HUDDLE Nr. 19 vom 13.05.1999

Die Greifs bereit zum Angriff

Vorerst ist aber der Klassenerhalt das Saisonziel in der zweiten Liga

Endlich geschafft, werden sich die Karlsruher Greifs sagen. Seit dem 11. April 1999 spielen sie wieder in der zweiten Bundesliga. Als Saisonziel wurde der Klassenerhalt ausgegeben. Keine leichte Aufgabe für den Ex-Erstligisten, denn drei Teams müssen den Weg zurück in die Regionalliga antreten.

 

Der Traum von der Sonne

DL Frank Habermann will seine Zelte in Deutschland abbrechen

Wie es aussieht, wird sich der Defensive Lineman der Düsseldorf Panther Frank Habermann nur noch diese Saison schinden, dann will er dem tristen und regnerischen Deutschland den Rücken kehren und nach Spanien auswandern. »Das ist ein Traum von mir. Ich werde mit einem Freund nach Spanien gehen. Wir wollen dort eine Transportfirma gründen«, erzählt der gebürtige Düsseldorfer.

 

Dragons entzaubert

Fehler helfen den Schotten

Mit einem 31:21-Erfolg stoppten die Scottish Claymores den Siegeszug der Barcelona Dragons. Die Gastgeber zeigten sich in der Abwehr gut erholt vom Schock der 42 kassierten Punkte eine Woche zuvor gegen die Galaxy und waren die ersten, die Barcelonas RB Lawrence Phillips in dieser Saison bei unter 100 Yards aus seinen Läufen hielten. Dies und drei Ballverluste der Dragons in der zweiten Halbzeit ebneten den Claymores den Weg zum Sieg.

 

Und es geht doch...

Galaxy siegt erstmals zu Hause gegen Fire

Bisher kam Galen Hall gerne ins Frankfurter Waldstadion. Der Cheftrainer von Rhein Fire hatte in der NFL-Europe- und World-League-Geschichte alle fünf Auswärtsspiele bei Frankfurt Galaxy gewonnen, nachdem er mit Orlando Thunder im April 1992 der Galaxy bereits ein 0:38-Debakel beschert hatte. Aber auch im Football geht jede Serie einmal zu Ende. Am Samstag revanchierten sich die Galaktischen für die bittere Niederlage vor eigenem Publikum anno 1998 im World Bowl, machten dem Gerede vom Heimkomplex gegen Düsseldorf ein Ende und feierten gemeinsam mit 39.485 begeisterten Fans ihren 13:7-Erfolg.

 

Prügel für Thunder

Amsterdam zieht unbedrängt seine Kreise

Im Spiel der beiden schlechtesten Angriffsreihen gewannen die Amsterdam Admirals vor heimischem Publikum problemlos mit 49:23 gegen Berlin Thunder und sorgten mit 49 Punkten für einen neuen Clubrekord. Die Gäste verschliefen die erste Halbzeit komplett und leisteten sich drei Turnovers. Auf der anderen Seite wechselte Head Coach Al Luginbill den glücklosen QB Dan Gonzales aus und startete mit Bills-Leihgabe Mike Cawley, der bereits in der letzten Woche gegen Fire als Backup seine Chance erhalten hatte.

 

Vom Ruhrpott ins Herz Amerikas

Ex-Panther Christoph Trappe will in die NFL

Im Schatten der World League/NFL Europe und von einer breiteren Football-Öffentlichkeit nahezu unbemerkt haben in den letzten Jahren einige deutsche Footballer den Sprung in Mannschaften der höchsten amerikanischen College-Football-»Spielklasse«, die NCAA

 

Alles auf eine Karte

Mike Ditka wollte Ricky Williams - um jeden Preis

Die Drafts der amerikanischen Profiligen wie die der NFL haben von jeher ihren ganz besonderen Reiz. Die Verteilung des (nominell) besten College-Nachwuchses unter den Profi-Teams nach dem Gebot der Chancen-gleichheit und ohne Rücksicht auf die Finanzkraft eines Clubs ist das eine. Aber auch das Handeln mit den Draft Picks kommt immer mehr in Mode. Den Vogel schossen dieses Jahr die New Orleans Saints und ihr für seine exzentrische Natur bekannter Head Coach Mike Ditka ab: Sämtliche Draft Picks wurden geopfert, um an die Rechte an Ricky Williams, dem vermeintlichen kommenden Superstar, zu kommen. Hier die Bewertung des Abschneidens der 13 NFC-Clubs bei der diesjährigen Draft:

 

Die Geschichte der NFL-Legende John Elway - Teil 1

Zum Quarterback geboren

Schon als Schüler glänzte John Elway als Sportskanone

Sein Rücktritt kam nicht unerwartet. Nach 16 Jahren NFL, genauer nach 16 Jahren bei den Denver Broncos, in denen die Franchise sich von einem (trotz einer Super-Bowl-Teilnahme) nicht ganz ernst genommenen Provinzteam zu einem der amerikanischen Vorzeige-Clubs mauserte, beendet John Elway seine Laufbahn. Mit in den Ruhestand nimmt der 38jährige »Golden Boy« mit 148 mehr NFL-Siege als jeder andere, die von anderen unerreichte Zahl von 47 Comeback-Siegen, 300 Touchdown-Pässe, 51.475 Passing Yards, 3.407 erlaufene Yards, neun Pro-Bowl-Spiele, 55 verschiedene Broncos-Rekorde und neben einigen Dutzend anderen Auszeichnungen und Bestleistungen natürlich die Ringe der Super Bowls XXXII und XXXIII, in dem er zum abschließenden Höhepunkt auch noch zum Most Valuable Player gekürt wurde.

 

Der morbide Charme des Untergangs

An Berlin Thunders Mißerfolg tragen viele die Schuld

Nach der erneuten Pleite von Berlin Thunder - 23:49 am Samstag in Amsterdam - ist klar, daß die erste Saison der NFL Europe in der Bundeshauptstadt, wenn kein Wunder geschieht, ein völliger Fehlschlag wird. Football-Fans und Medien in Berlin glauben, die Schuldigen daran ausfindig gemacht zu haben: Manager Michael Lang und Head Coach Wes Chandler. Ohne die beiden von Fehlern freisprechen zu wollen, einige der Verantwortlichen für Thunders Misere sitzen einige Tausend Meilen entfernt in den USA.

 

Sieg trotz Kieler Fumble-Festival

Hurricanes werden für Fehlerorgie nicht bestraft

Die New Yorker Hurricanes aus Kiel mühten sich gegen den AFC Paderborn im heimischen Holstein-Stadion vor rund 3.200 Zuschauern zu einem deutlichen, aber glanzlosen 41:14-Erfolg. Während Canes-Head-Coach Mike Ladwig auf der anschließenden Pressekonferenz immer wieder seinen Unglauben über die hohe Anzahl an Fehlern bei seinen Schützlingen zum Ausdruck brachte, freute sich sein Paderborner Pendant Cevin Conrad über eine starke Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit.

 

Stallions auf Südmeisterkurs

Auch Express nur Spielball der Aschaffenburger

Die Aschaffenburg Stallions sind perfekt gestartet: Drei Siege nach drei Spielen - eine beachtliche Bilanz für einen Neuling. Ihre Klasse bewiesen sie am Wochenende vor 1.100 Zuschauern im heimischen Stadion am Schönbusch auf eindrucksvolle Weise. Mit 51:6 überrollten sie den Landsberg Express und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. »Druck haben wir uns selbst gemacht. Wenn man zwei Spiele so hoch gewinnt wie wir, kommt man in Versuchung zu denken, wir sind die Besten. Wir haben Landsberg aber ernst genommen«, versicherte RB Marcel Münch, der drei Jahre für die Hanau Hawks spielte, nach der Partie.

 

Kampf bis zum Schluß

Razorbacks besiegen Vorjahresgruppensieger Stuttgart

An den beiden vergangenen Wochenenden lief es nicht so gut für die Rüsselsheim Razorbacks. Im Interconference-Hinspiel gegen die Hamburg Blue Devils gab es eine bittere Niederlage, und auch aus dem Europapokal mußten sich die Hessen frühzeitig verabschieden. Doch von den beiden Niederlagen scheinen sich die Razorbacks gut erholt zu haben. Denn gegen den amtierenden Süd-Meister, die Stuttgart Scorpions, gab es einen verdienten 34:28-Erfolg. »Der Sieg bringt uns zurück ins Rennen um die Südmeisterschaft«, sagte Razorbacks Coach Mike Wyatt. Nun haben die Rüsselsheimer zwei Wochen Zeit, ihren von Verletzungen dezimierten Kader wieder aufzufrischen.

 

Hornets überfordert

Sieg der Cowboys Balsam auf die Wunden

Einbahnstraßen-Football im Dantestadion zu München: Die Munich Cowboys, die die ersten beiden Begegnungen der neuen Saison jeweils nur knapp verloren, konnten sich in Partie Nummer drei endlich schadlos halten. Mit 70:6 wurden vor rund 2.500 Zuschauern die auf allen Positionen überforderten Hanau Hornets vom Platz gefegt.

 

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