HUDDLE Nr. 43 vom 26.10.1995

Traumziel Fiesta Bowl

Packendes Finale im Titelkampf zeichnet sich ab

Mit den Spielen am kommenden Samstag hat die College-Saison zwei Drittel ihrer Regular Season hinter sich, die Teams befinden sich kurz vor dem Einbiegen in die Zielgerade. Der Schlußspurt verspricht, spannend und wie fast jedes Jahr kontrovers zu werden.

 

Häßlich gewinnen ist o.k.!«

Die Buccaneers ringen um Anerkennung

Bevor irgendein Journalist bei der Pressekonferenz eine Frage stellen konnte, wetterte Sam Wyche, Head Coach der Tampa Bay Buccaneers, nach dem knappen 19:16-Sieg gegen die Bengals drauf los: »Wenn ihr jetzt wieder Eure häßlichen Schlagzeilen schreibt, dann bringt bitte nichts durcheinander. ‘Vier zu zwei’ heißt unsere Bilanz!« Inzwischen ist sie auf 5-3 angestiegen, aber gnädig gehen Fans und Medien mit den Bucs deshalb noch lange nicht um. Auch hält der Zuschauerandrang im Tampa Stadium nicht mit den sportlichen Erfolgen Schritt: Nur 41.732 - die wenigsten Zuschauer dieser Saison - sahen das Spiel, das Wyche zu seinen harschen Worten veranlaßte. Die Schlagzeilen waren prompt mit Worten wie »ugly«, also häßlich, nur so gefüllt. Die Presse kritisierte die Leistungen einiger Spieler und »bad calls« von Wyche.

 

Talfahrt

Miami und Pittsburgh verlieren den Anschluß

Daß Titelfavoriten das eine oder andere Spiel verlieren können, auch wenn sie noch so klar als Sieganwärter in eine Partie gehen, das hat sich im bisherigen Verlauf der NFL-Saison zweifellos gezeigt. Kein Grund zur Aufregung, wenn es eine Woche später zurück auf die Siegerstraße geht. Dallas’ Fauxpas gegen Washington zählt heute schon nichts mehr, und San Francisco machte letzte Woche trotz Handicaps auf der QB-Position in St. Louis kurzen Prozeß mit dem Überraschungs-Divisionsspitzenreiter. Die Oakland Raiders brauchten nur sechs Tage, um nach einer peinlichen Niederlage in Denver gegen Indianapolis, den Favoritenschreck der beiden Vorwochen, die Verhältnisse wieder gerade zu rücken.

 

Elvis lebt

Starke 49ers-Defense greift Ersatz-QB unter die Arme

Die Vorzeichen für das Spitzenspiel der NFC West zwischen den St. Louis Rams (5-2) und den San Francisco 49ers (5-2) hätten für die kalifornischen Gäste nicht schlechter sein können: Mit einer 17:18-Niederlage gegen die Colts im Gepäck und einem für die nächsten vier Wochen ausfallenden QB Steve Young war man nach St. Louis gereist, nur um kurz vor Spielbeginn auch noch auf den besten Offensive Lineman, Harris Barton, augrund von Rückenverletzungen verzichten zu müssen. Daß die Rams dennoch mit 44:10 demontiert und zum zehnten Mal in Folge von den 49ers geschlagen wurden, lag an der überragenden 49ers-Defense und an dem souveränen Auftritt von Ersatz-QB Elvis Grbac.

 

Gestoppt

Nie war ein guter Backup so wichtig wie heute

Wie Phoenix aus der Asche stiegen die Oakland Raiders (6-2) nach dem deprimierenden Shutout gegen die Denver Broncos auf. Sie besiegten die Überraschungsmannschaft der letzten Wochen, die Indianapolis Colts (4-3), klar mit 30:17 und hielten damit ihre Ambitionen auf Platz eins in der AFC West am Kochen.

 

Mondfinsternis

Vikings-QB Warren Moon mit entscheidenden Fehlern

Nachdem die Green Bay Packers (5-2) fünf ihrer letzten sechs Partien gegen die Minnesota Vikings (3-4) verloren hatten, kamen sie am vergangenen Sonntag zu einem ungefährdeten 38:21-Sieg über ihren Divisions-Rivalen. Bei den Gästen wird man QB Warren Moon den Vorwurf nicht ersparen können, einen gewichtigen Anteil an der Niederlage zu haben, er erwischte einen rabenschwarzen Tag.

 

Aufschwung jäh gestoppt

Denver Broncos stoßen gegen Kansas City an ihre Grenzen

Erfolge von gestern zählen in der NFL wenig. Sechs Tage nach der guten Vorstellung im Monday Night Game gegen Oakland wurden die Denver Broncos (4-4) mit einer 7:21-Niederlage gegen die Kansas City Chiefs (7-1) auf den Boden der Realität zurückgeholt. Und die sieht so aus, daß den Broncos zur Zeit ganz einfach die Beständigkeit fehlt, um wirklich um den Divisions-Titel mitzuspielen.

 

Totale Demontage

Die Denver Broncos unterstrichen mit einem 27:0-Erfolg gegen die Oakland Raiders, daß sie den Kampf um Platz eins in der AFC West Division noch nicht aufgegeben haben. Wenn sie die Leistung vom Montag konservieren können, dann gibt es dazu auch keinen Grund. Die Raiders, in den letzten Wochen als heißer Super-Bowl-Kandidat gehandelt, wurden regelrecht demontiert. Dabei konnten die Raiders noch froh, sein, daß die Broncos in der ersten Halbzeit ihre klare Überlegenheit nicht in die entsprechenden Punkte umsetzten. Die Broncos setzten bis weit in die zweite Halbzeit fast ausschließlich auf die Pässe von QB John Elway. Der nahm das von Verletzungen gebeutelte Defensive Backfield der Raiders förmlich auseinander. Sein Gegenüber Jeff Hostetler erlebte dagegen einen rabenschwarzen Tag, was aber nicht nur damit zu erklären war, daß seine Offensive Line das Duell gegen die Defensive Line der Broncos verlor und ihm meist zu wenig Zeit gab.

 

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