HUDDLE Nr. 25 vom 24.06.1999

Scorpions ohne Chance

Aschaffenburg verteidigt Tabellenspitze

Die Aschaffenburg Stallions sind weiterhin ein heißer Kandidat auf Platz eins in der Südgruppe der GFL. Mit 44:0 überrannten sie vor offiziell 1.800 Zuschauern die Stuttgart Scorpions, zeigten dabei ihre beste Saisonleitsung. Vor allem die vielgescholtene Abwehr überzeugte ohne Abstriche, außerdem scheint QB Jo Ullrich zu seiner aus Hanauer Zeiten gewohnten Form zu finden.

 

Goldene Ananas

Munteres Spielchen in Amsterdam

Am letzten Spieltag empfingen die Amsterdam Admirals vor 10.000 Zuschauern die Scottish Claymores und sorgten mit einem 30:22 für einen versöhnlichen Saisonabschluß. Obwohl die Partie keine weitere Bedeutung hatte, war es ein unterhaltsamer Abend, der lediglich durch den schlechten Zustand des Rasens gedämpft wurde. Wer immer darüber meckert, daß Football dem Rasen schadet, konnte hier einmal erleben, was Celine Dion und die Backstreet Boys angerichtet hatten.

 

HUDDLE-MVP

Lawrence Phillips

Das Ende der regulären Saison erlebte er nur an der Sideline: Bei Barcelonas Sieg in Frankfurt vertrat sich Dragons-RB Lawrence Phillips im dritten Viertel der Knöchel und mußte zuschauen, wie sich sein Team zum Sieg und in den World Bowl quälte. Vorher war der ehemalige Cornhusker, der in seiner College-Zeit mit Nebraska zweimal NCAA-Champion wurde, aber lange genug auf dem Feld des Waldstadions gewesen, um seine Saison mit zwei weiteren Rekorden zu krönen.

 

Braunschweiger Skepsis

Lions wollen von der Favoritenrolle nichts wissen

Die Leistungen der letzten Spiele waren nicht berühmt, die Verletztenliste ist lang und mit prominenten Namen gefüllt. Daß Medien und auch die Hamburg Blue Devils die Lions dennoch in der Favoritenrolle für das Finale um den Ford Eurobowl XIII sehen, wird von den Braunschweigern derzeit nur mit Kopfschütteln kommentiert.

 

Ein Hurrikan braust über Braunschweig

Kiel erstmals gegen Braunschweig erfolgreich

Jede Siegesserie geht irgendwann zu Ende. Die Richtigkeit dieser »alten Weisheit« mußten auch die Braunschweig Lions am vergangenen Samstag im Spiel gegen die Kiel New Yorker Hurricanes anerkennen. Vor 10.450 Zuschauern verloren die Lions nach einer zwei Jahre andauernden Siegesserie im eigenen Stadion mit 40:48 gegen ein sehr gut eingestelltes Team aus Kiel, bei dem QB Tyler Grovesteen und RB Eddie McKennie herausragende Leistungen boten.

 

Davis is back!

Beeindruckender Sieg der Kölner

Crocodiles-Head-Coach Kirk Heidelberg brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: »Der Kampf um die Playoff Plätze wird eine spannende Angelegenheit.« Und in der Tat: Durch den schwer erkämpften Sieg der Cologne Crocodiles über die Hamburg Blue Devils können die Kölner wieder auf eine günstige Ausgangslage für die Endrunde hoffen. 4.000 Zuschauer sahen den ersten Heimsieg ihrer Krokodile, die die Hamburger mit 27:21 bezwangen.

 

Münchner Chance

Die Nord-Gruppe der GFL pausiert am Wochenende, auch weil ihre beiden prominentesten Mitglieder aus Braunschweig und Hamburg um die Krone des europäischen Amateur-Footballs im Ford Eurobowl XIII kämpfen. Zwei Spiele der Süd-Gruppe bilden so das GFL-Programm für diese Woche, und in München dürfte dabei eine wichtige Vorentscheidung fallen. Nach der deutlichen Stuttgarter Niederlage in Aschaffenburg bietet sich den Munich Cowboys die erstklassige Chance, einen der Konkurrenten um die Playoff-Plätze entscheidend ins Hintertreffen zu bringen.

 

Express rollt

Im Kellerduell Landsberg klarer Sieger

Nach drei Niederlagen in Folge gelang Landsberg im ersten Liga-Heimspiel ein ungefährdeter Sieg gegen die hilflosen Hornets aus Hanau. Die Hessen steuern damit weiter Richtung Liga zwei, wohingegen der Express mit nun vier Heimspielen in Folge auf Besserung hoffen darf.

 

Oliver Luck: »Es war eine gute Saison«

Der Ligapräsident zieht Bilanz

Mit dem World Bowl in Düsseldorf endet am Sonntag die Spielzeit 1999 in der NFL Europe. Zeit, Bilanz zu ziehen, auch für Oliver Luck, den Päsidenten der NFL Europe. Am Freitag letzter Woche stand Luck dem HUDDLE Rede und Antwort über die schwere erste Saison in Berlin, die Probleme an den drei nichtddeutschen Standorten, die Spekulationen um den Austragungsort des World Bowls im nächsten Jahr und vieles mehr. Lucks Gesamturteil über diese Spielzeit fällt positiv aus, dennoch mußte er sich im HUDDLE-Gespräch zum Großteil mit den Schattenseiten der Saison auseinandersetzen.

 

Die Entscheidungen

Zwei europäische Finals am Wochenende

Samstag Hamburg, Sonntag Düsseldorf: Europas Football-Fans wird diese Woche Reiselust oder die Entscheidung darüber abverlangt, welches der beiden europäischen Endspiele sie besuchen wollen, den siebten World Bowl oder den 13. Eurobowl. Daß in Düsseldorf bereits die Tage vor dem Spiel nach dem Vorbild des NFL-Super-Bowls im Zeichen der Party stehen und in Hamburg oder in Braunschweig der Sonntag der Siegesfeier vorbehalten bleiben dürfte, läßt befürchten, daß beide Events am Ende weniger Zuschauer haben könnten, als theoretisch möglich gewesen wäre.

 

Die Euro-Fighter

Hamburg Blue Devils wollen ihre Domäne Eurobowl verteidigen

Football-Geschichte haben die Hamburg Blue Devils bereits im letzten Jahr geschrieben, als ihnen das Kunststück gelang, den Eurobowl zum dritten Mal hintereinander zu gewinnen. Den Druck nimmt das nicht von der Mannschaft: In diesem Jahr »muß« der nächste Titel errungen werden, denn erst mit dem Gegner im diesjährigen Finale der Champions League rückt deren sportlicher Wert aus Sicht deutscher Spitzenteams in die Nähe des German Bowls. Nicht nur steht das letztjährige Finale um die Deutsche Meisterschaft vor der Wiederholung, sondern wie im Oktober trffen nun die beiden am stärksten einzuschätzenden Amateurmannschaften Europas aufeinander. Beide stellen in punkto Zuschauerzahlen und Vermarktungsideen eine Klasse für sich dar - auch und gerade im Vergleich zu früheren Europapokal-Finalisten.

 

Immer auf's Schlimme

Galaxy-Kicker Kleinmann trifft nicht

Jesus Angoy war vor über 42.000 Zuschauern der Mann des Abends. Der Kicker der Barcelona Dragons stellte mit fünf Feldtoren bei fünf Versuchen nicht nur den Liga-Rekord des Düsseldorfers Manni Burgsmüller ein, er schoß mit seinen 15 Punkten die Spanier fast im Alleingang zum 28:26-Erfolg im Frankfurter Waldstadion gegen Frankfurt Galaxy und somit ins Finale der NFL Europe am kommenden Sonntag in Düsseldorf.

 

Finalstimmung

Party in Düsseldorf ist in vollem Gange

Das Finale kann kommen, die künftige »Route 66« ist gerüstet. Eine sechs Meter hohe Freiheitsstatue steht bereits seit zwei Wochen an der Schadowstraße, der Haupt-Einkaufsstraße von Düsseldorf, die mit Hamburgs Mönckebergstraße um den Titel als umsatzträchtigste Shopping-Meile in Deutschland kämpft. Hinter »Miss Liberty« weist ein überdimensioniertes Poster auf das Endspiel um den World Bowl am 27. Juni hin: »You gottta fight for your right to paaaaaarty.« In einer der schicken Einkaufs-Galerien tickt bereits seit dem 18. April die »World-Bowl-Countdown-Uhr«, seit vergangener Woche gibt es auch endlich die lange vermißten »Wold-Bowl-99-Muffins« in mehr als 300 Bäckereien.

 

Abschied

Fire wurde erneut Dittoes Alptraum

Mit einer - letztlich nutzlosen - Demonstration - ihres spielerischen Potentials verabschiedete sich Rhein Fire für dieses Jahr von den Fans. Der noch amtierende World-Bowl-Champion zeigte nicht nur Neuling Berlin Thunder beim 38:10, wo in der NFL Europe der Hammer hängt, sondern machte den 31.350 Zuschauern noch einmal schmerzlich klar, wie unnötig es ist, daß der Gastgeber beim Endspiel ’99 nur zuschaut.

 

Vater gegen Sohn

Ein Ring kommt auf alle in die Familie Bicknell

Drei Siege in einer Saison gegen dasselbe Team: »Das ist noch schwerer zu schaffen, als es gegen die Galaxy schon ist«, sagt Jack Bicknell. Doch der Head Coach der Barcelona Dragons weiß auch: »Unsere zwei Erfolge dieses Jahr haben uns ungeheures Selbstbewußtsein gegeben.«

 

Nur der Sieg zählt für die Galaxy

Das doppelköpfige Monster soll’s richten

Zum vierten Mal in fünf Jahren hat Frankfurt Galaxy das Finale der NFL Europe um den World Bowl erreicht - und das sogar vorzeitig nach dem vorletzten Spieltag. Nach der bitteren Endspiel-Niederlage vor einem Jahr im eigenen Waldstadion gegen den deutschen Rivalen Rhein Fire zählt für die Galaxy diesmal gegen Barcelona nur ein Sieg.

 

Und alle sind verletzt...

Eurobowl-Finalisten mit Personalsorgen

Es gehört einfach dazu, wenn Hamburg Blue Devils und Braunschweig Lions aufeinandertreffen: Vor dem Mega-Duell schanzen beide sich gegenseitig die Favoritenrolle zu. Diesmal mit dem - ebenfalls nicht ganz so ungewöhnlichen - Akzent, wichtige Leistungsträger seien mehr oder minder schwer verletzt. Allerdings hat das Lazarett der beiden in den letzten Wochen in der Tat mehr Zulauf bekommen als üblich.

 

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