HUDDLE Nr. 18 vom 02.05.2002

Doch ein »Every-Down Running Back«?

Warrick Dunn freut sich auf sein neues Team

Einer der am meisten unterschätzten Spieler der NFL ist mit Sicherheit Atlanta-Falcons-RB Warrick Dunn. Mit 1,75 Meter und 87 Kilo ist er eher einer der schmächtigeren Running Backs dieser Liga und in den Augen vieler Coaches und Fans kein »Every-Down Back«. Doch genau in dieser Rolle brillierte Dunn in seinen Jahren bei den Tampa Bay Buccaneers, bevor er im Februar 2002 zu den Atlanta Falcons wechselte. Zwei Pro-Bowl-Nominierungen, zwei 1.000-Yard-Saisons und die Wahl zum besten Neuling des Jahres 1997 sprechen da deutlich für ihn. Mehrfach führte er die Teamstatistiken im Rushing und im Receiving an, denn er ist vor allem als Receiver gefährlich und gefürchtet. Er war 1997 auch der einzige Liga-Neuling, der gleich für den Pro Bowl nominiert wurde. Doch der kleine Running Back aus Baton Rouge in Louisiana beweist immer wieder sein großes Herz - sowohl auf dem als auch abseits des Spielfelds.

 

HUDDLE-MVP:

Jamel Smith

Die spielentscheidenden Punkte zu Rhein Fires 20:16-Sieg bei Berlin Thunder erzielten zwar andere, aber LB Jamel Smith war der Mann, der die Wende im Spiel einleitete. Mit einer 13:3-Führung im Rücken bewegte sich Thunder beim ersten Ballbesitz nach der Halbzeitpause zielstrebig Richtung Fire-Endzone, als Smith einen für WR Kenny Christian bestimmten Pass von QB Todd Husak an Fires 18-Yard-Linie abfing. Hätte Thunder zu diesem Zeitpunkt erneut gepunktet, »der Drops wäre wohl gelutscht gewesen«. Und auch am zweiten Rückschlag für die Berliner, einem Fumble von RB Mukala Sikyala an Thunders 23-Yard-Linie beim zweiten Ballbesitz der Berliner, war Smith beteiligt. Zwar wurden das Verursachen und das Erobern des Fumbles anderen zugeschrieben, aber Smith war dabei mit hart an Mann und Ball.

 

Es hat sich ausgedonnert

Rhein Fire stößt Berlin Thunder ans Tabellenende

War’s das für Berlin Thunder? Nach der 16:20-Heimniederlage gegen Rhein Fire sieht es zumindest vorerst mal nicht so aus, als sollten die Berliner bei der Vergabe der World-Bowl-Plätze in diesem Jahr eine Rolle spielen. Vor allem hat die Mannschaft die fatale und auch von Head Coach Peter Vaas bis jetzt nicht zu erklärende Angewohntheit, sich durch eigene Fehler immer wieder um die Chance zum Sieg zu bringen. Ohne Thunders gütige Mithilfe wäre Fire im Jahnstadion wohl nicht als Sieger vom Platz gegangen.

 

Perfekter Start

Galaxy hat Siegermentalität vergangener Jahre wieder gefunden

So trist wie das Wetter am Samstag im Frankfurter Waldstadion war, so grau und eintönig war auch das Spiel zwischen den Scottish Claymores und der Frankfurt Galaxy. Am Ende hatte die Mannschaft von Doug Graber zwar wieder einmal die Nase vorn, hatte nach dem 16:9-Erfolg den dritten Saisonsieg eingefahren. Aber mit Ruhm hat sich die Galaxy dabei nicht gerade bekleckert. Doch danach kräht bereits heute kein Hahn mehr. »Es war erneut ein hart umkämpfter Sieg. Wir haben im vierten Viertel doch noch einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen«, erklärte Graber nach dem Arbeitssieg. Immerhin hat die Galaxy ihren besten Saisonstart seit 1996.

 

Spannender Zweikampf

Dresden und Hamburg wollen nach oben

Die Turbulenzen bei der diesjährigen Spielplanerstellung der Nordgruppe waren in diesem Jahr durchaus bemerkenswert und sprengten bisher gekannte Standards. Düsseldorfs GFL-Verzicht, Berlins Wiederaufstieg in das Football-Oberhaus und Recklinghausens Nichtaufstieg ermöglichten nicht nur den Hannover Musketeers, sondern auch den Lübeck Cougars als sechstem Team die Teilnahme an der 2. Bundesliga Nord. Wie schon einmal vor wenigen Jahren wird es auch 2002 keinen Absteiger geben - mangels Masse. Es konzentriert sich somit das Fachpublikum auf die Aufstiegsfrage und damit wohl auch auf einen möglichen Zweikampf , der erst am 7. September entschieden werden soll.

 

Marburg Favorit, Abstieg offener denn je

Alle Augen richten sich auf die Mercenaries

Galt für die Mannschaften der Südgruppe in der vergangenen Saison noch eine gewisse Schonfrist, so geht es in diesem Jahr in der zweiten Liga wieder um alles. Mit den Fürsty Razorbacks und den Mainz Golden Eagles als Aufsteiger wurde das Achterfeld wieder aufgefüllt, gibt es in dieser Saison wieder zwei Teams, die am Ende in die Regionalliga zurück müssen. Im Kampf um die Meisterschaft sind auch in diesem Jahr die Marburg Mercenaries wieder das Maß aller Dinge, führt der Weg in die Relegation in die GFL über die Mittelhessen. Wer dagegen gegen den Abstieg kämpft, ist offen, die beiden Neulinge haben sich entsprechend verstärkt, wollen nicht gleich wieder den Weg in die Drittklassigkeit antreten.

 

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