HUDDLE Nr. 48 vom 30.11.2000

Auf ein Neues

Cardinals erneut im Football-Oberhaus

Am 26. Juni nächsten Jahres werden die Assindia Cardinals 18 Jahre alt. Und pünktlich zur Volljährigkeit feiert das Football-Team aus Essen die Rückkehr in die deutsche Eliteklasse. Drei Jahre nach dem Beginn des Neuaufbaus - mit allerdings einigen erfahrenen alten Spielern - in der dritten Liga ist die Nummer eins im Ruhrgebiet in das Dutzend deutscher Top-Klubs aufgestiegen. Dort hatten die Cardinals sich zwischen 1986 und 1990 schon einmal getummelt.

 

Ligareform im Norden

Auf seiner Nordverbandssitzung haben die Präsidenten der American-Football-Nordverbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Berlin in ihrem Wirkungskreis eine Ligareform beschlossen. So soll die Landesliga ersatzlos abgeschafft und somit die Verbandsliga gestärkt werden. In einer neu strukturierten Oberliga sollen zukünftig in zwei Gruppen insgesamt 14 Teams spielen. Jede Mannschaft absolviert dann jeweils sechs Heim- und Auswärtsspiele. Die beiden Gruppenersten spielen um den Aufstieg in die Regionalliga, die ebenfalls in zwei Staffeln aufgeteilt wird und den regionalen Besonderheiten beziehungsweise Entfernungen zwischen den einzelnen Teams Rechnung tragen wird. Man geht zurzeit davon aus, dass sich acht beziehungsweise zehn Teams für die Regionalliga qualifizieren können. Ein Fragezeichen steht hinter den Hannover Musketeers, die sich um eine Lizenz für die zweite Bundesliga Nord beworben haben. »Aufgrund der Rückzüge einiger Vereine im Jahr 2000 mussten wir dieses Jahr handeln und dem Football im Norden mit einer Ligareform neue Strukturen verpassen. Unklar war bis zu dieser wichtigen Sitzung nicht das Warum, sondern das Wie. Mit den getroffenen Entscheidungen können wir den Vereinen Planungssicherheit verschaffen und durch die Einteilung in Gruppen erhebliche Fahrgeldkosten reduzieren«, erklärte nach der Sitzung die spielleitende Stelle Nord in Person von Jörn Redler gegenüber dem HUDDLE. Die teilnehmenden Vereine müssen ihre Meldungen bis zum 31. Dezember 2000 an die entsprechenden Stellen geleitet haben, um für das neue Sys-tem berücksichtigt werden zu können.

 

It feels great!

Dezimierte Saints Tabellenführer

Die Fronten waren vor dem Spitzenspiel in der NFC West Division so schön klar. Nachdem sie innerhalb von acht Tagen RB Ricky Williams und QB Jeff Blake verloren hatten, würden sich die New Orleans Saints bei den um ihre Form ringenden St. Louis Rams die obligatorische Niederlage abholen und fortan nur noch um einen Wild-Card-Platz in den Playoffs spielen. Falsch gedacht. Angeführt von Ersatz-Quarterback Aaron Brooks, einem 23-Jährigen, der zum ersten Mal in seiner noch jungen NFL-Karriere von Beginn an spielte, gewannen die Saints mit 31:24 und nahmen dem schwächelnden Super Bowl Champion die Tabellenführung ab.

 

Nur der Sieg zählt

Tampa Bay bleibt auf Playoff-Kurs

Obwohl im Endergebnis mit 31:17 letztendlich deutlicher Sieger über die Buffalo Bills, hatten die Tampa Bay Buccaneers bis kurz vor Ende der Partie ihre liebe Müh und Not mit den Gästen aus dem hohen Norden der USA. In einer von beiden Verteidigungsreihen geprägten Partie ging es lange Zeit äußerst knapp zu, doch im letzten Spielabschnitt fand Tampa Bay rechtzeitig seine schon verloren geglaubte Angriffsstärke zurück. Allerdings hatte der vor der Saison noch mit etlichen Vorschusslorbeeren bedachte WR Keyshawn Johnson auch diesmal wenig Anteil am Erfolg seines Teams.

 

Auf Erfolgskurs

Dolphins überzeugen in Indianapolis

Die Miami Dolphins gewannen mit ihrem Ersatz-QB Damon Huard bei den Indianapolis Colts mit 17:14 und bleiben damit, gefolgt von den Jets, an der Spitze der AFC East. Einmal mehr konnte sich das Team aus Florida bei seiner Verteidigungsreihe bedanken, die im entscheidenden Moment den einzigen Fehler von Colts-QB Peyton Manning ausnutzte und einen Pass abfing.

 

Spitzenreiter im Glück

Oklahoma zittert sich bei Oklahoma State zum Sieg

Die Hoffnung der Bowl Championship Series (BCS), durch Niederlagen von Oklahoma und Miami um eine Meisterschaftskontroverse herumzukommen, erfüllten sich nicht. Oklahoma wankte zwar, aber fiel nicht und gewann das Lokalderby bei Oklahoma State mit 12:7, Miami holte den erwartet klaren Sieg - 52:6 - gegen Boston College. Weil jetzt nur noch Oklahoma einmal verlieren könnte, nächsten Samstag gegen Kansas State, ist klar, dass es »Zoff« um die Vergabe der beiden Plätze im Orange Bowl geben wird. Und das ist dank Notre Dames 38:21-Sieges bei USC nicht das einzige Problem der BCS.

 

Redskins bleiben dran

Mit einem eindrucksvollen 33:20-Auswärtserfolg bei den St. Louis Rams meldeten sich die Washington Redskins zurück. Ausschlaggebend für ihren Sieg waren die Leistung ihrer Abwehr, aus der DE Bruce Smith mit drei QB Sacks herausragte, und die Ballverluste der Rams.

 

David schlägt Goliath

B.C. Lions holen Grey Cup

Völlig überraschend gewannen die British Columbia Lions im 88. Grey Cup mit 28:26 gegen die favorisierten Montreal Alouettes und beendeten damit eine aufregende CFL-Saison. Für die Lions war es erst der vierte Titelgewinn seit ihrer Gründung im Jahr 1953; außerdem sind sie das erste Team in der Geschichte der Canadian Football League, das den nach Lord Grey benannten Cup holt, obwohl es in der regulären Spielzeit mehr Niederlagen als Siege verbuchte.

 

Naive Sehnsucht nach Perfektion

Auch im College Football wird jetzt der Fernsehbeweis gefordert

Genau zwei Jahre ist es her, dass in der NFL eine Reihe von gravierenden Fehlentscheidungen der Schiedsrichter innerhalb weniger Wochen die Diskussion um die Wiedereinführung von »Instant Replay«, also der Überprüfung von Entscheidungen mit Hilfe von Fernsehbildern, neu entfachte und die Front der Instant-Replay-Gegner, die bis dahin in der Mehrzahl waren, aufweichte. Einige Monate später wurde der Fernsehbeweis wieder eingeführt. Jetzt hat auch der College Football, nach einigen umstrittenen Entscheidungen, seine Instant-Replay-Diskussion.

 

Aufgebrauchte Hoffnung

Redskins verlieren Heimspiel gegen Eagles

Es hätte so schön langweilig werden können: Ein ehrgeiziger Jung-Millionär weiß nicht wohin mit seinem Geld und kauft ein Team zusammen, das den amtierenden Super Bowl Champion vom Thron stößt und sich selbst die Krone aufsetzt. Stattdessen erntet das Star-Ensemble aus Washington Hohn und Spott, bis es doch tatsächlich St. Louis vor den Augen seiner erfolgsverwöhnten Rams-Fans demontiert. Verträumt hatten die Redskins und ihr Anhang die Augen geschlossen seit dem Auswärtssieg in St. Louis, um sie nach der 20:23-Heimniederlage gegen die Philadelphia Eagles umso heftiger zu reiben.

 

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