HUDDLE Nr. 24 vom 12.06.2003

Leichtes Spiel für Berlin

Mehr Biss gegen indisponierte Galaxy

Berlin Thunder verhinderte mit dem 27:14 gegen Frankfurt Galaxy das schlechteste Ergebnis der Team-Geschichte und das schlechteste Ergebnis eines World-Bowl-Sieger im Jahr nach dem Titelgewinn. Aber das war nicht das Hauptthema: Zumindest bei den Claymores wird man argwöhnen, dass die Frankfurter nicht mit vollem Einsatz gespielt haben, weil sie im Finale lieber gegen Fire als gegen die Claymores spielen wollten.

 

Auf nach Glasgow

Fire macht kurzen Prozess

Genau um 21.53 Uhr brach in der Arena AufSchalke ein Jubelsturm los. Rhein Fire führte kurz vor Ende der vor allem von der Defense herausragend geführten Partie gegen die zeitweise völlig hilflosen Barcelona Dragons klar mit 33:7. Und Stadion-sprecher Jan Stecker verkündete, dass im Berliner Olympiastadion der letzte Versuch der Galaxy, die Begegnung doch noch zu kippen, kurz vor der Thunder-Endzone gestoppt worden war - die Leih-Gelsenkirchener hatten zum fünften Mal das Endspiel um den World Bowl erreicht.

 

Hoffen auf den »Heimvorteil«

Frustrierte Claymores-Fans wollen Fire siegen sehen

Im World Bowl XI will Rhein Fire gleich zwei »schwarze« Serien beenden. Bislang haben die derzeit in Gelsenkirchen »zwischengelagerten« Rheinländer Finals nur im Frankfurter Waldstadion gewinnen können. Und im Hampden Park hat Fire noch nie gewonnen, zuletzt sogar die schlimmste »Klatsche« der Vereinshistorie kassiert. Am Samstag aber tritt man hier nicht als Gast an, sondern hat gewissermaßen Heimvorteil.

 

Nichts für schwachen Nerven

Monarchs holen wichtige Punkte gegen den Abstieg

Ein spannendes GFL-Spiel sahen in Dresden rund 2.800 Zuschauer bei 30 Grad im Schatten und entsprechender Hitze in der Sonne. Zu Gast bei den Dresden Monarchs waren die Cologne Crocodiles, die sich fest vorgenommen hatten, ihren ersten Sieg der Saison einzufahren. Doch daraus sollte nichts werden, auch wenn es noch 60 Sekunden vor Schluss nach einem knappen Auswärtssieg der Kölner aussah. Doch der Reihe nach.

 

Ohne Schwung ins Finale

Verpatztes Regular-Season-Ende bereitet Frankfurts Head Coach Sorgen

Die 14:27-Niederlage in Berlin war für Frankfurt Galaxy eigentlich kein Beinbruch. Aber Coaches haben in dem Punkt ihre eigene Philosophie. Sie reden gern davon, dass man nicht angeschlagen ins Finale einziehen will und dass durch eine Niederlage vor einem Endspiel leicht der Schwung verloren gehen kann. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Sorge nicht unbegründet ist, und deshalb hakte Galaxys Head Coach Doug Graber die schwache Vorstellung seiner Mannschaft in Berlin auch nicht einfach so ab.

 

Einschneidende Veränderungen - aber schrittweise

Der neue Head Coach will die 49ers nach seinen Vorstellungen formen

Die Verpflichtung von Head Coach Dennis Erickson hat bei den San Francisco 49ers eine neue Ära eingeleitet. Seit Bill Walsh 1979 das Zepter des kalifornischen Clubs übernahm, spielten die 49ers immer eine Version von Walshs so genannter West Coast Offense. Walshs System hat die Jahrzehnte überdauert und in der NFL viele Nachahmer gefunden, die gerne nicht nur San Franciscos Angriffsschema kopieren wollten, sondern auch die Erfolge der Niners.

 

Vom Versager zum Star

Die Wiedergeburt des Thomas Alfred Maddox

Ein bisschen nervös war er schon. Es war der 3. November 2002, und ein wichtiges Spiel der Pittsburgh Steelers gegen die Atlanta Falcons stand an. Was dieses Spiel für Thomas (Tommy) Maddox so besonders machte, war der Gegner. Head Coach der Atlanta Falcons war Dan Reeves, der Mann, der ihn 1992 über die Draft in die NFL geholt hatte. Zehn Jahre und viele Enttäuschungen später waren sie nun Gegner. Maddox hatte nur wenige Wochen zuvor den Posten des Starting Quarterbacks bei den Steelers ergattert und einer scheinbar verkorksten Saison mit vier Siegen in Folge eine Wendung gegeben. Dieses Spiel geriet quasi zur offiziellen Wiedergeburt des Tommy Maddox in der NFL.

 

Starke erste Hälfte reicht

Scorpions verteidigen Tabellenspitze

Zwei grundverschiedenen Halbzeiten und abwechslungsreichen Offensiv-Football mit überraschenden Wendungen erlebten die 1.934 Zuschauer beim Heimdebüt der Stuttgart Scorpions in der GFL-Saison 2003. Am Ende gewannen die Schwaben zwar deutlich mit 47:34 gegen die Saarland Hurricanes, doch ganz zufrieden war man auf Seiten der Scorpions mit dem Spielverlauf bestimmt nicht.

 

Fortuna kein Söldner-Fan

Mercenaries gegen Knights glücklos

Mit großen Hoffnungen waren die Marburg Mercenaries in ihr erstes GFL-Heimspiel gegangen. Doch nach vier Vierteln verließen die Gäste aus Rothenburg den Platz als Sieger, mussten sich die Mercenaries erneut gegen die Franken Knights geschlagen geben - dieses Mal mit 35:41. Hier endeten jedoch die Parallelen zu den bisherigen Aufeinandertreffen, denn der GFL-Neuling hatte den Favoriten aus Rothenburg am Rande einer Niederlage und verschenkte den Sieg im letzten Viertel durch einige Unachtsamkeiten leichtfertig. Beide Mannschaften hätten den Sieg durchaus verdient gehabt, letztendlich waren die Knights in der Endabrechnung ganz einfach etwas glücklicher dran.

 

Was kommt nach Glasgow?

Spekulationen um den World Bowl 2004

Das Finale 2003 steht, auch wenn das Ende der Regular Season aus Sicht der Scottish Claymores, die den World Bowl im Wesentlichen zu organisieren hatten, wenig erbaulich war. Der World Bowl im Hampden Park in Glasgow ohne das eigene Team, und dann auch noch ein innerdeutsches Duell - jetzt muss sich zeigen, wie gut das World-Bowl-Marketing der Claymores war, ob auch unter diesen Bedingungen eine gut besuchte und stimmungsvolle Veranstaltung möglich ist. Den Claymores hatte man im Übrigen durch die frühzeitige Bekanntgabe des Endspielortes Glasgow bewusst fast eineinhalb Jahre Zeit gegeben, um das NFL-Europe-Finale zu bewerben. Was zu der Frage führt: Was ist eigentlich mit dem World Bowl 2004? Gesagt wird dazu bis jetzt nicht viel. Die »logischen« Kandidaten sind Berlin und Gelsenkirchen.

 

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