HUDDLE Nr. 21 vom 21.05.1992

Talentschmiede in München

Geringe Teilnehmerresonanz bei der Coaching Clinic in München,
aber intensive Wissensvermittlung - Bayern schlägt Österreich

Am vergangenen Wochenende ging die zweite von World Wide Sports präsentierte European Coaching Clinic mit den Chicago Bears in München zu Ende. Der Veranstalter hatte in intensiver monatelanger Vorbereitungszeit die bisher professionellste Möglichkeit geschaffen, den Football in Europa, speziell hier in Deutschland, mit NFL-Coaches wie Dick Stanfel, Vic Rapp, Vince Tobin und namhaften Spielern wie Bears-Kicker Kevin Butler und Defensive End Richard Dent zu trainieren, um Footballkenntnisse intensiver zu schulen.

 

Wieder eine Packung im Waldstadion

Galaxy unterliegt 14:43 vor über 31.600 Fans

Jack Elway traute seinen Ohren nicht. Ein amerikanischer Journalist hatte ihn in der Pressekonferenz nach dem 14:43-Debakel gegen San Antonio Riders gefragt, ob die US-Teams der World League bei der Zuteilung der NFL-Spieler bevorteilt worden wären. »Was haben Sie mich gefragt? Ich habe wohl die Frage nicht richtig verstanden...«, spöttelte Elway.

 

Endspielatmosphäre in San Antonio

Dreikampf in der West Division wird erst am letzten Spieltag entschieden

Ähnlich spannend wie in der Fußball-Bundesliga geht es auch in der North America West Division zu. Da alle drei Teams - Sacramento, San Antonio und Birmingham - ihre Spiele am Wochenende gewinnen konnten, fällt die Entscheidung über die beiden Playoff-Teilnehmer erst am letzten Spieltag. Zu einem richtigen Endspiel um den Divisionstitel kommt es dabei in San Antonio, wo Sacramento zu Gast sein wird. Der Sieger gewinnt die Division, der Verlierer ist abhängig vom Ergebnis des Spiels Ohio gegen Birmingham. Gewinnt Birmingham, dann ist der Verlierer des San Antonio-Sacramento-Spiels draußen.

 

Meister schlägt zurück

Bei den Adlern haben Panther keine Chance

Noch vor einer Woche hatten die Adler in Dortmund nicht den kleinsten Anlaß zur Freude. Zu herb war die Abfuhr, die sie von den Giants einstecken mußten. Am letzten Sonntag war die Adler-Welt um fünf Uhr wieder in Ordnung. Frustriert mußte Panther-Coach Christos Mantzaridis mit seinen Mannen nach einer 35:8-Niederlage die Heimreise antreten. Doch die Niederlage war nicht der einzige Frust: Mantzaridis und Defense-Spieler Dirk Jaschok wurden des Feldes verwiesen.

 

Starker Start für Bad Homburg

Neuling beweist erst am Schluß seine Klasse

Eine eindrucksvolle Leistung boten die Bad Homburg Falken - zumindest in der Anfangsphase - des Nachholspiels vor knapp 400 Zuschauern bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Sportanlage in Ober-eschbach. Mit 21:8 feierte das Team von Head Coach Otto Kofler den vierten Sieg in Serie und verbesserte sich damit hinter den Munich Cowboys auf Rang zwei in der Tabelle. Ein schönes Spiel war es allerdings nicht, was die beiden Teams den Fans zu bieten hatten. Die Partie wurde von zahlreichen Strafen und Unterbrechungen geprägt.

 

2. Bundesliga West

Bochum Miners lassen Spiel platzen
Leichte Siege für Remscheid und Troisdorf

Während die Favoriten Troisdorf und Remscheid sich in ihren Begegnungen ungefährdet durchsetzen konnten, platzte in Osnabrück das Spiel zwischen den Tecklenburg Silverbacks und den Bochum Miners

 

2. Bundesliga Mitte

Phantoms gewinnen Kellerderby
Stallions immer noch ohne Punktgewinn

Die Wiesbaden Phantoms konnten sich nach zwei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz knapp gegen den Aufsteiger Stuttgart Stallions durchsetzen.

 

Miners schocken Tecklenburg

Es hätte das Spiel der Spiele für die Tecklenburg Silverbacks werden sollen, doch die Bochum Miners spielten nicht mit. Mehr als 6.000 DM hatten die Tecklenburger investiert, um den Osnabrückern ein Footballspektakel bieten zu können. Zum erstenmal sollte ein Footballspiel im Stadion Bremer Brücke stattfinden, wo sonst der VfL Osnabrück seine Fußballspiele austrägt. Knapp 4.000 Zuschauer wollten außer Fallschirmspringen, Aerobicshow, Supersoundspektakel auch ein Footballspiel geboten bekommen, doch das ließen die Bochumer nicht zu. 90 Minuten vor Spielbeginn ließen die Miners per Telefon wissen, daß sie nur 19 Spieler zusammenbekommen hätten und somit nicht in der Lage seien, die Begegnung zu bestreiten. Für die Tecklenburger ein Schock, den sie nur schwer verdauen konnten, denn anstatt eines schönen Gewinns, blieben nur immense Kosten und ein erheblicher Imageverlust für die Sportart American Football übrig. Dabei hatten die Tecklenburger, die von den Personalsorgen der Miners wußten (angeblich seien 19 Spieler verletzt gewesen), sich noch am Freitag vor dem Spiel ein telefonisches OK aus Bochum eingeholt. Der Vorstand der Silverbacks erwägt jetzt juristische Schritte gegen Bochum einzuleiten. Die Miners, die es sehr bedauern, daß es zur Spielabsage gekommen ist, sind nun bemüht, von jedem verletzten Spieler ein Attest zu bekommen und entsprechend vorzulegen. Gespannt sein darf man nun, welche Konsequenzen diese Spielabsage noch mit sich bringt.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe