HUDDLE Nr. 17 vom 27.04.2000

Heimpleite für Galaxy

Claymores mit besseren Individualisten

Der äußere Rahmen stimmte, das Ergebnis aus Frankfurter Sicht nicht: Mit 14:17 verlor die Galaxy ihre Heimpremiere bei sommerlichen Temperaturen vor 32.459 Zuschauern im Waldstadion gegen die Scottish Claymores. Die Gäste aus Schottland hatten in einer weitgehend ausgeglichenen und von starken Abwehrreihen dominierten Partie deshalb das bessere Ende für sich, weil sie ihr Laufspiel öfter durchbrachten, mit RB Aaron Stecker den auffälligs-ten Spieler stellten und die eigentlich gut aufgelegten Frankfurter Abwehrspieler in entscheidenden Momenten nicht konsequent genug zupackten.

 

Vergebliches Warten?

Geringe Aussichten auf eine Rückkehr von Derrick Clark

Er ist in dieser sechsten Saison der NFL Europe nicht dabei - lediglich derzeit noch nicht dabei, hoffen seine zahlreichen Fans. Jedenfalls ist Derrick Clark der Prototyp eines Spielers dieser zweitbesten Profi-Liga der Welt. Denn kaum einer verkörpert den möglichen Glamour eines Football-Stars in Europa so sehr wie der Running Back aus Florida, der am 4. Mai 29 Jahre alt wird. Aber auch an kaum jemandem kann man die möglichen Probleme der Spieler so gut erkennen - und wie schnell der völlige Absturz ins Nichts droht.

 

HUDDLE-MVP:

Aaron Stecker

Gegen die Frankfurt Galaxy scheinen die Scottish Claymores immer wieder zu Höchst-leistungen aufzulaufen. Im vergangenen Jahr lieferten sich die beiden Mannschaften wahre Footballschlachten, die jeden Fan ins Schwärmen kommen ließen. Im ersten Aufeinandertreffen in diesem Jahr fielen zwar keine Ligarekorde, zeigten die Claymores aber, dass in diesem Jahr mit ihnen wieder zu rechnen ist. Zu den Matchwinnern im Frankfurter Waldstadion avancierte Claymores-RB Aaron Stecker. Kurz vor dem Ende des zweiten Viertels sorgte er mit seinem Touchdown für den Ausgleich und ließ dabei die Verteidigung der Galaxy mehr als schwach aussehen. Und auch im zweiten Spielabschnitt war der wendige Running Back nur selten zu stoppen und trug mit 72 Lauf- und 19 Pass-Yards wesentlich zum Sieg der Claymores bei. »Ich war mit meiner Leistung vergangene Woche gar nicht zufrieden. Ich wollte heute unbedingt beweisen, dass ich besser sein kann«, sagte Stecker nach dem Spiel. Trotz der gezeigten Leistung stapelt Stecker aber immer noch tief: »Auch heute hätte ich noch besser sein können, hatte aber in der ersten Halbzeit noch ein paar Probleme mit der Verteidigung der Galaxy.«

 

Crocodiles beißen in Hamburg kräftig zu

Saisonpremiere der Blue Devils missglückt vor 12.000 Fans

Das Premierenspiel der Hamburg Blue Devils in der Millenniums-Saison vor 12.000 Zuschauern verlief alles andere als glücklich. Die Cologne Crocodiles zeigten an diesem Abend, warum sie zu Recht als Meisterschaftskandidat gehandelt werden, und siegten mit 46:34.

 

Tampa Bay holt

Keyshawn Johnson

Die Tampa Bay Buccaneers vermeldeten unmittelbar vor der Draft am 15. und 16. April einen spektakulären Neuzugang. Der letztjährige NFC-Finalist (6:11 gegen die St. Louis Rams im NFC Championship Game) verpflichtete WR Key-shawn Johnson, der nach der letzten Saison erklärt hatte, sein bisheriges Team, die New York Jets, auf jeden Fall verlassen zu wollen. Die Jets, die den 27-Jährigen, der in New York noch zwei Jahre unter Vertrag gestanden hätte, eigentlich nicht gehen lassen wollten, bekamen im Gegenzug die beiden First Round Draft Picks der Buccaneers (13. und 27. Stelle).

 

Wiederauferstehung zu Ostern

Berlin Thunders Angriff ringt Barcelona Dragons nieder

Berlin Thunder machte sich am Ostermontag selbst das schönste Geschenk. Mit einem verdienten 28:21-Sieg bei den Barcelona Dragons, der sogar noch klarer hätte ausfallen können, verhinderte man einen erneuten Fehlstart. Schlüssel zum Erfolg in Barcelona war die Leistung des Angriffs, der gegenüber der Vorstellung gegen Frankfurt nicht wiederzuerkennen war.

 

Im Schatten der Millionäre

Abseits der Fußball-Euphorie sind auch die Leopards erfolgreich

Die Leverkusen Leopards scheinen sich im freien Fall zu befinden - und zwar nach oben. Noch vor zwei Jahren sah das alles ganz anders aus: 1998 hatte der Vorstand entschieden, die erste Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen. Dabei zählten die Leopards zu diesem Zeitpunkt durchaus zu den Traditionsvereinen, immerhin existierte Football in Leverkusen schon seit 13 Jahren. Aber ebenso schnell wie die Enttäuschung kam auch die Freude zurück, nachdem die Leopards in der Landesliga NRW einen Durchmarsch machten und verdient und scheinbar mühelos in die Verbandsliga aufstiegen.

 

Auch Referees können irren

Er erntete nur Kopfschütteln. Nicht nur der Stadion- sprecher hatte genau gesehen, dass das Field Goal von Rob Hart für die Scottish Claymores zum 17:14-Endstand aus 42 Yards Entfernung erzielt worden war. Auch die 32.459 Zuschauer und das DSF als übertragender Fernsehsender waren sich da ganz sicher. Doch Referee Peter Morelli sah die Sache zunächst anders. Er wollte erkannt haben, dass Hart aus über 50 Yards Entfernung erfolgreich war - und sprach den Schotten vier statt drei Punkten zu. Zunächst beharrte er auf seiner Meinung und sorgte dafür, dass der Spielstand auf der Anzeigentafel von 14:17 auf 14:18 verändert werden musste.

 

Umstrittenes Finish

Kampf der Kieler Hurricanes nicht belohnt

Dramatik pur, stre-ckenweise Football vom Feinsten und zwei überragende Abwehr-Abteilungen - dies waren die Zutaten in einem mitreißenden Football-Spiel, das 4.200 Zuschauer in seinen Bann zog. Mit 21:22 verloren die Kieler Hurricanes schließlich gegen die Braunschweig Lions. Es war eine denkwürdige Begegnung, in der am Ende das glücklichere Team die Punkte aus dem Holstein-Stadion mitnehmen konnte.

 

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