HUDDLE Nr. 17 vom 29.04.1999

Rücktritt auf dem Gipfel

Seit dem späten Montagabend ist das offiziell, was viele Football-Fans bereits erwartet, oder genauer gesagt: befürchtet hatten. Bei einer Pressekonferenz in Denver erklärte John Elway seinen Rücktritt. Als erster Quarterback schaffte der 38jährige Bronco den Abgang auf dem Gipfel. Noch nie ist der Spielmacher des amtierenden Super Bowl Champions zurückgetreten, schon gar nicht nach zuletzt zwei Triumphen in Folge und der Wahl zum MVP des Finales.

 

Pleite auf dem Rasen

Titelverteidiger startet mit Null zu Zwei

Ein sonnig-warmer Frühlings-Sonntag, eine wunderschöne friedlich-stimmige Party rund ums Stadion, ein tolles Pre-Game-Programm - die Heimpremiere 1999 von Rhein Fire war nahezu perfekt. Allerdings nur so lange, bis das Spiel des noch amtierenden World Bowl Champions gegen die Barcelona Dragons begann. Mit einer indiskutablen Leistung unterlagen die Düsseldorfer den Katalanen 10:19, wobei das Ergebnis für die Gastgeber sogar noch schmeichelhaft war.

 

Galaxy in Amsterdam ohne Glück

Admirals kommen gegen Angstgegner Frankfurt mit Mühe zum Sieg

Die vor Saisonbeginn hochgelobten Amsterdam Admirals kamen vor 14.568 Zuschauern bei ihrer Heimpremiere dank des besseren Laufspiels zu einem knappen 17:13 gegen die Frankfurt Galaxy und feierten damit ihren ersten Saisonsieg.

 

Heimpremiere verpatzt

Berlin Thunder von Scottish Claymores vorgeführt

Die »erste Visitenkarte, die man immer behält«, als die Manager Michael Lang das erste Heimspiel seines Teams sah, war das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt war. Statt einer gelungenen Heimpremiere gab es den Super-Gau. Geblendet vom respektablen Auftritt in Frankfurt eine Woche zuvor lief Berlin Thunder den Scottish Claymores ins offene Messer und ging sang- und klanglos mit 14:48 unter. Erste Konsquenz: Für ein paar Spieler wird das Abenteuer Berlin wahrscheinlich schon in dieser Woche wieder beendet sein.

 

Jede Menge Abgänge

Crocodiles müssen viele Nachwuchsspieler ins Team einbauen

Der Präsident der Cologne Crocodiles, Urban Siep, brachte es auf den Punkt. Sein Ausblick auf die bevorstehende Saison ist prägnant einfach: »Gute Spiele, noch mehr Zuschauer, und der bessere soll gewinnen.« Ein bißchen mehr wird sich der fünfmalige Finalist insgeheim ausrechnen, doch bleibt man am Rhein vorsichtig. Alles andere als die abermalige Qualifikation für die Playoffs wäre natürlich eine Enttäuschung. Die Crocodiles sind mit bislang 16 Playoff-Teilnahmen in 18 Jahren Bundesliga öfter dabei gewesen als alle anderen Clubs, nur 1986 und 1988 schied man nach der Punktrunde aus.

 

Das Geld bleibt knapp

Rekordmeister vor der Saison zwischen Hoffen und Bangen

Den Düsseldorf Panthern steht eine Schlüsselsaison bevor. Mal wieder. Und mal wieder scheint es ganz schwer zu werden, das angestrebte Saisonziel auch zu erreichen. »Unser Saisonziel ist das Erreichen der Playoffs, also Platz vier der Nord-Gruppe der GFL«, so Martin Tschurer, der Offensive Coordinator der Rheinländer. Und schiebt gleich im nächsten Satz hinterher: »Natürlich müssen wir auch den Abstieg vermeiden.«

 

Nicht nur der Name ist neu

Paderborn steht vor einer Saison der Ungewißheiten

Die kommende Saison steht in Paderborn ganz unter den Zeichen des Neubeginns. Das Team präsentiert sich 1999 mit neuem Namen, neuen Vorstand, neuem Head Coach und einem neuen Kader. Den Anfang dieser Umstrukturierung machte Ende der vergangenen Spielzeit eine Hiobsbotschaft aus den Staaten. Per einstweiliger Verfügung untersagte die NFL dem Verein, weiterhin Merchandise-Artikel mit dem Namen Dolphins zu vertreiben. Um weiteren Komplikationen aus dem Weg zu gehen, entschied sich der Verein zur Umbenennung.

 

HUDDLE-MVP:

Dameyune Craig

Der 25jährige Spielmacher der Claymores hatte nach dem Sieg in Berlin allen Grund zur Freude. Eine Paßerfolgsquote von 67 Prozent, vier Touchdowns, keine Interception, da dürfte sich auch sein NFL-Arbeitgeber Carolina Panthers gefreut haben. »In meiner ganzen High-School- und College-Zeit habe ich vielleicht fünf oder sechs Spiele gehabt, in denen es so optimal lief wie heute«, erklärte Craig.

 

Kantersieg

Saisonauftakt nach Maß für Hamburg

Die Premiere der Hamburg Blue Devils in der German Football League hätte besser nicht laufen können. Vor 12.500 begeisterten Fans überrollte der dreifache Eurobowl-Champion die Rüsselsheim Razorbacks mit 70:16. Die Gäste versuchten zwar, das Unausweichliche, eine Niederlage, zu verhindern, konnten die Hamburger aber erwartungsgemäß nie ernsthaft in Bedrängnis bringen.

 

Hengste« schneller als der Wind

Paderborn erhält Lehrstunde vom Aufsteiger

Der Saisonauftakt unter dem neuen Namen Storm verlief für die Paderborner nicht so wie erwartet. Mit 22:52 verlor man vor 750 Zuschauern deutlich gegen Aufsteiger Aschaffenburg Stallions. Zwar hatte Head Coach Cevin Conrad im Vorfeld schon angekündigt: »Wir sind in diesem Spiel die Underdogs, wir können nur positiv überraschen«. Doch mit einer so eindeutigen Niederlage hatte sicher niemand gerechnet.

 

Kiel mit Problemen

Spektakuläres Paßspiel von beiden Teams

Einen gelungenen Saisonauftakt feierten die New Yorker Hurricanes aus Kiel im Interconference-Spiel gegen die Munich Cowboys. Mit einer letztlich deftigen 21:49-Schlappe im Gepäck wurden die Bayern auf die Heimreise geschickt, obwohl die Schützlinge vom neuen Cowboys-Head-Coach Dean Cokinos die Kieler in der ersten Halbzeit vor fast unlösbare Probleme gestellt hatten.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe