HUDDLE Nr. 32 vom 09.08.2001

Wenn die Defense hält, was sie verspricht...

...kann St. Louis wieder Anschluss an die Super-Bowl-Saison finden

Auf einem Bein steht’s sich schlecht, weiß schon der Volksmund. So hinkte der Titelverteidiger aus St. Louis in der ersten Saisonhälfte von Sieg zu Sieg, mit gewohnt explosiver Offense, die scheinbar mühelos 30 Punkte zu erzielen im Stande war, und einer völlig überforderten Defense, die ihre Offense zur Explosion nötigte. Es bedurfte eines gebrochenen Fingers von QB Kurt Warner, um diese unheilige Allianz endgültig zum Einsturz zu bringen. Wen wundert’s, dass in der Offseason das Hauptaugenmerk der Defense galt?

 

Steiniger Weg nach Pasadena

Miami muss die entscheidenden Siege auswärts holen

Der Tenor in Bezug auf Miamis Saisonaussichten ist seit zwei Jahren immer der gleiche: Die Hurricanes sind wieder ein Spitzen-Team, die Hurricanes haben das Potenzial, um Meister zu werden. Das stimmte und stimmt auch, aber noch fehlt der fünfte Meisterschaftspokal der Team-Geschichte im Trophäenschrank. 1999 war man vielleicht etwas zu optimistisch, machte ein Niederlagen-Dreierpack nach 2-0-Start alle Titelträume zunichte, im letzten Jahr reichte es nach einer Niederlage im zweiten Spiel, der einzigen, am Ende »nur« zu Platz zwei. Und in diesem Jahr? Das Zeug dazu, am 3. Januar im Rose Bowl um den Titel zu spielen, hat die Mannschaft, aber der Weg ins Finale ist dieses Mal steiniger als in den beiden letzten Jahren.

 

Doch schon reif für mehr

Die Saints haben Selbstvertrauen getankt

Saints-Fans waren in der Vergangenheit wahrlich nicht zu beneiden, Playoff-Erfolge Fehlanzeige. Nach dem Überraschungscoup 2000 glaubt selbst der große Motivator Head Coach Jim Haslett nicht mehr an seine letztjährige Prognose, sein Team sei erst in ein paar Jahren reif, ins Titelrennen einzugreifen. Sogar die Verletzungen etlicher Leistungsträger entpuppten sich zum Teil als Segen, stärkten sie doch den Zusammenhalt des Teams und förderten mit Aaron Brooks auf der Position des Spielmachers eine Entdeckung zutage, die nunmehr für das heißeste Duell des bevorstehenden Football-Sommers sorgen wird: Brooks oder Jeff Blake.

 

Ein ganz normales Team

Ohne die Stars der Vergangenheit droht vorerst Mittelmaß

Der Weggang von WR-Legende Jerry Rice nach Oakland ist symptomatisch für die Entwicklung der 49ers: Der Verjüngungsprozess schreitet voran, finanziell sind GM Terry Donahue wegen der Salary Cap weiterhin die Hände gebunden. Allerdings dürfte das Passspiel die geringste Sorge von Head Coach Steve Mariucci sein. QB Jeff Garcia wusste erneut zu überzeugen und riss mit seiner kämpferischen Einstellung die Offense mit. Dass Garcia nie aufsteckte, war das eine, die Unfähigkeit der 49ers, einen Vorsprung auch in der zweiten Halbzeit zu halten, das andere. Ähnliche Sorgen wie die Rams plagen die 49ers in der Defense.

 

Von wem soll Vick lernen?

Die Zukunft in Atlanta beginnt erst nächstes Jahr

Eines lässt sich schon jetzt mit Sicherheit sagen: Die Herren Anderson und Andersen werden in der kommenden Saison nicht gemeinsam für Furore sorgen - unabhängig davon, ob es RB Jamal Anderson gelingen wird, an die glorreichen Zeiten der 98er Saison anzuknüpfen. Morten Andersen, der dänischstämmige Kicker, musste seinen Arbeitsplatz räumen, den er 1995, vom Divisionsrivalen aus New Orleans kommend, bezogen hatte. Pünktlich zur 20. NFL-Saison der Kicker-Legende hätte sich sein Weg mit dem des großen Hoffnungsträgers der Falcons, QB Michael Vick, kreuzen können, aber für solche Zusammenkünfte von höchstsymbolischem Wert ist in der NFL kein Platz. Die Zeit drängt, nicht weniger als die Rettung des Clubs wird von Vick erwartet.

 

Neuaufbau steht im Vordergrund

Besserer Schutz des Quarterback steht dabei Mittelpunkt

Wenn es etwas war, womit die Panthers in der vergangenen Saison besonders aufgefallen sind, so die unzähligen verletzungsbedingten Ausfälle. Gleich 13 Spieler waren zum Ende der Regular Season auf der Injury Reserve List, kein Wunder, dass das Ergebnis mit Platz drei und einer 7-9-Bilanz wenig berauschend war. Aber Head Coach Seifert wirft deshalb die Flinte nicht gleich ins Korn. Der 61-jährige Kalifornier unterzog das Team einer radikalen Verjüngungskur. Von Playoffs kann deshalb keine Rede sein, es geht zunächst vordergründig um den Neuaufbau.

 

Scorpions haben in Hall Mühe

Vormachtstellung in Baden-Württemberg bleibt aber unangefochten

Vor einer neuen Rekordkulisse von 1.632 Zuschauern verloren die Schwäbisch Hall Unicorns am Sonntag ihr Heimspiel im Hagenbachstadion gegen die Stuttgart Scorpions mit 9:24. Im Gipfeltreffen des baden-württembergischen Footballs zeigte vor allem der Unicorns-Angriff zu wenig, um die zweitplatzierten Stuttgarter in Bedrängnis zu bringen. Ein Grund dafür war sicher auch, dass RB Eric Newton bereits im zweiten Viertel verletzt ausscheiden musste.

 

Todesfall überschattet Saisonvorbereitung

Minnesotas Korey Stringer stirbt nach Hitzschlag an Herzversagen

Die gerade erst begonnene Vorbereitung der 31 NFL-Teams auf die kommende Saison wurde letzte Woche von einem Todesfall überschattet. Am Mittwoch starb OT Korey Stringer von den Minnesota Vikings an Herzversagen, einen Tag, nachdem er nach einer Trainingseinheit in Folge eines Hitzschlages zusammengebrochen war. Es war der zweite Todesfall durch Hitzschlag im US-Football innerhalb einer Woche. Am Mittwoch der vorletzten Woche war in Gainesville (Florida) ein 18-jähriger College-Neuling der Florida Gators, RB Eraste Autin, aus dem selben Grund verstorben, nachdem er nach einem Konditionstraining am 19. Juli zusammengebrochen war und anschließend sechs Tage lang im Koma gelegen hatte.

 

Steife Brise

Blue Devils lassen Kiel keine Chance

Die Hamburg Blue Devils zeigten sich gut erholt von der Auswärtsniederlage in Braunschweig und bezwangen bei der Rückkehr ins heimische Millerntor-Stadion die Kiel Baltic Hurricanes vor einer ansprechenden Kulisse von 7.664 Zuschauern mit 41:7. Während die Hanseaten ihre »Pole-Position« an der Spitze der GFL Nord festigten und bereits den Sprung in die Playoffs schafften, tragen sich sich die Kieler allmählich mit dem Gedanken, am Ende der Saison die wichtigen Relegations-Spiele absolvieren zu müssen, die über den Verbleib in der GFL entscheiden.

 

Respektable Leistung

Cardinals halten gegen Köln lange mit

Zum letzten Heimspiel in der ersten GFL-Saison trafen die Assindia Cardinals im Georg-Melches-Stadion auf den amtierenden Deutschen Meister, die Cologne Crocodiles. Lange Zeit konnte der Aufsteiger munter mithalten, doch am Ende waren die Kölner cleverer und gewannen verdient mit 28:21.

 

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