HUDDLE Nr. 41 vom 09.10.2003

Jubiläum in blau und rot

Zum fünften Mal Finale Lions-Devils

Zum 25. Mal wird am Samstag ein Deutscher Football-Meister ermittelt, und zum silbernen Jubiläum stehen sich einmal mehr die beiden ersten Adressen hierzulande gegenüber. Titelverteidiger Hamburg Blue Devils und der amtierende Eurobowl-Champion Braunschweig Lions treffen zum fünften Mal im German Bowl aufeinander und übernehmen damit gemeinsam einen Rekord der Ansbach Grizzlies und der Düsseldorf Panther, die zwischen 1983 und 1986 viermal gegeneinander um die Deutsche Meisterschaft spielten.

 

Die Devise heißt Sieg

Lions wollen Final-Fluch ad acta legen

In Braunschweig herrscht wenige Tage vor dem Finale eine Art oberflächliche »Ruhe vor dem Sturm«. Von besonderer Anspannung ist dabei nach außen hin bis jetzt nichts zu spüren. Da sein wird sie aber dennoch, mindestens bei Coaches und Spielern. In den letzten drei deutschen Endspielen verließen die Lions immer als Vizemeister den Platz. Da bekanntermaßen kein Footballspieler auf dieser Welt gerne verliert, insbesondere keine Finalspiele, werden diese Niederlagen entsprechend an der Ehre und den Nerven der Löwen gezerrt haben.

 

Ganz ohne Druck...

Blue Devils demonstrieren Gelassenheit

Die Hamburg Blue Devils gehen frohen Mutes in die Vorbereitungsphase zum German Bowl 2003. Wie die Elbstädter Ende letzter Woche mitteilten, wurden allen Angestellten des Vereins, dazu gehören die bezahlten Spieler und Trainer, die Arbeitsverträge entsprechend verlängert. Ein Ausbluten des Kaders in der Endphase der Saison wurde also verhindert. Andererseits müssen die Blauen auch eine Reihe von Langzeitverletzten beklagen: LB Kalle Stubbe, WR/P Andreas Lefevre, RB Bastian Möller und DL Bernhard Rozic werden definitiv nicht beim Endspiel dabei sein können.

 

Die Panther sind zurück

Rekordmeister wieder oben

Um 18.08 Uhr am Samstag war es soweit. Die Spieluhr war abgelaufen und damit auch die Zeit der Düsseldorf Panther in der 2. Bundesliga Nord. 35:0 hatten die Raubkatzen im zweiten Relegationsspiel um den Aufstieg die Assindia Cardinals aus Essen besiegt. Mit den zehn Punkten Vorsprung nach dem 38:28-Hinspiel-Erfolg steigen die Panther nun mit 45 Zählern Differenz überraschend deutlich wieder auf.

 

Simbach kämpft wacker

Mercenaries zehren vom Vorsprung aus dem Hinspiel

An Ende fehlten dann doch 15 weitere Punkte, aber immerhin konnten die Simbach Wildcats im Relegationsrückspiel gegen die Marburg Mercenaries noch einen 21:7-Erfolg landen. Aus Sicht der Mercenaries war die Fahrt nach Niederbayern ein Schlag ins Kontor, denn eigentlich wollten die Hessen doch mit einem Sieg beweisen, dass sie zu Recht in der GFL spielen. Auch ein kurzfristiger Wechsel der Spielstätte tat dem Spiel der Wildcats keinen Abbruch.

 

Untergang in alter Heimat

Holmgrens Rückkehr ein Desaster

Mit der Ausnahme von Vince Lombardi verehren die Fans der Green Bay Packers keinen anderen Head Coach mehr als Mike Holmgren, der dem Football-verrückten Wisconsin in den 90er Jahren zwei Super-Bowl-Teilnahmen bescherte. Nach dem Gewinn des Titels 1997 wurde sogar eine Straße in Green Bay nach Holmgren benannt. Doch keine dieser »Liebeserklärungen« zählte vergangenen Sonntag, als Holmgren mit seinen bis dato unbesiegten Seattle Seahawks in Green Bay auf dem Spielplan stand. Vor über 70.000 gut aufgelegten Fans schickten die bisher so schwach in die Saison gestarteten Packers ihren ehemaligen und immer noch beliebten Coach mit einer 35:13-Niederlage nach Hause.

 

Dantes Inferno

Kansas City, Minnesota und Carolina behalten weiße Weste

Die Kansas City Chiefs bleiben auch nach dem »Re-union Weekend« das Maß aller Dinge in der NFL: Im AFC-West-Spitzenspiel besiegte Kansas City die Denver Broncos nach einem offenen Schlagabtausch mit 24:23. Der große Matchwinner für die Chiefs war auch in diesem Spiel wieder Returner Dante Hall: Im vierten Viertel trug Hall einen 93-Yard-Punt-Return zum entscheidenden Touchdown in Denvers Endzone. Auch 220 Gesamt-Yards und ein Touchdown des wiedergenesenen Broncos-RB Clinton Portis konnten nicht verhindern, dass die AFC West erst einmal fest in der Hand der Chiefs ist. »Im Moment läuft einfach alles für mich. Ich hatte während meiner NFL-Karriere noch nie so viel Selbstvertrauen wie jetzt,« sagte Hall, vor drei Jahren noch ein völliger Nobody, der erst über die NFL Europe den Sprung in die NFL schaffte.

 

Demonstration der Stärke

Abwehr der Dolphins immer besser

Die Miami Dolphins bewiesen gegen die New York Giants einmal mehr, dass die Niederlage gegen die Houston Texans am ersten Spieltag nur ein Ausrutscher war. In einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel holten sie bei den Giants mit 23:10 den dritten Sieg in Folge und festigten damit ihre Tabellenführung in der AFC East.

 

Zu stark für Falcons

Vikings siegen weiter

Minnesotas QB Gus Frerotte hatte keine guten Erinnerungen, als er im Georgia Dome von Atlanta einlief. Letztes Jahr hatte er an gleicher Stelle mit den Cincinnati Bengals einen schlechten Tag erwischt und die ersten sieben Pässe nicht an den Mann gebracht. Danach wurde er auf die Bank verbannt und war Zeuge einer 3:30-Schlappe. Nun behielt er in seinem zweiten Spiel für den verletzten Daunte Culpepper die Übersicht und führte die Vikings zum 39:26-Sieg.

 

Und wieder Hall

Chiefs gewinnen Prestigeduell

Noch rund achteinhalb Minuten waren im letzten Viertel zwischen den Kansas City Chiefs und den Denver Broncos zu spielen, als wieder einmal die Stunde von Dante Hall schlug. Der Punt Returner der Chiefs trug einen Befreiungsschlag der Gäste aus Denver über 93 Yards in deren Endzone zurück - zum vierten Mal in dieser Saison. Damit stellte Hall nicht nur einen neuen Ligarekord auf, sondern auch den 24:23-Erfolg über den Divisionsrivalen sicher und sorgte dafür, dass die Chiefs zum ersten Mal in ihrer Clubgeschichte mit fünf Siegen in die Saison gestartet sind.

Weichenstellung Richtung Finale

Nächster Spieltag hat für die Titelanwärter Playoff-Charakter

Der siebte Spieltag, der an diesem Wochenende ansteht, galt angesichts der Ansetzungen schon vor Saisonbeginn als der Spieltag, an dem man klarer sehen werde, wer die besten Chancen im Kampf um die Endspielplätze hat. Der letzte Spieltag war deshalb eine Art Tief-Luft-holen, zumal vier der ersten acht der Top 25 spielfrei waren. Aber auch dieser Spieltag hatte seine Highlights. Miami strauchelte, zog den Kopf gegen West Virginia aber noch mal aus der Schlinge, und mit Michigan und Kansas State verabschiedeten sich zwei vor der Saison hoch gehandelte Teams aus dem Kreis der Titelanwärter.

 

Meisterlicher Siegeswille

Winslow und Peattie retten Miami Hurricanes

Der bislang dickste Brocken im Kampf um einen Endspielplatz sollte für Miami eigentlich erst am nächsten Spieltag auf dem Progamm stehen, mit dem Spiel bei Florida State, um ein Haar hätten die Titelambitionen der Hurricanes schon vorher einen Dämpfer erhalten. Erst ein Field Goal elf Sekunden vor Schluss, durch einen erfolgreichen Passspielzug bei einem vierten Versuch vorbereitet, verhalf ihnen zu einem 22:20-Erfolg gegen West Virginia.

 

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