HUDDLE Nr. 46 vom 16.11.1995

Zukunftsperspektiven

Die Bowl Alliance und der Rose Bowl

Das drohende kontroverse Ende der Saison hat Folgen. In der letzten Woche trafen sich die Athletic Directors der Pac Ten Conference, um über die Zukunft des Rose Bowls zu diskutieren. Gesucht wird ein Weg, den Rose Bowl in die Bowl Alliance zu integrieren, ohne das besondere Flair des ältesten aller Bowls zu sehr zu schmälern.

 

Böse Abfuhr

San Francisco 49ers demütigen Dallas Cowboys

Die San Francisco 49ers (6-4), nach den Heimniederlagen gegen New Orleans und Carolina schon fast abgeschrieben, feierten am Sonntag glanzvoll Wiederauferstehung. Im »Spiel des Jahres« gewannen sie bei den Dallas Cowboys (8-2) mit 38:20 und führten das vermeintlich beste Team der Liga dabei nach allen Regeln der Football-Kunst vor.

 

Neues Stadion, neues Glück

Rams überzeugen im heimischen Trans World Dome

Einen besseren Einstand vor 65.598 glücklichen Fans im Trans World Dome hätten sich die St. Louis Rams (6-4) nicht wünschen können. Bei ihrem 28:17-Einstands-Erfolg über die Carolina Panthers (4-6) beendeten sie sowohl die Siegesserie der Gäste von vier Siegen in Folge als auch ihre eigene Niederlagen-Serie von drei Niederlagen hintereinander.

 

Alles beim alten

Gelungener Einstand von Marv Levy nach Ruhepause

Als Bills-Trainer Marv Levy sich vor vier Wochen wegen einer Prostata-Erkrankung in ärztliche Behandlung gab, führte seine Mannschaft die AFC East mit einem Sieg Vorsprung an. Nach dem 23:17-Heim-erfolg der Buffalo Bills (7-4) über die Atlanta Falcons (6-4) und der gleichzeitigen Niederlage der Dolphins gegen die Pa-triots ist wieder alles so, wie es Marv Levy vor vier Wochen hinterlassen hat. Erhebliche Unterschiede gab es laut Levy jedoch zwischen den Entscheidungen, die er zu Hause und auf dem Spielfeld zu treffen hatte: »Zu Hause mußte ich mich lediglich zwischen Popcorn und Chips entscheiden.«

 

Packendes Jubiläum

Green Bays QB Brett Favre mit fünf TD-Pässen

Highlights im Minutentakt, eine häufig wechselnde Führung und Spannung bis zum Schluß. All das sahen die Fans im 150. regulären Saisonspiel zwischen den Green Bay Packers (6-4) und den Chicago Bears (6-4). Daß die Packers am Ende mit 35:28 die Nase vorn hatten, verdankten sie einem Mann, dessen Einsatz lange fraglich war. Trotz eines verstauchten Knöchels nahm QB Brett Favre die Defense der Bears nach allen Regeln der Kunst auseinander.

 

Chiefs bleiben vorn

Auch AFC Champion San Diego kann Kansas City nicht stoppen

Wenn es stimmt, daß sich die Geschichte stets wiederholt, dann haben die Kansas City Chiefs (9-1) nach ihrem 22:7-Erfolg bei den San Diego Chargers (4-6) allen Grund zum Optimismus. Das letzte Mal, daß sie nach zehn Spielen eine 9-1-Bilanz aufwiesen (1969), endete die Saison mit dem Gewinn des Super Bowls.

 

Leichtes Spiel

Der 34:12-Erfolg der Dallas Cowboys gegen die Philadelphia Eagles ließ Befürchtungen aufkommen. Der Rest der Saison drohte zu einem Schaulaufen der Meister für die Cowboys zu werden. Gewiß, die Eagles sind alles andere als eine Spitzenmannschaft, aber die Leichtigkeit, mit der die Cowboys zum Erfolg kamen, ist beängstigend. Dabei standen die Chancen der Eagles gar nicht einmal so schlecht. Der Ausfall dreier Stammspieler in der Abwehr der Cowboys, dazu zwei Ballverluste bei den ersten drei Angriffsserien der Cowboys, eine solche Konstellation wird es für die Gegner der Cowboys in dieser Saison nicht oft geben. Der viel zu harmlose Eagles-Angriff konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Der Zwischenstand von 17:12 täuscht über die klare Überlegenheit der Cowboys hinweg. Eine gute Angriffsserie im ganzen Spiel, bei der bei einem spektakulären Fang von WR Calvin Williams auch noch eine Portion Glück im Spiel war, ist ganz einfach zu wenig.

 

Die Spannung bleibt

Auch in der NFC wird es dank San Franciscos Sieg etwas enger

So schnell kann das gehen. Nach nur fünf Minuten der absoluten Spitzenpartie des letzten Spieltages waren die Verhältnisse wieder einmal auf den Kopf gestellt: Zwei Touchdowns, ein Field Goal für die 49ers und Cowboys-QB Troy Aikman angeschlagen - da war es dann keine Frage mehr, daß die 49ers, auch ohne QB Steve Young, sich dieses Spiel wohl kaum noch nehmen lassen würden. Hat es ihnen tatsächlich etwas gebracht, außer dem psychologischen Moment? Nüchtern betrachtet, eigentlich kaum: Sechs Spieltage vor Schluß hat Dallas immer noch zwei Siege Vorsprung auf San Francisco und alle anderen NFC-Konkurrenten.

 

Der neue Kicker heißt »Manni«

Clou am Rhein: Fire holt Manfred Burgsmüller als Kicker für die Saison 1996

Als Rhein Fire in der Frühphase der World-League-Pause 1995, kurz nach Verpflichtung des neuen Managers Alexander Leibkind, in der Düsseldorfer Tagespresse mit der Meldung Schlagzeilen machte, Wunschkandidat für die Position des Kickers sei Stefan Effenberg, da gab es nicht nur hinter vorgehaltener Hand Kopfschütteln. Im Kern zeigte sich aber genaugenommen schon darin, daß es Leibkind mit seinem Versprechen, mit neuen Ideen »Schwung in den Laden« bringen zu wollen, ernst nahm. Die Verpflichtung eines aktuellen Fußball-Stars war zwar außerhalb jeder praktischen Umsetzbarkeit, aber der Clou wurde vorletzten Dienstag dann doch gelandet: Der 45jährige Manfred Burgsmüller präsentierte sich im Trikot von Rhein Fire als neuer Kicker des deutschen World-League-Teams vom Rhein.

 

Sieg eines Programms

Jugend auf dem Erfolgsweg

Mit dem ersten Länderturnier seiner Art in Deutschland hat der Football in Deutschland wieder einen Schritt nach vorn getan. Am vergangenen Wochenende trafen sich in Berlin sechs Länder-Auswahlteams der Jugend, um das beste Team auszuspielen. Bei schon fast winterlicher Kälte kamen an den zwei Tagen jeweils fast 400 Zuschauer, die durch das kurze Sonnengastspiel nicht mehr zu erwärmen waren - wohl aber durch die durchweg guten Partien. Verdienter Sieger wurde nach zwei gewonnenen Vorrundenspielen und einem hart erkämpften Final-erfolg das Berliner Auswahlteam vor Nordrhein-Westfalen und Bayern.

 

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