HUDDLE Nr. 22 vom 01.06.1995

Princeton Tigers:

»Rah-rah-rah«:
Der lange Schrei des Tigers

Harvard ist die älteste Universität Amerikas, aber die Princeton University, über 100 Jahre nach Harvard gegründet, ist mit Rutgers aus der NCAA I-A zusammen die Uni, die bereits am längsten Football spielt. Ist ja auch logisch, denn bekanntlich haben diese beiden Universitäten am 6. November 1869 Football bei einem Spiel ihrer beiden Mannschaften »erfunden«. Natürlich nicht so, daß sie sich hingesetzt hätten und beschlossen hätten »hey, wir machen jetzt einmal was ganz Neues...«, sondern - wie andere Uni-Mannschaften zu jener Zeit auch - ihre ganz speziellen Modifikationen der Londoner Fußball-Regeln ausgemacht hatten. Und just ihre Variante wurde dann im nachhinein als »Ur-Football« deklariert.

 

In der falschen Liga

Die »Ritter« haben kaum Chancen auf den Klassenerhalt

Nach ihrem einjährigen Gastspiel (1986) hatten die Franken Knights (noch als Rothenburg Knights) 1993 wieder den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft. Nachdem sie damals am Ende der Zweitligasaison mit den Königsbrunn Ants punktgleich gewesen waren, hatte das Verhältnis im direkten Vergleich für die Franken gesprochen. Ein kleines Wunder war geschehen. In Rothenburg ob der Tauber, einer kleinen Stadt im Frankenland mit gerade einmal 8.000 Einwohnern, war es einigen Football-Enthusiasten mit viel Engagement und Herzblut gelungen, eine Mannschaft aufzubauen, mit der man das Abenteuer 1. Bundesliga wagen konnte.

 

Auch Fernsehmacher leisten Knochenarbeit

Wie die World-League-Übertragungen bei VOX entstehen

Ihr Gesicht ist der Football-Fernsehgemeinde mittlerweile vertraut geworden: Wo auch immer sich die VOX-Moderatorin Angelika Schleese im Düsseldorfer Rheinstadion oder im Frankfurter Waldstadion vor die Kamera stellt, stets zeichnet die »Vorzeigedame« eine souveräne Lockerheit aus. Hinter der coolen Präsentation vor der Kamera steckt harte Arbeit hinter derselben. Hiervon konnte sich der HUDDLE bei Besuchen in der Kölner VOX-Redaktion und am Rande des Derbys Rhein Fire gegen Frankfurt Galaxy eingehend überzeugen. Rainer Kiebat blickte für uns hinter die Kulissen.

 

Crayton rettet die Panther

Deutscher Meister steht im Stuttgarter Europapokal-Finale

Mit einem gebrochenen Finger schaute Panther-Neuerwerbung Estrus Crayton (im College bei USC aktiv gewesen) seit Saisonbeginn zu. Pünktlich zum Eurobowl-Halbfinale gegen die Legnano Frogs war der Gips ab, Coach Bob Enger setzte auf ihn als einen der beiden in Eurobowl-Spielen höchstens erlaubten Amerikaner - und Crayton bedankte sich auf eindrucksvolle Art und Weise, indem er die »eigentlich» bereits geschlagenen Düsseldorf Panther noch zu einem 35:31-Sieg über die italienischen Gäste brachte. Nach den Berlin Adlern 1991 sind die Düsseldorf Panther der zweite deutsche Club, der ein Eurobowl-Endspiel erreicht hat.

 

Und wieder alles offen...

Hagelschauer im dritten Viertel

Und schwupp, da war das Rennen um den Einzug in den World Bowl wieder völlig offen. Der Höhenflug der letzten Wochen, in denen Rhein Fire mit zwei Siegen gegen die Scottish Claymores und in Frankfurt für Furore gesorgt hatten, erwies sich doch nur als Strohfeuer. Mit 14:34 kassierten die Düsseldorfer am Montagnachmittag zur Freude von 12.342 Zuschauern (darunter genau 32 aus Deutschland mitgereiste Fire-Fans) bei den London Monarchs eine demütigende Niederlage. Außer den Schützlingen von Head Coach Galen Hall haben nun auch wieder die Briten sowie der deutsche Rivale Frankfurt Galaxy gute Aussichten, das Finale gegen die Admirals in Amsterdam zu erreichen.

 

Das Spiel seines Lebens

Lane Wood erläuft fünf Touchdowns gegen die Lions

15 gute Spielminuten im dritten Viertel und zu Beginn des vierten reichten nicht, um einen Tabellenführer wie die Berlin Adler zur Strecke zu bringen. Und so mußten sich die Lions am Ende verdient mit 20:39 geschlagen geben.

 

Verfolgung aufgenommen

Hamburg Blue Devils jagen den Spitzenreiter

Weggesteckt haben die Hamburg Blue Devils ihre etwas unglückliche Niederlage der Vorwoche in Berlin. Gegen den zweiten Berliner Bundesligisten kehrte die Mannschaft von Head Coach Kirk Heidelberg auf die Siegerstraße zurück und schob sich wieder auf Platz zwei. Beim 36:21 gegen die Berlin Rebels präsentierten die Hamburger sich im Angriff ausgewogener als bisher, verschafften dem Laufspiel mehr Geltung.

 

Im Schlußspurt überzeugend

Hanau Hawks bezwingen Regensburg Royals im letten Viertel

Erst im Finish konnten die Hanau Hawks zu ihrem Heimauftakt gegen die Regensburg Royals überzeugen und die »Königlichen« 28:0 in die Knie zwingen. Vor 1.200 Fans verkauften sich die Royals lange Zeit sehr teuer, ehe ihnen in der Endphase die Puste ausging. Beim neuen Süd-Tabellenzweiten wußte wiederum die Defense zu überzeugen, während die Angriffsformation noch Abstimmungsprobleme offenbarte. Hanaus letztjähriger Top-Scorer Reginald Williams erzielte seine ersten beiden Touchdowns der laufenden Runde und krönte damit seine Leistung in der Offense.

 

Hickey is back

Ex-Meister-Quarterback selbst wieder aktiv

Viel hatte Münchens Quarterback-Legende Phil Hickey riskiert, als er mehr als eineinhalb Jahre nach seiner glänzenden Abschiedsvorstellung beim German Bowl in München, in dem ja bekanntlich der Titel an die Cowboys ging, nochmals das Trikot mit der Nummer 8 überstreifte. Zuviel aber stand für die Gastgeber auf dem Spiel. Nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt mußte nun endlich ein Sieg für die Cowboys her. Da das Vertrauen der Offense in ihren bisherigen QB Steve Calhoun nach einer erneut indiskutablen Leistung gegen Hanau gänzlich verlorengegangen war, entschloß sich die Vereinsführung der Cowboys kurzerhand, Hickey zumindest übergangsweise zu bitten, neben seiner Funktion als Head Coach nochmals die Position des Quarterbacks einzunehmen.

 

Nürnberg Tabellenführer

Franken Knights gehen erneut unter

Mit einem 73:6-Sieg im Frankenderby eroberten sich die Nürnberger die Tabellenführung in der Bundesliga Süd. 1.800 Zuschauer sahen eine einseitige Partie, in der die Knights trotzdem niemals aufgaben und den Ehrentouchdown erzielten. Neuzugang WR Raymone Shockley und RB Ronald Ebbert avancierten bei den Rams mit jeweils drei Touchdowns zu den erfolgreichsten Scorern.

 

2. Bundesliga Nord

Überraschung in Bremen
Buccaneers schlagen Tabellenführer

Die einzige Begegnung der 2. Bundesliga Nord brachte am vergangenen Wochenende eine große Überraschung. Die Bremen Buccaneers, bislang ohne Sieg auf dem vorletzten Tabellenplatz, setzten sich gegen den mit 8:0 Punkten in die Saison gestarteten Tabellenführer Troisdorf Jets durch.

 

2. Bundesliga Süd

Kampf um Platz eins eröffnet
Rüsselsheim und Fürth streiten um den Meistertitel

Die Fronten scheinen nun klar. Rüsselsheim, seit 364 Tagen ohne Niederlage in einem Punktspiel, und Fürth scheinen den Meistertitel unter sich ausmachen zu wollen. Der Vorteil liegt bei den Razorbacks, die ihre Partie gegen den MTV Grundig bereits für sich entscheiden konnten.

 

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