HUDDLE Nr. 37 vom 11.09.2003

Posse um Premiere

Verhandlungspoker um NFL-Übertragungen strapaziert die Nerven der Fans

Stell’ Dir vor es ist NFL, und die deutschen Fans gucken in die Röhre. Gibt’s doch gar nicht, hätte man noch vor kurzem gesagt. In der letzten Woche aber schien das Realität zu werden. Weil sich der Pay-TV-Sender Premiere mit der NFL nicht rechtzeitig über die Exklusiv-Rechte für die Übertragung des Super Bowls einigen konnte, fiel die Saison-Auftaktpartie zwischen den Washington Redskins und den New York Jets in der Nacht vom letzten Donnerstag zum Freitag hierzulande aus. Letztlich einigte man sich doch noch: Premiere bekommt den Super Bowl, und am Sonntag waren dann wieder NFL-Spiele bei Premiere zu sehen. Eine Glanztat war das Gezerre um die NFL-Übertragungen aber nicht. Zu Recht waren die Football-Fans ziemlich genervt.

 

Brisante Eröffnung

Redskins erster Sieger

Wenn man die Spannung des Eröffnungsspiels zum Maßstab nimmt, so kann man sich nur auf den Rest der Saison freuen. Mit 16:13 besiegten die Washington Redskins im ersten Spiel der Saison 2003 die New York Jets. Erst fünf Sekunden vor dem Ende sorgte K John Hall für die Entscheidung zu Gunsten des Heimteams.

 

Chaos »pur« in Köln

Crocodiles ziehen Kopf aus der Schlinge

Nachdem die Cologne Crocodiles bereits am Donnerstag ihren vorzeitigen Rückzug aus der GFL erklärt hatten und nur einen Tag später ihre Meinung auf Intervention des Verbandes wieder änderten, konnten sie am Samstag mal wieder mit sportlichen Leistungen Schlagzeilen machen: Sie schlugen die Assindia Cardinals mit 18:13 und gaben damit die rote Laterne an die Essener ab.

 

Die Adler fahren gerne nach Dresden

Starke erste Halbzeit hält Monarchs auf Distanz

Im Duell der Tabellennachbarn bezwangen die Berlin Adler im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion vor 3.300 Zuschauern die Dresden Monarchs mit 33:20 und sicherten sich damit Platz drei in der GFL Nord. Elf Punkte hätten die Monarchs aufholen müssen, um noch an den Adlern vorbeiziehen zu können, hatte man doch das Hinspiel mit 7:17 verloren. Doch schon kurz nach dem Anpfiff war dieser Vorsatz nur noch Makulatur.

 

Meister entzaubert

Ausfall von QB Zach Witt für Blue Devils nicht kompensierbar

Nach der Niederlage gegen die Berlin Adler und dem glanzlosen Pflichtsieg gegen Essen schienen die Braunschweig Lions mehr als nur ein bisschen Wut im Bauch zu haben. Opfer des konsequenterweise folgenden Ausbruchs wurde diesmal der Hamburger Erzrivale, der von den Lions vor der Kulisse von 11.650 Zuschauern mit einer unerwartet deutlichen 35:0-Niederlage zurück an die Elbe geschickt wurde. Die Lions sicherten sich damit die Nordmeisterschaft und das Heimrecht für alle Playoff-Spiele.

 

Ambitionen untermauert

Raiders sammeln wieder Strafen

Das erste »Sunday-Night«-Spiel der neuen Saison sollte vor allem viel Spannung versprechen. Doch vielmehr war es Kurioses, was das Spiel letztendlich ausmachte. Mit 25:20 besiegten die Tennessee Titans AFC-Champion Oakland Raiders, nachdem der Spielstart um 20 Minuten nach hinten verlegt wurde, um zuvor Präsident Bushs Ansprache an die Nation in voller Länge übertragen zu können.

 

Scorpions melden sich zurück

Eindrucksvoller Erfolg gegen Südmeister Razorbacks

Mit einer Gala-Vorstellung verabschiedeten sich die Stuttgarter Footballer von ihren diesmal 1.350 Fans im Waldau-Stadion. Ein nach der verkorksten Rückrunde selbst von den größten Optimisten nicht erwarteter Sieg gegen die bereits vor dem Spiel als Meister der GFL Süd feststehenden Rhein-Main-Razorbacks sorgte für einen versöhnlichen Abschluss der Punktrunde 2003.

 

Spannung pur bis zur letzten Sekunde

Hurricanes beenden Saison auf Platz fünf

Einen schöneren Saisonabschluss hätten sich die Saarland Hurricanes kaum wünschen können. Vor knapp 900 begeisterten Zuschauern lieferten sich die Canes am vergangenen Samstag eine packende Partie mit den Marburg Mercenaries und konnten am Ende einen knappen 25:22-Erfolg für sich verbuchen. Mit neun Punkten feierten die Saarländer gleichzeitig ihre bislang erfolgreichste GFL-Saison, für die Marburger steht nach der zehnten Niederlage in Folge der schwere Gang in die Relegation an.

 

Schlag ins Kontor

Knights verlieren Spiel und drei ihrer besten Spieler auf einmal

Dass die Spiele zwischen den Franken Knights und den Schwäbisch Hall Unicorns immer eine besondere Brisanz haben, wurde auch an diesem Wochenende deutlich. Eigentlich ging es im Nachbarschaftsduell der beiden GFL-Team nur noch um die berühmte »goldene Annanas«. Doch gerade in solchen Partien steckt oft sehr viel Gift. Dass die Knights sportlich mit der 20:33-Niederlage nur zweiter Sieger blieben, mag für Martin Hanselmann noch zu verschmerzen sein. Doch die verletzungsbedingten Ausfälle von QB Jake Olsen, OL Markus Grießmeyer und WR Thomas Rauch dürften schon schwerer zu Buche schlagen.

 

Einmal Hölle und zurück

Miamis Quarterback wird nach katastrophalem Start zum Matchwinner

Miamis 38:33-Sieg gegen Florida am letzten Samstag wird als eines der verrücktesten Spiele in die lange Geschichte dieses Derbys eingehen. Und es wird in der Rückschau eines Tages vielleicht einmal das wichtigste Spiel, der »Defining Moment«, in der Karriere von QB Brock Berlin gewesen sein. Nach katastrophalen ersten 40 Minuten führte er die Hurricanes in den letzten 20 Minuten mit einer Galavorstellung nach 10:33-Rückstand noch zum Sieg.

 

Keine Angst vor großen Namen

Freche Außenseiter mischen Top-25-Teams auf

Von den Ansetzungen her hätte dieser zweite Spieltag ein eher geruhsamer werden sollen. Es gab nur ein Spiel zweier Top-25-Teams gegeneinander (Miami gegen Florida), dafür aber jede Menge Spiele mit vermeintlich klarer Rollenverteilung. Beinahe aber wäre es das größte Favoritensterben an einem Spieltag seit vielen Jahren geworden. Vier Top-25-Teams erlitten Niederlagen, und ein halbes Dutzend weiterer vermied eine Pleite teilweise nur mit sehr viel Glück.

 

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