Das Thema:
Auf einer spannenden Reise durch ein knappes Jahrhundert wird der Bogen von den keineswegs so gloriosen Anfängen des organisierten, bezahlten Footballs im Hinterzimmer eines Autohauses in Canton bis hin zu den Auftritten der modernen Gladiatoren vor einem Milliarden-TV-Publikum gespannt. Geschichte wird durch Geschichten lebendig, die Einblicke in das Wachsen des heutigen Monolithen der Sportindustrie sind dabei immer kurzweilig und amüsant.
Manches aus der „Urzeit“ der NFL erscheint aus heutiger Sicht kaum noch zu glauben, wenn man das fertige „Endprodukt“ Woche für Woche live im Fernsehen sieht: Meisterschaften, die per Dekret aus der Ligazentrale vergeben wurden; Spieler, die eine Woche für ein Team und die nächste für den Gegner antraten, wenn der mehr Dollars bot, Mannschaften, die nur auswärts spielten, weil sie zu Hause keiner sehen wollte...
Und jede Wette: Selbst eingefleischte NFL-Fans werden bei der Lektüre nicht nur über die „alten Zeiten“ viel Neues erfahren können, denn manche Ausprägung der heutigen NFL erklärt sich aus ihrer nicht immer geradlinigen Geschichte. Die HUDDLE-Mitarbeiter Dieter Hoch, Holger Korber
und Dirk Ladwig haben „tonnenweise“ Material gesichtet und nicht nur die offizielle Sichtweise der NFL nacherzählt.
Die Autoren verfolgen speziell das Geschehen in den USA seit mehr als 30 Jahren und haben teilweise selbst in den Staaten gelebt.
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Leseproben:
... Vergleiche zwischen den Teams der unterschiedlichen Regionen gab es kaum, was im Wesentlichen an den Transportproblemen lag. Auch wenn es schon Autos gab, war es mangels geeigneter Überlandstraßen unmöglich, längere Strecken damit zu überbrücken, ganz abgesehen davon, dass eine Football-Mannschaft mehrere Autos oder einen Bus benötigt hätte. Die Eisenbahn war die einzige Möglichkeit, größere Entfernungen zurückzulegen, mehr als 300 Kilometer pro Reisetag waren aber auch mit den stählernen Dampfrossen nicht zu schaffen. So blieben die regionalen Teams unter sich, abgesehen vielleicht von ein, zwei solchen Auswärts-Abenteuern im Jahr ...
... Doch schon vor ihrem Start musste die AFL einen Schicksalsschlag hinnehmen. NFL Commissioner Bert Bell starb am 11. Oktober 1959 während eines Spieles zwischen den Pittsburgh Steelers und den Philadelphia Eagles. Hunt hatte zuvor noch Kontakt mit Bell aufgenommen, um herauszufinden, was dieser von seiner Idee einer neuen Liga hielt. Hunt wollte sogar, dass Bell Chef beider Footballligen wird. Bell zeigte sich überraschend aufgeschlossen. Seine Erfahrungen lehrten ihn, dass man einen Football-Krieg auf jeden Fall vermeiden müsse ...
... In den Playoffs präsentierten sich die Dolphins dann souveräner als in der KO-Runde 1972. In Rückstand gerieten sie nie. Am Anfang Punkte vorlegen, mit Hilfe des starken Laufspiels viel Spielzeit aufbrauchen und den Gegner damit zwingen, riskanter und passorientierter zu spielen, nach diesem Muster liefen beide Playoff-Spiele und auch der Super Bowl. In Gefahr bringen konnten sich die Dolphins eigentlich nur selbst ... ... Die ersten Erfolge zeigten sich schon in Johnsons zweiter Saison (1990). Die endete zwar nach Niederlagen an den letzten beiden Spieltagen mit einer 7-9-Bilanz, aber angetrieben vom „NFL Rookie of the Year“, RB Emmitt Smith (937 Yards, elf Touchdowns), hatten die Cowboys bis zum letzten Spieltag Chancen auf einen Wild-Card-Platz in den Playoffs ...
... Und ebenso knapp wie der erste Super-Bowl-Sieg waren auch die beiden nächsten gegen die Carolina Panthers 2003 (32:29) und die Philadelphia Eagles 2004 (24:21). Gegen die Panthers, ein Team, das sich innerhalb von zwei Spielzeiten vom schlechtesten der Liga (Bilanz 2001: 1-15) zum Super-Bowl-Teilnehmer gemausert hatte, verspielten die Patriots eine 21:10-Führung und gerieten knapp sieben Minuten vor Schluss sogar mit 21:22 in Rückstand. Dann aber führte Brady die Mannschaft doch noch zunächst zur 29:22-Führung und nach dem Ausgleich eine Minute ... |