HUDDLE Nr. 42 vom 21.10.1993

Akron Zips:

Zieh’die schnellen Schuhe an...

Wir haben gerade die Umstellung auf das fünfstellige Post»leid«zahlwesen vollbracht. Hurra! In Amerika ist diese Einrichtung schon älter. Jedes Städtchen hat da seinen »Zip«-Code. Aber denkste, an die Postleitzahlen haben die »Akronianer« nicht gedacht. Ursprünglich auch nicht an den »Zzzziiip«-Reißverschluß, sowohl amerikanisch wie österreichisch gedacht. In Österreich gibt es das Warenzeichen »Zipp« für den »Zippverschluß«, eben den Reißverschluß. Und mit dem eigentlichen »Schwirren« und »Summen« hatten die Akademiker aus Ohio auch nichts am Hut. Im Gegenteil. »Am Fuße« hatten sie’s. Wie das? Dieser ulkige Spitzname wurde 1925 »erfunden«, zu einer Zeit, als der Universität auffiel, daß sie für ihre neu gebildete Sportfakultät, beziehungsweise ihren Sportteams, keinen rechten Namen hatte. Wie auch andere Bildungsanstalten griff man zum Mittel des Wettbewerbs, um Abhilfe zu schaffen. Geeignete Vorschläge für einen Spitznamen sollten eingereicht werden. Natürlich gab es auch etwas zu gewinnen. Vielleicht lag es an den »wertvollen« Preisen, aber wohl mehr an dem allgemeinen Interesse an ihrer Uni, die übrigens alle Universitäten der USA auszeichnet. Zahlreiche potentielle Namen wuden von den Studenten, offiziell von den Fakultäten und auch von den »Alumni«, den Ehemaligen, eingereicht. Namen wie »Golden Blue Devils«, »Tip Toppers«, »Rubbernecks«, »Hillbillies«, »Kangaroos« (den Namen müssen wir uns merken) und beispielsweise »Chevaliers« lagen auf dem Tisch. Am 15. Januar 1926 wurde der neue Nickname und der Gewinner bekanntgegeben. »Zippers« war der neue Spitzname der Teams und der Gewinner eine Gewinnerin mit Namen Margaret Hamlin, »a freshman« (Heute müßte man/frau wohl eher »freshwoman« sagen - aber das ist ein anderes Thema). Sie fand die »Lösung«, den neuen Namen also und erhielt den Preis von 10 Dollar »cash«. Wie sie auf dem Namen gekommen ist? Nun, sie bekam jüngst von ihrem Vater ein paar neue, sechs Dollar teure, Gummischuhe, die im Volksmund »Zippers« genannt wurden. Und da der Hersteller dieser Schuhe, die B. F. Goodrich Company in Akron angesiedelt war, hielt Margaret den Namen für »passend«. Die Uni hatte einen neuen Namen, sie ein paar neue Schuhe und obendrein »unter dem Strich« vier Dollar extra. Jahre später, am 13. September 1950, verkündete Sportdirektor Kenneth »Red« Cochrane, daß der Name fortan auf »Zips« verkürzt wird. Warum dieser Schritt getan wurde, ließ sich nur mutmaßen. Eine Meinung lautete, weil die Presse es einfacher haben sollte, den Namen in die Titelzeilen zu plazieren, andere hoben auf, nun doch, den Reißverschluß ab. In diesen Jahren wurde nämlich der Reißverschluß als Ergänzung zu Männerhosen populär. Wie dem auch sei, 1953 wurde die nächste »Ergänzung« zu einem erfüllten Studentenleben eingeführt. Die Studentenvertretung fand heraus, daß Akron ein Maskottchen bräuchte. Es wurde ein »Such«-Komitee gebildet, das sehr bald unter Führung ihres »Vorsitzenden Suchenden« Bob Savoy mit »Zippy, dem Känguruh« herauskam. Das Känguruh wurde ausgewählt, weil es ein Tier ist, das schnell, agil und kraftvoll ist, obendrein mit »unbeugsamer« Entschlossenheit. Eben den notwendigen Eigenschaften, die einen Athleten ausmachen sollten. Apropos, noch vor wenigen Jahren firmierte die University of Akron übrigens unter den Independents, sowohl mit Basketball und Football im Division I-Sport. Akron schloß sich allerdings dann der Mid-American Conference an, der sie heute noch angehört. Akron liegt mit seiner University of Akron genau zwischen Cleveland und Canton, wobei jede der beiden Städte gerade einmal maximal 20 Meilen von Akron entfernt liegt.

 

AFVD plant

Verwaltungsratssitzung

AFVD-Präsident Wolfgang Büchner hat zum 13. November die Präsidenten der angeschlossenen Landesverbände des AFVD zu einer Verwaltungsratssitzung nach Frankfurt geladen. Auf dem Programm steht die Neuwahl des Verwaltungsratsvorsitzenden sowie seines Stellvertreters. Es ist allerdings damit zu rechen, daß im Vordergrund der Diskussionen die AFVD-Finanzsituation und die Situation in der ersten Bundesliga stehen wird. Als zusätzliche Tagesordnungspunkte sind die Entwicklung und der Stand der Dinge »Firmen-Pool«, das Spielverbot gegen österreichische Mannschaften, der Geschäftsverteilungsplan des AFVD, der Austragungsort des German Bowls 1994 und die Übertragung der TV-Übertragungsrechte der ersten Bundesliga auf den AFVD vorgesehen. Wie von einigen AFVD-Insidern vermutet, dürften die Themen einige kontroverse Diskussionen auslösen.

 

Überragender MVP Dominique Kuhn

Kölner Junioren treten aus dem Schatten der Senioren

Die Cologne Crocodiles haben es nun doch geschafft, einen Meistertitel nach Köln zu holen. Die Jugend der Crocodiles machten es jedenfalls den Herren vor, wie es geht: Sie holten sich in Stuttgart vor 2.196 Zuschauern den zwölften Junior Bowl. Ihre Gegner, die zum ersten Mal in einem Endspiel standen und sich noch in den Playoffs gegen die Stuttgart Scorpions durchsetzen konnten, hatten in der Begegnung gegen die Rheinländer nichts entgegenzubringen. Abwehr und Angriff aus der Rheinmetropole standen wie eine Wand und stellten bereits zu Beginn des letzten Viertels mit 32:0 klar, wer den Pokal mit nach Hause nehmen wird.

 

Willkommen im »Club der Verlierer«

Mit der Niederlage der Saints ist keine Mannschaft mehr ungeschlagen

Die New Orleans Saints sind keine Heiligen mehr, denn die deutliche Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers hat gezeigt, wie Spitzenteams der NFL geschlagen werden können - Ballverluste heißt das Zauberwort. Auch in der Neuauflage des NFC Championship-Spiels diesen Jahres zwischen den Dallas Cowboys und den San Francisco 49ers spielten Ballverluste wieder eine ganz entscheidende Rolle - ein mißglückter Field Goal-Versuch und der anschließende Ballverlust beraubte die 49ers aller Chancen auf einen möglichen Sieg. In der NFC West liegen die Saints somit immer noch zwei Siege vor den 49ers. In der AFC Central kommt es hingegen zum Spitzenspiel der Pittsburgh Steelers gegen die punktgleichen Cleveland Browns.

 

Saints` »weiße Weste« mit ersten Flecken gegen Steelers

Einzige ungeschlagene Mannschaft in der NFL chancenlos

Das Aufeinandertreffen der besten Offense der NFL im Laufspiel gegen die beste Defense gegen das Laufspiel sorgte beim klaren 37:14-Erfolg der Pittsburgh Steelers (4-2) über die New Orleans Saints (5-1) für einen eindeutigen Sieger. Die Steelers-Defense produzierte fünf Sacks, verursachte fünf Ballverluste und erlaubte den Saints lediglich einen First Down in der gesamten ersten Halbzeit - der kam im letzten Spielzug vor der Halbzeitpause zustande.

 

Ende einer Ära?

San Francisco nach Niederlage in Dallas nur noch Durchschnitt

Mit ihrem vierten Sieg in Folge, einem 26:17 im Spitzenspiel des Tages gegen die San Francisco 49ers, halten die Dallas Cowboys Anschluß an den NFC East-Tabellenführer New York Giants und stoßen die 49ers damit ins breite Mittelfeld zurück. Mit der Niederlage verpaßten es die 49ers, aus der Schlappe der New Orleans Saints in Pittsburgh Kapital zu schlagen und bis auf einen Sieg an den Spitzenreiter der NFC West heranzukommen.

 

Totales Debakel

Phoenix Cardinals legen Schwächen der Washington Redskins schonungslos offen

Die Lage bei den Washington Redskins wird immer ernster. Eine Woche nach dem Heimdebakel gegen die New York Giants gab es mit 6:36 bei den Phoenix Cardinals eine weitere böse Schlappe. Das in negativer Hinsicht erstaunliche ist, wie sich die Mannschaft in ihr »Schiksal« zu fügen scheint. In Phoenix war nach dem Halbzeitrückstand kein Aufbäumen mehr zu erkennen.

 

Glücklicher Meister

Tennessee verschenkt Sieg gegen National Champion Alabama

Es war ein schwerer Tag für die Favoriten. Gleich vier bislang ungeschlagene Top-10-Teams mußten ihren ersten Mißerfolg hinnehmen. Mit einem »Blauen Auge« davon kam National Champion Alabama. In einem fast schon verlorenen Spiel zogen sie gegen Tennessee in den letzten Sekunden den Kopf noch einmal aus der Schlinge und trennten sich von den Volunteers mit einem 17:17. Für Tennessee war dieses Remis eher eine Niederlage, hatte man doch genug Gelegenheiten, mit einem Sieg die Heimreise anzutreten.

 

Langeweile in Buffalo

Schwache Houston Oilers für Bills nur Spielball

Über das Spiel sollte man am besten den Mantel des Schweigens hüllen. In einer Partie, aus der spätestens zur Halbzeit die Luft heraus war, behielten die Buffalo Bills gegen ein hilfloses Team der Houston Oilers mit 35:7 die Oberhand. Der selbsternannte Super Bowl-Anwärter Houston kann angesichts der bisher gezeigten Leistungen froh sein, wenn es überhaupt noch zu einer positiven Bilanz reichen sollte.

 

Geburtstagsgeschenk

Rams vergessen in Atlanta »den Sack zuzumachen«

Die Spieler der Atlanta Falcons machten ihrem Head Coach Jerry Glanville zu dessem 52. Geburtstag das schönste Geschenk. Fünf Niederlagen zum Saisonauftakt, dann endlich am 6. Spieltag gegen die Los Angeles Rams der 30:24-Erfolg. Die Rams mußten sich aber selbst vorwerfen, ihre Chancen nicht konsquent genug genutzt zu haben.

 

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