HUDDLE Nr. 31 vom 01.08.1996

Berlin muß warten

Jets holen sich Platz zwei

Während die Berlin Rebels ihre Meisterfeier vertagen mußten, weil die Tecklenburger ihr Spiel in der Hauptstadt mangels genügend gesunder Spieler absagten, konnten sich die Troisdorf Jets mit ihrem 34:0 (7:0, 7:0, 7:0, 13:0) über die Paderborn Dolphins zum fünften Mal in Folge die Vizemeisterschaft sichern. Denn zeitgleich verloren die Hildesheim lnvaders bei den Solingen Hurricanes mit 9:31 (3:3, 6:0, 0:7, 0:21), sodaß die Niedersachsen die Rheinländer selbst bei einem Sieg im abschließenden Aufeinandertreffen nicht mehr einholen können.

 

Inoffizieller Aufstieg

Landsberg wartet auf Verbandsentscheid

Mit einem 44:14 (6:0, 8:14, 16:0, 14:0) gegen die Erding Bulls sicherte sich Landsberg mit hoher Wahrscheinlichkeit die Meisterschaft der 2. Bundesliga Süd und damit den Aufstieg in die Bundesliga Süd. Die Abstiegsfrage ist ebenfalls noch nicht hundertprozentig geklärt. Absteiger sind höchstwahrscheinlich die Fürth Buffalos. Sie gewannen zwar gegen Darmstadt mit 28:7 (14:7, 7:0, 0:0, 7:0), doch blieben sie damit auf einem der beiden Abstiegsplätze.

 

Hurricanes von Adlern überrascht

3.180 Zuschauer erlebten Football-Krimi

Ein hochdramatisches Spiel erlebten 3.180 Zuschauer im Holsteinstadion. 35 Sekunden vor Spielende hatten die Baltic Hurricanes gegen die Berlin Adler mit einem Zusatzpunkt die Möglichkeit zum Ausgleich. Kiels Head Coach Larry Kentera gab aber eine Conversion als Order heraus. »Alles oder nichts«, lautete das Motto. Der Spielzug mißglückte, und die Hurricanes verloren das Heimspiel gegen den viermaligen Deutschen Meister denkbar knapp mit 27:28 (0:7, 7:7, 14:7, 6:7).

 

Hamburg - Düsseldorf

Finale

Das Endspiel steigt zwar erst am 5. Oktober im Hamburger Volksparkstadion, doch zwei Monate zuvor fällt die wohl wichtigste Vorentscheidung: Der Sieger dieser Partie dürfte Platz eins im Norden sicher haben. Im Hinspiel gelang den Hamburgern zwar ihr erster Sieg gegen den Rekordmeister in einem famosen Spiel mit dramatischen Wechseln in der Führung. Am Ende war es nur ein Pünktchen Vorsprung, so daß der direkte Vergleich im Rückspiel entschieden wird, mit Ausnahme des Falles, daß die Panther ebenfalls genau mit einem Punkt gewinnen sollten. Selbst dann wäre der Vorteil auf seiten der Rheinländer, die bislang die klar bessere Differenz bei den TD-Punkten aufweisen. Der Sieger des Showdowns im Volksparkstadion hat danach auf den Konkurrenten zwei Minuspunkte Vorsprung und könnte sich so in den restlichen Spielen gar noch eine Niederlage erlauben, ohne den Gruppensieg zu verschenken. Düsseldorf spielt noch zu Hause gegen Berlin und in Nürnberg, da droht kaum Gefahr, drei Punkte abzugeben. Etwas schwerer das Pflichtprogramm der Blue Devils nach der »Kür« gegen Düsseldorf mit einem Heimspiel gegen Köln und dem Auswärtsauftritt in München als möglichen Stolpersteinen.

 

Atlantic Coast Conference 1996

Schritthalten durch Wachstum
Auch die ACC wird früher oder später expandieren müssen

Florida State wieder einmal Top-Favorit auf den Gewinn der National Cham-pionship und ein halbes Dutzend Teams mit Bowl-Chancen - also alles in Butter in der ACC? Noch ja. Aber die derzeitige Entwicklung im College Football kann auch in der ACC schon bald das Thema »Expansion« auf die Tagesordnung setzen.

 

Eine perfekte Maschine

Überrennt die Lions-Offense auch 1996 die Liga?

Wie ein perfekt abgestimmtes Rennauto rasten die Detroit Lions 1995 durch die NFL. Noch nie zuvor gab es ein NFL-Team, in dem der Quarterback über 4.000 Yards Raumgewinn erwarf, ein Running Back 1.500 Yards Raumgewinn erlief und zwei Receiver 1.500 Yards Raumgewinn erfingen. Doch trotz dieser neuen Maßstäbe folgte in der ersten Runde der Playoffs die große Blamage.

 

Der Nachfolger

Bryan Cox soll die Tradition in Chicago fortführen.

Die Offseason begann mit einem Knall. Die Chicago Bears verpflichteten Linebacker Bryan Cox von den Dolphins, um ihrer Defense die Aggressivität früherer Jahre zurückzugeben. Cox hat große Vorgänger in Chicago. Dick Butkus und Mike Singletary wurden auf dieser Position zu Legenden. Für 13,2 Millionen US-Dollar soll Cox nun deren legitimer Nachfolger werden.

 

Wie lange noch?

Football-Opa erhält neuen Vertrag

Wieder einmal beschäftigt eine Frage die Gemüter in Minnesota. Wie lange noch wird Warren Moon Football spielen? Wenn es nach dem Willen der Vikings geht, wird der demnächst 40jährige Quarterback noch eine ganze Weile deren Trikot tragen. Erst kürzlich erhielt er einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag, der ihm 15 Millionen US-Dollar einbringen wird. Erfüllt er diesen Vertrag, würde der dann 45jährige erst im Jahr 2000 abtreten.

 

Am Rande der Playoffs?

Buccaneers wollen es wissen

Wieder einmal erreicht die Euphorie in Tampa einen neuen Höhepunkt. Man will endlich einen Schlußstrich unter die Vergangenheit ziehen und eine neu Ära beginnen. Das haben die Fans der Buccaneers aber schon häufig zu hören bekommen. Als sichtbares Zeichen, daß man es diesmal ernst meint, erhielt der neue Head Coach Tony Dungy einen Vertrag über sechs Jahre. Damit will man den Willen zum Neuaufbau auch nach außen dokumentieren.

 

Conference USA 1996

Der Zwang zur Vereinigung
Sechs Independents wollen die Zukunft gemeinsam meistern

Die Division 1-A hat eine neue Conference. Fünf bisherige Independents sowie das aus der SWC-Konkursmasse übrig gebliebene Houston schlossen sich zur Conference USA zusammen. In der sich seit Jahren verändernden College-Football-Welt ein notwendiger Schritt, wenn man die Herausforderungen der Zukunft meistern will.

 

Wie der Sohn - so der Vater

Familientreffen beim Eröffnungsspiel der Junioren-EM

Wenn am 4. August die Mannschaften aus Finnland und Spanien das Eröffnungsspiel bestreiten der Junioren-EM 1996, werden zwei Väter besonders aufgeregt sein.

 

Juristischer Tauschhandel

Der »Fall Michael Irvin«, der vier Monate lang Stoff für eine reale Seifenoper in Dallas geliefert hatte, endete in einem »Deal« zwischen Anklagevertretung und Verteidigung. Der Wide Receiver der Dallas Cowboys stand wegen Kokain- und Marihuana-Besitzes vor Gericht. Die Einigung zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung verhinderte für Irvin das Schlimmste, nämlich eine mögliche Gefängnisstrafe. Die Einigung: Irvin bekennt sich des Kokain-Besitzes schuldig, dafür läßt die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen Marihuana-Besitz fallen. Die Strafe: 10.000 US-Dollar, 800 Stunden gemeinnützige Arbeit und eine vierjährige Bewährungsfrist.

 

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