HUDDLE Nr. 09 vom 04.03.1993

Zahlen, die man nicht mehr findet

Die Sache mit den »berenteten« Nummern

Dem einen oder anderen mag es vielleicht schon aufgefallen sein - bei vielen Teams der NFL werden bestimmte Trikotnummern nicht (mehr) vergeben. Obwohl es sicherlich bei 99 Zahlen recht schwierig ist, als Fan über einen größeren Zeitraum die Übersicht zu wahren, ist es nicht im Verborgenen geblieben. Sollte es auch nicht!

 

Das Warten geht weiter

Fünf von acht American Bowl-Teams stehen fest
In Berlin wird das Rätselraten fortgesetzt

Am Mittwoch vergangener Woche stand NFL Commissioner Paul Tagliabue in einer weltweiten Telefon-Pressekonferenz Rede aund Antwort. Angekündigt war zunächst die Bekanntgabe aller vier American Bowl-Paarungen der Saison 1993, doch schon den Einleitungsworten Tagliabues durften die zugeschalteten Journalisten entnehmen, daß die NFL ihr Versprechen noch nicht einlösen konnte. Besonders die wißbegierigen Anrufer aus Berlin beziehungsweise Deutschland wurden enttäuscht: Laut Tagliabue sind die Buffalo Bills und die Minnesota Vikings die momentanen Favoriten für das Spektakel am 7. August im Berliner Olympiastadion, festgelegt hat die NFL sich aber noch nicht. Sicher sind dagegen die Ansetzungen für die beiden Spiele am 1. August. Die San Francisco 49ers treffen in Barcelona auf die Pittsburgh Steelers, in Tokio stehen sich New Orleans Saints und Philadelphia Eagles gegenüber. Fest steht ferner, daß die Dallas Cowboys am 8. August in Wembley auf den »heiligen Rasen« einlaufen werden. Aber auch die Londoner Presse wurde enttäuscht, der Gegner der Cowboys wurde noch nicht bekanntgegeben.

 

South Carolina Fighting Gamecocks:

Hahn gegen Hahn und ein General

Die Menschen nutzen das liebe Federvieh schon immer recht vielseitig, anschaulich geschildert von Wilhelm Busch in seinem »Max und Moritz«. Wertvolle Nahrung sind die Eier, von Salmonellenbeigaben mal abgesehen, geschätzt wird das weiße Fleisch, und auf einem federgefüllten Kissen läßt sich auch gut ruhen. Doch sind das leibliche Wohl und ein guter Schlaf offenbar nicht alles: »Trennt die Kampfhähne!«, wer hat nicht schon einmal diesen Ausspruch gehört? Seinen Ursprung hat solch eine Bemerkung in den vor längerer Zeit (und heute auch noch?) nicht unpopulären Hahnenkämpfen. Bekannt war diese Art der »Volksbelustigung« bereits in der Antike, seit dem Mittelalter auch in Europa. In Asien und den südlichen Ländern Europas konnte sogar von Beliebtheit gesprochen werden. Kräftige Hähnchen, insbesondere die aus Malaysia stammenden »Asilis«, starkknochige, hochbeinige Tiere, wurden ausgesucht, speziell trainiert und für die besondere Kampfhahnzucht separiert. Beim Kampf wurden zwei Hähne aufeinander losgelassen, die bis zum bitteren Ende eines »Combattanten« aufeinander einhackten. Blutig genug war solch ein Kampf, für manche allerdings nicht blutig genug. Sie praktizierten zusätzlich scharfe Klingen an die Sporen der Hähne. Die Kämpfe dauerten solange, bis eines der Tiere den Tod fand, häufig genug mußten beide »dran glauben«. Der Sinn dieses Sportes lag darin, die Wettleidenschaft der Menschen zu entzünden, auf einen der Hähne zu setzen und vielleicht einen Gewinn mit einer Wette zu erzielen. In den Vereinigten Staaten waren im 19. Jahrhundert Hahnenkämpfe ebenfalls sehr populär und weit verbreitet. Obwohl heute diese Kämpfe in den meisten Bundesstaaten der USA ausdrücklich verboten sind, sollen diese immer noch vereinzelt illegal betrieben werden. In den USA war South Carolina mit der Aufzucht und dem Training von Kampfhähnen eng verbunden. So war die Namensgebung der University of South Carolina eher naheliegend als abwegig oder aufgesetzt. Ihren Spitznamen »Game Cock« erhielt sie um die Jahrhundertwende. Unter verschiedenen »Nicknames« hatten über eine Dekade lang die Mannschaften South Carolinas nur mäßige Erfolge, genauer gesagt lediglich Mißerfolge errungen. Das sollte um 1900 nun mit dem neuen Namen anders werden. Denkt man an die Hahnenkämpfe, mit dem Motto: »Sieg oder Tod«, muß das schon eine ganz besondere Truppe von Sportlern gewesen sein, die unter diesem »Nickname« kämpfte. 1903 verkürzte Columbias Tageszeitung »The State« den Namen in ein Wort. Seit dem sind die Sportler South Carolinas die »Gamecocks«. Eher wahrscheinlich ist auch, daß die Namensgeber nicht nur allein an ihre Hähne, sondern gleichzeitig an General Thomas Sumter, einen der »wahren Helden« South Carolinas, dachten. Sumter sorgte als Guerillakämpfer in den Revolutionskriegen für Furore und eigene Berühmtheit. Er wurde bekannt als... wer errät es?...Fighting Gamecock. Obwohl 45 Fighting Gamecocks von der University of South Carolina, scheint das Team von der Konkurrenz nicht sonderlich gefürchtet. Federvieh wird im Vergleich zu Panthern, Cowboys und kämpfenden Tigern für zu leicht befunden: South Carolina hat in den vielen Jahrzehnten seines Bestehens erst siebenmal ein Bowl-Spiel erreicht - und immer verloren. Dennoch soll hier nicht unerwähnt bleiben, daß die Gamecocks eine der imposantesten Pregame-Attraktionen im College-Football bieten: den Einlauf des Teams. Die Stadionbeleuchtung wird abgedunkelt, das Feuerwerk und die

 

Mit Zuversicht in die neue Saison

Playoff-Platz wird angestrebt

»Im letzten Jahr haben wir die Offense aufgebaut, jetzt müssen wir sie nur noch verfeinern«, so Tony Nickerson - Offensive Coordinator bei den Karlsruhern. »Zudem war letztes Jahr nicht unsere Offense, sondern unsere Defense das Problem«. In der Tat; 1992 war das bitterste Jahr für die Defense der Badener Wappentiere seit Bestehen des Vereins. Als Letzter der Südliga stellte die Defense ihre Offense Spiel für Spiel mehr unter Druck... und einen traurigen Vereinsrekord auf. So war die Offense in den meisten Spielen genötigt, mindestens 28 Punkte zu erzielen, um die schlechte Leistung der Defense zu kompensieren und eventuell gewinnen zu können.

 

Professioneller werden

Claus Brüggemann setzt Ziele für die eigene Arbeit:
»Der Rest muß von allein kommen«

In diesem Jahr werden die Cologne Crocodiles das einzige Kölner Team in der höchsten deutschen Spielklasse sein. Nach dem unglücklichen Ausscheiden im Halbfinale gegen die Munich Cowboys 1992 haben die Verantwortlichen sowie die Spieler des Vereins keineswegs den Kopf in den Sand gesteckt, sondern dort kontinuierlich weitergearbeitet, wo man letztjährig aufgehört hatte. Das bezieht sich nicht nur auf die Neuzugänge von Spielermaterial, auch wird versucht, das Umfeld zu professionalisieren. Der erste Schritt in diese Richtung war die Verpflichtung von Ward Love als Defensive Line und Linebacker Coach, er kam zurück vom Absteiger Cologne Bears. Ansonsten hat Head Coach Claus Brüggemann seinen Trainerstab gehalten. Seine Prognose für die Saison 1993: »Unser Ziel ist es, eine Mannschaft mit gutem Teamgeist zu formen. Im Training wie auch im Spiel wollen wir professioneller arbeiten. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, dann ergeben sich weitere Ziele von selbst.«

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe