten Niederlagen seiner Trainerkarriere hinnehmen musste. Beim deutlichen 41:14-Sieg für Marburg wurden alle Fragen beantwortet. Die Hurricnes mussten die Überlegenheit des Gegners akzeptieren, Spearman wurde über das gesamte Spiel von einer kompromisslos und diszipliniert spielenden Marburger Defense in Schach gehalten, und Heidelberg hatte nur zu Ende des Spiels mit einigen langen Pässen wirklich Erfolg.

 

Zurück zum Machbaren

Stuttgart Scorpions sehen Aufwärtstrend trotz deutlicher Niederlage

Vor 800 Zuschauern, davon etwa 200 Schlachtenbummlern aus Schwäbisch Hall, mussten die Scorpions im heimischen GAZi-Stadion mit 28:50 ihre dritte Heimniederlage hinnehmen. Doch nach dem Spiel freute sich, neben den naturgemäß zufriedenen Gästen, auch das Heimteam, wieder auf dem richtigen Wege zu sein. Dabei hatte man sogar Grund, etwas mit dem Schicksal zu hadern, denn die Schlüsselszene spielte sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit ab.

 

NFL vorerst nur ein Traum

Japaner tun sich in der NFL Europe schwerer als Europäer und Mexikaner

Bei den zwei Football-Weltmeisterschaften in Italien (1999) und Deutschland (2003) hatte Japan jeweils am Ende die Nase vorn und die Konkurrenz aus Europa und Mexiko hinter sich gelassen. Auch in der NFL Europe ist Japan vertreten, gehören japanische Spieler seit 1996 zum Kontingent der National Players. Wer jetzt aber erwarten würde, dass japanische Spieler in der NFL Europe eine wichtige Rolle unter den Nationals spielen, der irrt. Hier tun sich die Japaner bislang schwerer als die Nationals aus Europa und Mexiko, und als die NFL ihr Entwicklungsprogramm für Spieler aus Übersee in diesem Frühjahr ausweitete und für die kommende Saison acht Plätze in den Practice Squads von NFL-Teams (statt vier) zur Verfügung stellte, war kein Japaner unter den Profi-Lehrlingen. Vorerst noch ist die NFL für die japanischen Nationals nur ein Traum. Es ist nicht nur die sportliche Umstellung, die den Männern aus Fernost zu schaffen macht.

 

Ricky Brown: Ich werde euch vermissen

Eine Football-Karriere endet in Dresden

Monarchs-Superstar Ricky Brown verlässt diese Woche Dresden. Der Ausnahme-Sportler beendete mit dem Spiel gegen die Hamburg Blue Devils offiziell seine erfolgreiche Karriere. Bereits am 6. Juli hat Brown an der renommierten Southern Methodist University Business School (SMU) in Austin (Texas) ein Aufbaustudium begonnen. »Der Abschied fällt mir sehr schwer, aber ich bin an einem Punkt, an dem man über die Zukunft nachdenken muss. Ich bin 28 Jahre alt, und jedes Jahr kommen neue junge und gute Footballer nach. Meine Chancen, Geld als Spieler zu verdienen, sind vorbei. Ich freue mich, hier in Dresden meine Karriere nach 20 Jahren zu beenden. Es hätte sicher auch einen anderen Ort wie Kanada, in meiner Heimat Texas oder irgendwo anders geben können, doch hier in Dresden habe ich so viele nette Menschen kennen gelernt. Ich nehme etwas mit, was ich nicht missen möchte. Hier sind Mannschaft und Team eine große Familie. So etwas gibt es in den USA nicht. Ich habe hier viele Leute lieb gewonnen, die mich als Mensch gesehen haben, und dafür bin ihnen dankbar.«

 

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