HUDDLE Nr. 32 vom 08.08.2002

Russlands Junioren jagen Deutschland den EM-Titel ab

Osteuropäer zu stark für den Titelverteidiger

Die deutsche Junioren-Nationalmannschaft ist ihren Europameister-Titel los. Im Finale unterlagen die Mannen von Head Coach Peter Springwald in Glasgow der Vertretung Russlands mit 20:26, wobei die Entscheidung Sekunden vor Schluss fiel, als die Russen mit einem sehenswerten Trickspielzug die Deutschen düpierten und damit die Verlängerung unnötig machten. WR Evgeny Sikaev hatte den Ball von QB Dimitri Savriko erhalten und zog die ganze Aufmerksamkeit der deutschen Defense, die darauf aus war, einen vermeintlichen Lauf zu stoppen, auf sich. Sikaev passte jedoch auf den völlig freien WR Maxim Tregurov, der leichtes Spiel hatte und ungehindert in die Endzone sprinten durfte.

 

Blue Devils ohne Chance

Braunschweig entscheidet erstes Saisonduell klar für sich

Punktspiele zwischen den Hamburg Blue Devils und den Braunschweig Lions gab es schon viele in der Bundesliga und der GFL zu sehen. Doch selten kristallisierte sich bei einem dieser Gipfeltreffen eine so eindeutige Überlegenheit der Braunschweig Lions, so wie am letzten Sonntag, heraus. Dass das Endergebnis vor rund 12.000 Zuschauern mit 7:43 noch nicht einmal in der Höhe unplausibel erscheint, lag vor allem am Hamburger Angriff, der wohl einen rabenschwarzen Tag erwischte.

 

Playoffs zum Greifen nahe

Adler-Angriff kommt langsam ins Fliegen

In Berlin stand ein Tag der Vorentscheidungen an. Würden die Berlin Adler einen wichtigen Sieg für das Erreichen der Playoffs verbuchen können und damit Abstand auf den Relegationsplatz gewinnen? Oder könnte den Gästen aus Essen der zweite Saisonerfolg gelingen, der Punktegleichstand mit dem Gastgeber bedeutet hätte und gleichermaßen die eigenen Chancen auf den Playoff-Spot immens gesteigert hätte? Am Ende stand ein 36:7 Erfolg vor knapp 600 Zuschauern für den Gastgeber, der damit laut Head Coach Dean Cokinos »einen Schritt weiter in Richtung Playoffs gemacht haben«.

 

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Gerechtes Remis in Rothenburg

Wer am Sonntag zu den rund 1.200 Zuschauern zählte, die den Weg ins Rothenburger Football-Stadion fanden, der brauchte sein Kommen nicht zu bereuen. Zehn Touchdowns und ständige Führungswechsel prägten die Partie zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Franken Knights. Am Ende trennte man sich mit einem gerechten 34:34-Unentschieden, das allerdings keinem der beiden Teams so richtig helfen konnte. Die Knights sind zwar immer noch auf dem zweiten Rang, aber nur noch einen Punkt vor den Rhein-Main Razorbacks.

 

Nicht alles läuft rund

Aber die Razorbacks können die Hurricanes bezwingen

Mehr als mit ihren Gegnern müssen die Footballer der Rhein-Main Razorbacks in diesem Jahr wohl mit sich selbst kämpfen. Zwar wurden die Saarland Hurricanes im Stadion Am Sommerdamm vor 500 Zuschauern durchaus verdient mit 35:14 besiegt, aber bei der Mannschaft von Cheftrainer Mike Wyatt lief längst nicht alles so, wie es hätte laufen sollen. »Wir hatten uns eine durchaus interessante Spieltaktik zurecht gelegt, aber irgendwie konnten wir es auf dem Feld nicht umsetzen, mussten zwei entscheidende Spielzüge abgeben«, erklärte Wyatt etwas ratlos. Immerhin haben sich die Rüsselsheimer durch ihren Erfolg die Chancen auf den zweiten Tabellenplatz aufrechterhalten.

 

Mehr Mühe als erwartet

Stuttgart kommt gegen München arg ins Schwitzen

Schwerer als erwartet taten sich die hoch favorisierten Stuttgart Scorpions bei den Munich Cowboys. Die rund 800 Zuschauer im Sportpark Haar-Eglfing sahen phasenweise einen munteren Schlagabtausch zwischen dem Tabellenschlusslicht aus München und dem Führenden der GFL-Gruppe Süd aus dem Schwabenland, den die Scorpions aber am Ende mit 35:26 wie erwartet für sich entscheiden konnten.

 

Rollenwechsel in Philly

Aufstrebende Eagles jetzt Super-Bowl-Anwärter

In den letzten beiden Jahren arbeiteten sich die Philadelphia Eagles kontinuierlich nach vorn, vom letzten Tabellenplatz in der NFC East Division in der Saison 1999 bis ins NFC Championship Game in der letzten Spielzeit. Jetzt sind sie als Spitzenteam etabliert und neben St. Louis und San Francisco einer der drei Hauptanwärter auf den Platz der NFC im Super Bowl. Aber Vorsicht ist geboten. In der Abwehr verlor man drei wichtige Spieler, und im Angriff hängt manchmal etwas zu viel nur von QB Donovan McNabb ab.

 

Erfolg mit der Brechstange

Personeller Umbau soll Super-Bowl-Kurs bedeuten

Die Zeiten ruhigen Aufbaus sind in der NFL längst vorbei, aber selbst in einer Zeit, die geprägt ist von der Suche nach dem schnellen Erfolg, setzten die Washington Redskins zuletzt neue Maßstäbe. Mit ständigen personellen Wechseln versucht Daniel Snyder, seit zwei Jahren der Besitzer der Redskins, sein Team auf Super-Bowl-Kurs zu bringen. Bislang ohne Erfolg. Jetzt soll’s der neue Head Coach Steve Spurrier, ein Fachmann in Sachen Offensive, richten.

 

Schwachstelle Quarterback

Starke Abwehr allein wird Cowboys nicht reichen

Wohin geht die Reise mit den Dallas Cowboys? Head Coach Dave Campo und Team-Besitzer Jerry Jones glauben im verbalen Gleichschritt, nach zwei 5-11-Spielzeiten Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Ganz falsch liegen sie damit nicht. Die Abwehr ist top, und RB Emmitt Smith läuft und läuft und läuft. Wenn jetzt noch die Quarterback-Leistungen verbessert werden können, dann ist das Erreichen der Playoffs durchaus drin. Gelingt das nicht, was wahrscheinlicher ist, kann’s genauso gut aber auch der letzte Platz in der neuen NFC East werden.

 

Die große Unbekannte

Dezimierte Giants sind schwer einzuschätzen

Die New York Giants waren zuletzt eines der am schwersten einzuschätzenden Teams in der NFC. Als ihnen vor zwei Jahren nicht viel zugetraut wurde, erreichten sie den Super Bowl, im letzten Jahr gesellten sie sich dann zu der kleinen Schar Teams, die es im Jahr nach der Super-Bowl-Teilnahme nicht einmal bis in die Playoffs schafften. Angesichts potenzieller Schwachstellen in der Offensive Line und in der Abwehr ist das Erreichen der Playoffs in diesem Jahr eher unwahrscheinlich. Aber wer weiß das bei den Giants schon so genau?

 

Mit Wut im Bauch in die neue Saison

Verschenkte Endspiel-Teilnahme im letzten Jahr wurmt Tennessee bis heute

Die Fachleute sind sich weitgehend einig: Angesichts des personellen Aderlasses bei Florida und dem insgesamt schwächeren Niveau in der West Division der Southeastern Conference (SEC) ist Tennessee der Favorit auf den Gewinn des Titels in der stärksten College-Conference. Und wenn es richtig gut läuft, dann ist auch das Erreichen des Meisterschaftsfinales im Fiesta Bowl drin. Aber mit der Favoritenrolle, das wissen die Volunteers nach den Erfahrungen der letzten Saison, ist das so eine Sache.

 

Spurriers langer Schatten

Floridas neuer Head Coach Ron Zook steht vor einer schweren Aufgabe

Trainerwechsel sind eigentlich etwas ganz Normales, aber manche sind doch mehr als eine simple Personalentscheidung. Der überraschende Abschied von Head Coach Steve Spurrier bei Florida nach der letzten Saison - er coacht jetzt die Washington Redskins - ist so ein Fall. Kein Head Coach in der Geschichte der Gators hat das Team so geprägt wie er, keiner war mit ihnen so erfolgreich. Sein Nachfolger Ron Zook wird es schwer haben, vor allem dann, wenn die Mannschaft im Jahr eins nach Spurrier nicht mehr ganz so erfolgreich sein sollte wie zuvor. Die Gefahr besteht, aber weniger wegen Zook als vielmehr wegen der vielen verlorenen Leistungsträger.

 

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