HUDDLE Nr. 14 vom 08.04.1993

Michigan State Spartans:

Sie lieben’s griechisch - von den »Aggies« zu den »Spartans«

Gegründet wurde die Universität 1855 als Hochschule für Agrarwissenschaften und hieß auch so: Michigan Agricultural College. Dementsprechend hatten die Studenten und Teams des College den Beinamen »Aggies«, wie übrigens fast alle Hochschulen mit landwirtschaftlicher Ausrichtung. 1925 wurde der Name des Bildungsinstituts geändert. Fortan hieß die Uni »Michigan State College«, bzw. »University«. In Zusammenhang mit der Umbenennung wurde eine Umfrage unter den Studenten und Ehemaligen der Uni durchgeführt, mit dem Ziel, einen neuen »Nickname« zu finden. Der fand sich: »Michigan Staters«. Doch nur wenige Monate sollte dieser Name Bestand haben. Schon bei einer Baseball-Trainingstour, viele Meilen von East Lansing entfernt, in Fort Benning, Georgia, wurde ein neuer gefunden. Die Sportreadakteure George Alderton und Dale Stafford des »State Journal« und der »Capitol News« befanden bei der Berichterstattung, daß der Name »Staters« einfach zu dusselig sei und suchten nach einem vernünftigeren. Unter den Namen, die bei dem ersten Wettbewerb zurückgewiesen worden sind, befand sich auch der Vorschlag des ehemaligen Athleten Perry Freemont: »Spartans«. Den fanden die Redakteure wesentlich besser und begannen, das Team der Michigan State University mit diesem Namen zu verbinden, wobei Alderton zunächst den Namen falsch schrieb. Doch nach einem Tip eines engen Freundes, der offensichtlich Kenner der griechischen Geschichte war, konnte das bereits schon zwei Tage in den Zeitungen verbreitete »Spartons« durch »Spartans« ersetzt werden. Über Sparta und die Spartaner ließe sich viel berichten, allein das Kämpferische, die harte Erziehung und die vielen Schlachten der Spartaner, mal abgesehen von der berühmten spartanischen Schweinesuppe, verbinden viele mit ihrem Namen. Im Peloponnesischen Krieg gegen Athen gewannen die Spartaner die Vorherrschaft über Griechenland. »Da weder ein Student, Ehemaliger oder Schuloffizieller über den neuen Namen anfing zu jammern«, sagte Alderton, »begannen wir, den Namen einfach auch in die Schlagzeilen zu setzen. Glücklicherweise begann der Name zu greifen. Als er auch noch von anderen Zeitungen übernommen wurde und sogar in Studentenmagazinen erschien, war es geschafft«. Der Name »Michigan State Spartans« stand. Übrigens ebenso wie eine über drei Meter große Keramik-Statue, die 1945 von einem Mitglied der Fakultät der bildenden Künste geschaffen wurde. Die über drei Tonnen schwere Statue, »Sparty« mit Namen, begrüßt jeden, der das Sportgelände der Universität betritt: Symbol und Tribut an alle Studenten, die die grünen und weißen Farben der Spartan-Teams getragen haben. Übrigens haben wir über den direkten Lokalrivalen Michigan Wolverines bereits berichtet (Ausgabe 12/93). Nicht nur, daß die Wolverines das größte Stadion der Liga aller Division-I-Universitäten haben, auch sportlich schneiden die Wolverines im direkten Vergleich gegenüber den Spartans besser ab. In den bislang 84 Spielen gewannen die Wolverines 55, die Spartans nur 24. Fünf Spiele endeten unentschieden. Das erste Spiel dieser langjährigen Rivalität wurde bereits 1898 ausgetragen.

 

Eurobowl-Viertelfinale

Düsseldorf Panther - London Olympians
Schweres Los

Zweifellos der Höhepunkt des österlichen Football-Wochenendes in Deutschland ist das Eurobowl-Viertelfinale am Montag in Düsseldorf. Die Panther hoffen im TuRu-Stadion auf entsprechenden Besuch. Panther-Geschäftsführer Ralf Flader hatte einiges Verhandlungsgeschick aufwenden müssen, um sich mit den Briten darauf zu einigen, die Qualifikation in nur einem Spiel in Deutschland zu entscheiden. Der Sieger der Partie steht im Halbfinale beim Gewinner der Skandinavien-Gruppe.

 

Ein Punt zum Erfolg

Berlin verdienter Sieger über einen Meister mit kleinen Unsicherheiten

Die Spitzenpartie des ersten Spieltages der Bundesliga Nord gewann Gastgeber Berlin Adler mit 28:15 gegen Titelverteidiger Düsseldorf Panther. Vielleicht um einige Punkte zu hoch resultierte der an sich verdiente Sieg daraus, daß die Berliner die Fehler der Gäste gnadenlos ausnutzten. Hinzu kam bei den Düsseldorfern just in den Situationen das Pech hinzu, in denen die Adler ihrerseits noch nicht bestens präpariert zu sein schienen.

 

Davis sichert Crocodiles-Sieg

Berlin Rebels überraschend stark

Zum ersten Heimspiel der Cologne Crocodiles gegen die Berlin Rebels fanden trotz strömenden Regens etwa 800 durchnäßte Zuschauer den Weg in die Kölner Ostkampfbahn. Zwei tolle Einzelleistungen von Kölns US-Quarterback Michael Davis kurz vor Schluß sicherten letztlich noch den 28:14-Sieg für die Croccodiles nach 14:14-Pausenstand.

 

Späte Revanche der Silver Eagles

Hamburgs Einstand nach Maß - Dortmunds Gegenwehr kommt zu spät

Mit 21:6 setzten die Hamburg Silver Eagles sich in ihrem ersten Bundesliga-Match nach einjähriger Pause gegen die Dortmund Giants durch. Wie im ersten Bundesliga-Jahr 1990 erfreuten die Silver Eagles sich eines Rekord-Zuschauerzuspruchs: Rund 4.300 Fans feierten die Silver Eagles-Party. Anders als 1990 gelang aber der Erfolg gegen eben jene Giants, deren Sieg im damaligen »Schicksalsspiel« die Hamburger in die zweite Liga gestoßen hatte.

 

Solinger Blitzstart

Monheim Sharks stolpern beim Bundesliga-Aufsteiger

Bundesliga-Neulinge scheinen den Monheim Sharks nicht besonders zu liegen. Wie schon im letzten Jahr, als man beim Aufsteiger Berlin Rebels den kürzeren zog, ging auch der Saisonstart in diesem Jahr mit einer 14:23-Niederlage beim Aufsteiger Solingen Hurricanes daneben. Kleiner Trost: Letztes Jahr endete die Saison für die Sharks dennoch mit der Playoff-Qualifikation.

 

Haltung bewahrt

Vizemeister gibt sich in Bad Homburg keine Blöße,
doch die Falken schlagen sich achtbar

Hoch erhobenen Hauptes konnten die Bad Homburg Falken am späten Sonntagnachmittag das Sportzentrum Nordwest verlassen, denn bei der 7:27 (0:21)-Niederlage gegen die Munich Cowboys zum Auftakt der Saison 1993 in der Football-Bundesliga Süd zogen sie sich vor knapp 600 Zuschauern mehr als achtbar aus der Affäre.

 

Die Verteidigung hält

Regensburg hat mit den Greifs wenig Probleme

Den deutlichsten Erfolg des ersten Bundesliga-Spieltages feierten die Regensburg Royals. Sie bezwangen daheim die Badener Greifs mit 34:7. Vor 1.500 Zuschauern hatte die Verteidigung der Gastgeber dabei wenig Probleme mit dem Angriffsspiel der Greifs. Immer noch als wenig durchschlagskräftig entpuppte sich insbesondere der Paßangriff der Gäste.

 

Schwerer Start

Aufsteiger siegt: Aber Kempten bringt Rothenburg in Bedrängnis

Mit einigen Vorschußlorbeeren ausgestattet nahmen die Rothenburg Knights das Abenteuer 1. Bundesliga in Angriff. Die Kempten Comets - Gäste bei der Premiere - ließen die Rothenburger dann spüren, daß Geschenke im Oberhaus nicht zu erwarten sind. Zwischenzeitlich zogen die Comets gegen die höher eingeschätzten Knights mit 20:19 in Front und nahmen diese Führung mit ins Schlußviertel. Dort setzte aber der Mann des Tages, Reginald Williams, mit seinem vierten Touchdown den Schlußpunkt zum 27:20 für die Knights.

 

Gelungener Auftakt der Habichte

Arg gebeutelte Noris Rams beim 13:30 in Hanau fast chancenlos

Der Saisonauftakt für den Aufsteiger Hanau Hawks im insgesamt 132. Erstligamatch hätte kaum besser verlaufen können: Verdienter 30:13-Erfolg der Habichte gegen den letztjährigen Rangdritten Noris Rams, der allerdings ersatzgeschwächt und mit Problemen in der Vorstandsetage sich seinem Schicksal ergeben mußte.

 

2. Bundesliga Mitte

Favoritensiege
Absteiger gewinnen

Der Start in die 2. Bundesliga Mitte verlief ohne Überraschungen. Die zunächst vermeintlichen Favoriten legten ihren Führungsanspruch dar. Die erheblich durch Bad Homburger Spieler verstärkten Frankfurt Gamblers siegten ebenso wie die Absteiger aus der 1. Bundesliga Darmstadt Diamonds und Stuttgart Scorpions. Die Neulinge in der Liga Kaiserslautern Warriors und Backnang Wolverines trafen gleich am ersten Spieltag aufeinander, mit einem Sieg für die Gäste.

 

2. Bundesliga West

Cologne Bears oder Troisdorf Jets?

Am kommenden Wochenende beginnt auch für die Teams aus der 2. Bundesliga West die Saison. Hierbei muß sich erst noch zeigen, ob die vermeintlichen Experten Recht mit ihrer Prognose behalten, daß das Niveau in der Westliga das höchste in allen zweiten Ligen sei.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe