HUDDLE Nr. 44 vom 01.11.2001

Die Aaron-Brooks-Show

Programmwechsel: »Greatest Show on Earth« fällt aus

Es ist hinlänglich bekannt, dass die St. Louis Rams die schlechte Angewohnheit haben, den Gegner in der zweiten Halbzeit noch einmal ins Spiel kommen zu lassen. Nach zuletzt sechs Siegen in Folge rächte sich diese Nachlässigkeit gegen die New Orleans Saints bei der 31:34-Heimniederlage vor allem auch deshalb, weil die Rams nicht weniger als acht Ballverluste verschuldeten. Selbst für ein Team ihres Kalibers zu viel, möchte man meinen. Für die Rams oder gegen die Saints spricht, dass die Gastgeber mit sieben Ballverlusten hätten gewinnen können, erst der Fumble von Trung Canidate kurz vor Spielende bedeutete das endgültige Aus.

 

Thriller in »Windy City«

Bears siegen und siegen und siegen...

Die Chicago Bears sind nach wie vor das Überraschungsteam der NFC. Die Art und Weise, wie sie die San Francisco 49ers in der Verlängerung mit 37:31 bezwangen, war schon beeindruckend. Angeführt von Ersatz-QB Shane Matthews, machten die Bears einen 19-Punkte-Rückstand wett, konnten mittels einer gelungenen Conversion von RB Anthony Thomas wenige Sekunden vor Spielende den Ausgleich erzielen und krönten das Ganze dann in der Verlängerung durch einen Interception-Return-Touchdown von S Mike Brown.

 

Wende zum Besseren oder Strohfeuer?

Verärgerte Buccaneers demütigen Minnesota Vikings

Wie bringt man eine Truppe lahmer Footballer wieder auf Trab? Am wirkungsvollsten ist offenbar immer noch, die großen Jungs mit dem noch größeren Ego bei ihrer Ehre zu packen. Bei den Tampa Bay Buccaneers jedenfalls zeigte die Kritik, die nach den letzten Misserfolgen auf die Mannschaft niedergegangen war, Wirkung. Abzuwarten bleibt, ob das 41:14 gegen die Minnesota Vikings der große Befreiungsschlag war, oder doch nur ein Strohfeuer.

 

Charakterfeste Ravens

Cunningham führt Ravens wieder auf die Siegerstraße

Ein inzwischen 38-jähriger Randall Cunningham führte die Baltimore Ravens zu einem dramatischen 18:17-Erfolg über die lange Zeit führenden Jacksonville Jaguars. Cunningham, der eine nahezu fehlerlos Partie bot, warf den entscheidenden Touchdown, einen 2-Yard-Pass auf WR Quadry Ismail, vier Minuten vor dem Ende. Von da an übernahm die bis dahin alles andere als souveräne Defense der Ravens und wurde ihrem zuletzt arg angekratzten Ruf gerecht, stoppte alle folgenden Angriffsbemühungen der Jaguars und brachte so den Titelverteidiger nach zuletzt zwei Niederlagen wieder auf die Siegerstraße. Und schon melden sich die Spieler wieder lautstark zu Wort, wobei der Begriff Charakter ein wenig überstrapaziert wurde.

 

An goldene Zeiten anknüpfen

Aufbruchstimmung in Mainz

Mit 117:0 gelang den Mainz Golden Eagles einst der höchste dokumentierte Sieg in einem Sspiel in Deutschland. Doch dieser fragwürdige Meilenstein in der deutschen Footballgeschichte ist längst zu den Akten gelegt, nunmehr machen die Verantwortlichen des Mainzer Traditionsvereins durch geschicktes Management und sportlich solide Leistungen auf sich aufmerksam. In diesem Jahr gelang den Adlern aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Ausgerechnet gegen die Badener Greifs, das Team, das den direkten Wiederaufstieg erreichen wollte, gelang im Finale der Regionalliga Mitte der Erfolg.

 

Im entscheidenden Moment zur Stelle

Dolphins jetzt alleiniger Tabellenführer

Die Miami Dolphins konnten sich wieder einmal bei ihrer Verteidigung bedanken, dass sie mit 24:20 bei den Seattle Seahawks den vierten Sieg holten. Jedoch auch Seattles Defense spielte stark und nahm Ex-Seahawks-RB Lamar Smith aus dem Spiel, sodass die Dolphins sich ganz auf QB Jay Fiedler verlassen mussten, der erneut eine durchwachsene Leistung bot, aber im entscheidenden Moment zur Stelle war. Es war ein stetiges Hin und Her im Husky Stadion, und auch die Schiedsrichter schienen bisweilen überfordert zu sein.

 

Surprise, Surprise: Wieder mal Ärger um die BCS

Vielzahl an Endspiel-Kandidaten droht zum Problem zu werden

Der letzte Spieltag hielt, was man sich von ihm versprach. Das Gipfeltreffen zwischen Nebraska und Oklahoma wurde der erwartet harte Kampf, den Nebraska mit 20:10 gewann, und neben dem Titelverteidiger kassierten noch vier weitere der zuvor acht ungeschlagenen Teams ihre erste Niederlage. Für ein klareres Bild im Titel-Rennen sorgte das freilich nicht, sehr zum Leidwesen der Bowl Championship Series (BCS), die nach Veröffentlichung ihrer ersten Rangliste dieser Saison in der Nacht vom Montag zum Dienstag letzter Woche gleich wieder ordentlich Kritik einstecken musste.

 

Das macht Appetit auf mehr

Nebraska gegen Oklahoma einen Tick kreativer

Ein »Game of the Century« wie vor 30 Jahren war das diesjährige Duell zwischen Nebraska und Oklahoma zwar nicht, aber ein »Heavyweight Fight« auf hohem Niveau allemal. Erst ein Griff in die Trickkiste brachte Nebraska beim 20:10-Erfolg in der Schlussphase des Spiels endgültig auf die Siegerstraße, und so hätten gewiss nicht nur die Fans in Oklahoma nichts dagegen, wenn sich die beiden im Big Twelve Championship Game erneut gegenüberstehen würden.

 

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