HUDDLE Nr. 22 vom 30.05.1996

Die Drachentöter

Rhein Fire mit Sieg vor dem Deutschland-Derby

Endlich, es ist vollbracht. Rhein Fire kann auch gewinnen. Wenn auch der zweite Saisonsieg mit Ach und Krach eingefahren wurde, machte das Team von Head Coach Galen Hall trotzdem klar, daß noch mit ihm zu rechnen ist. Man hat keineswegs den Kopf in den Sand gesteckt. Die 13.173 Zuschauer, die trotz Wolkenbruchs und anhaltender Regenschauer den Weg in das Düsseldorfer Rheinstadion fanden, wurden mit einem spannenden Spiel belohnt; Fire schlug die Barcelona Dragons mit 16:12.

 

Hoffnungsträger Vinson

Mit einem 16:13-Erfolg gegen die Amsterdam Admirals machten die London Monarchs am Pfingstmontag deutlich, daß ihr Erfolg in der Vorwoche gegen die Galaxy offenbar kein Zufall war. Aufgegeben hat sich die Mannschaft nach der verpatzten Vorrunde jedenfalls nicht. Verbunden ist der Aufschwung zu Beginn der Rückrunde mit einem Mann: RB Tony Vinson. Der machte gegen die Admirals dort weiter, wo er gegen die Galaxy aufgehört hatte, einmal abgesehen davon, daß ihm dieses Mal kein Touchdown gelang. Zu bemängeln war bei den Monarchs aber, daß sie das Spiel nicht schon früher entschieden und sich mit eigenen Fehlern das Leben selbst schwerer machten als nötig. So ebnete ihnen erst eine Interception in der Amsterdamer Hälfte weniger als sieben Minuten vor Spielende den Weg zum vorentscheidenden 16:6 fünfeinhalb Minuten vor Schluß. Ganz geschafft war es damit aber immer noch nicht, weil die Gäste knapp zweieinhalb Minuten später noch einmal herankamen.

 

Rebels-Revanche

Bittere Niederlage für die Jets

Lediglich eine Begegnung der 2. Bundesliga Nord stand am vergangenen Wochenende auf dem Programm, doch die hatte es in sich. Der ungeschlagene Tabellenführer aus Troisdorf traf vor 350 Zuschauern auf den Bundesligaabsteiger und ärgsten Verfolger, die Berlin Rebels. In einer hochklassigen Partie nahmen die Rebels dabei nicht nur Revanche für die 15:20-Schlappe aus dem Hinspiel. Durch ihr 34:25 (7:7, 13:3, 7:8, 7:7) über die Rheinländer entschieden sie auch den direkten Vergleich beider Spiele gegen Berlin für sich.

 

Spitzenreiter sicher

Express auf Bundesligakurs

Wie im Norden fand auch im Süden nur ein Spiel statt. In Würzburg bei den Franken Knights gewann der Tabellenführer der 2. Bundesliga Landsberg Express mit 30:13 (8:7, 8:6, 8:0, 6:0) und baute damit seine Spitzenposition weiter aus.

 

In letzter Sekunde

Knappe Galaxy-Niederlage in Edinburgh

Die Chance für die Frankfurt Galaxy, die Schmach der Hinspiel-Niederlage gegen die Scottish Claymores zu tilgen, war da. Aber durch ein Field Goal eine Sekunde vor Spielende verloren die Frankfurter auch die Partie in Edinburgh, dieses Mal mit 17:20. Noch schlimmer: Mit DE Jon Baker zog sich ein weiterer Leistungsträger eine schwere Verletzung zu.

 

Blitz und Donnerwetter

Hamburg Blue Devils stoppen die Hurricanes

Niedergeschlagen zogen die Baltic Hurricanes sich aus dem Volksparkstadion zurück. Auf der Haupttribüne ging derweil eine Party los, und auf dem Rasen legten die Blue Devils einen Freuden-tanz hin. Der Grund der krassen Gegensätze: Die Kieler verloren beim deutschen Vizemeister Blue Devils mit 16:38. Die Hamburger freuten sich: Sie haben vor 10.100 Zuschauern mit dem schwer erkämpften Sieg über den Neuling die Tabellenspitze in der Bundesliga Nord übernommen.

 

Eine ganz normale Niederlage

Fünf Berliner Turnovers - Klassenunterschied nur in der ersten Hälfte

»Wir haben diesmal anders verloren als bisher.« Berlins Coach Shuan Fatah muß kleine Fortschritte als Erfolg werten. Gegen Düsseldorf sorgten vier neue Amerikaner vor 1.400 Zuschauern für eine Leistungssteigerung, die jedoch nur in der Verteidigung und in der zweiten Hälfte spürbare Wirkung zeigte. Der eigene Angriff produzierte fünf Turnovers. Die Panther blieben in dieser Hinsicht bis auf einen geblockten Punt fehlerfrei, so daß ihr 25:12-Sieg eine »ganz normale« Sache war.

 

Sieg des Laufs über den Paß

Scorpions an der Spitze, Cowboys rutschen weiter ab

Einen echten Football-Krimi, wie ihn Alfred Hitchcock nicht besser hätte inszenieren können, erlebten die 1.100 Zuschauer im Münchner Dantestadion. In einem bis zur letzten Sekunde spannenden Spiel besiegten die Stuttgart Scorpions schließlich die Munich Cowboys mit 31:28 und stehen nun in der Tabelle der Bundesliga Süd ganz oben.

 

Gregory Oliver schlägt ein

Hanau mit neuen Leuten auf der Aufholjagd

Die Hanau Hawks können im Football-Oberhaus doch noch gewinnen. Im Rückspiel gegen die Rüsselsheim Razorbacks feierten die »Habichte« vor 1.718 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein einen verdienten 20:0-Erfolg, der angesichts des Saisonzieles Südmeisterschaft wieder Hoffnungen nährt. Überragende Akteure beim Sieger waren die als Running Back und Wide Receiver eingesetzten Gregory Oliver (Neuzugang aus New Mexico), Marcel Münch (99 Meter Raumgewinn) und Birger Kopf (47) sowie Antony Doghmi aus der Abwehrformation. Bei den im Angriff enttäuschenden »Wildschweinen« zeigte die komplette Verteidigung einen annehmbaren Auftritt, während die Offense deutlich unter Form agierte. Besonders QB Dennis Williams (nur sechs von 27 Pässen kamen an) erwischte in Hanau einen rabenschwarzen Tag.

 

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