HUDDLE Nr. 42 vom 16.10.2003

Besser geht’s kaum noch

Hamburg Blue Devils holen nach packendem Finale in der Verlängerung
gegen die Braunschweig Lions ihre vierte Meisterschaft

Der alte Meister ist auch der neue: Die Hamburg Blue Devils gewannen am Samstag in der Volkswagen Arena in Wolfsburg den Feldschlößchen German Bowl XXV mit 37:36 nach Verlängerung gegen die Braunschweig Lions, die zum Abschluss der Punktrunde Platz eins in der GFL Nord vor den Hamburgern belegt hatten, diese Anfang September vor eigenem Publikum noch 35:0 deklassiert hatten und sich auch in Wolfsburg einige Male schon als fast sicherer Sieger wähnen durften. Den Schlusspunkt unter eine an Dramatik kaum zu überbietende Partie, in der die von beiden Seiten vor allem im Angriffsbereich gezeigte Spielkultur im deutschen Amateurbereich bislang wohl noch nicht erreicht worden sein dürfte, setzten Hamburgs TE Andreas Nommensen, der einen 7-Yard-Pass von QB Zach Witt in der Braunschweiger Endzone fing, sowie K Florian Dannehl, der im Gegensatz zu Braunschweigs K Marko Rothaar wenige Minuten zuvor nach dem Overtime-Touchdown seiner Mannschaft auch den Extrapunkt verwandelte. Als MVP des Finales wurde Hamburgs WR Marico Gregersen von Bundestrainer Martin Hanselmann auserkoren und im Anschluss an die Partie mit einer speziellen Naturstein-Trophäe ausgezeichet.

 

Die Launen der Coaches

Wie die »Feldherren« an der Seitenlinie Spiele entscheiden

Die Meinungen darüber, wie wichtig die Rolle der Head Coaches ist, sobald der erste Kickoff erfolgt ist, gehen bekanntlich ausein-ander. Vor allem bei Niederlagen heißt es immer wieder, dass es an den Spielern gelegen habe, weil die Coaches die von ihnen auserkorenen Spielzüge ja nicht selbst ausführen können. Ganz so einfach ist es aber nicht. Der letzte Spieltag zeigte mal wieder, dass über Sieg oder Niederlage natürlich auch tatsächliche oder nur vermeintliche Geniestreiche der Coaches entscheiden.

 

Verkehrte Welt

Panthers gewinnen in Indianapolis

Innerhalb von nur sechs Tagen mussten die Indianapolis Colts zum zweiten Mal Überstunden machen. Hatten sie im Thriller von Tampa Bay die Nase am Ende vorn, war ihr zweiter Gewaltakt gegen die ebenfalls ungeschlagenen Carolina Panthers nicht von Erfolg gekrönt. Das Field Goal von K John Kasay in der Verlängerung ließ die Siegesserie der Colts reißen, die der Panthers geht derweil allen Zweiflern zum Trotz weiter.

 

Chiefs finden wieder einen Weg zum Sieg

Packers kollabieren im letzten Viertel

An einem sonnig warmen Herbstsonntag in Green Bay meisterten die unbesiegten Kansas City Chiefs ihren bisher schwierigsten Test der Saison. Am Ende einer spannenden und abwechslungsreichen Partie konnte man nach einem 40:34-Sieg in der Verlängerung über die Green Bay Packers unbesiegt bleiben - und dies nicht zuletzt, weil die Gastgeber trotz einer 17-Punkte-Führung das Spiel nicht rechtzeitig für sich entscheiden konnten.

 

Der Zauber wirkt weiter

Cowboys sind das Team der Stunde

Nach dem ersten Spieltag schrieb man von einem Trümmerhaufen, mit dem man das Team der Cowboys bezeichnete, und dass auf Head-Coach-Guru Bill Parcells noch viel Arbeit zukommen wird, um daraus eine einigermaßen schlagkräftige Truppe zu schaffen. Fünf Spieltage später: Im Spitzenspiel der NFC East schlugen die Dallas Cowboys die Philadelphia Eagles mit 23:21.

 

Elam wird’s schon richten

Broncos bleiben an Chiefs dran

Was wären die Denver Broncos ohne K Jason Elam? Auch an diesem Wochenende war der Kick-Spezialist wieder einmal maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Broncos das Feld als Sieger verlassen durften. Die Pittsburgh Steelers und die Denver Broncos stellen in der AFC derzeit die beiden besten Abwehrformationen. So war es kein Wunder, dass diese beiden Mannschaftsteile auch die Partie prägten. Letztendlich war es aber das Special Team, das den Ausschlag zugunsten der Hausherren gab. Aus 47 Yards verwandelte Jason Elam im letzten Drive zum 17:14, stellte so den fünften Saisonsieg für seine Mannschaft sicher.

 

Unnötige Niederlage

Kicker-Problem wird zum Verhängnis

Den Seattle Seahawks genügte eine gute Halbzeit, um die San Francisco 49ers mit 20:19 zu schlagen, und sie setzten sich trotz einer unkonzentrierten Leistung in der zweiten Spielhälfte so weiter in der NFC West ab. Die Gäste hätten mit einem Sieg wieder zur Tabellenspitze aufschließen können, doch im ausverkauften Seahawks-Stadion bekamen sie in zwei entscheidenden Situationen den Ball nicht unter Kontrolle und verloren so das Divisionsduell.

 

Kein Durchkommen für Seminoles

Miamis Abwehr zeigt Florida State die Grenzen auf

Die Dramatik, die so viele Duelle zwischen Florida State und Miami in der Vergangenheit ausgezeichnet hat, blieb dieses Mal aus. Eine Woche nach dem Last-Minute-Erfolg gegen West Virginia gewann Miami in Tallahassee mit 22:14, und das knappe Ergebnis täuscht. Miami hatte das Spiel, in dem beide Angriffsreihen unter dem strömenden Regen und den miserablen Bodenverhältnissen litten, drei Viertel lang unter Kontrolle. Florida States zweiter Touchdown fiel erst bei auslaufender Spielzeit.

 

Mehr Klarheit an der Spitze

Oklahoma Sooners und Miami Hurricanes auf Endspielkurs

»Separation Saturday« war der letzte Spieltag im Vorfeld von den Medien getauft worden, weil er an der Spitze die Spreu vom Weizen trennen sollte. Das Ergebnis: Oklahoma (65:13 gegen Texas) und Miami (22:14 bei Florida State) sind die Favoriten auf das Erreichen des Finales, Meister Ohio State fällt nach einem 10:17 bei Wisconsin, der ersten Niederlage nach 19 Siegen in Folge, erst einmal zurück, und neben Florida State und Texas wurden auch noch ein paar andere zuvor ungeschlagene Teams als für einen Titelkandidaten zu leicht befunden.

 

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