HUDDLE Nr. 33 vom 18.08.2011

Alter ist ein Vorteil

Roethlisberger sieht mehr Chancen als Risiken

»Natürlich haben wir eine Menge Veteranen. Aber das ist in der jetzigen Situation ein großer Vorteil. Sie wissen, was sie tun, und verfügen über eine Menge Erfahrung sowie Führungsqualitäten. Sie wissen, worauf es ankommt. Und das kann nach dieser OffSeason nur von Vorteil für uns sein«, meinte QB Ben Roethlisberger gegenüber einer Lokalzeitung in Pittsburgh. Allgemein gilt, dass Teams wie die Steelers, mit gleichem Kader, gleichen Coaches und gleichem System wie im Vorjahr, am wenigstens negativ von der Aussperrung und der verkürzten Vorbereitungszeit betroffen sein sollten, jedenfalls theoretisch. Dennoch bleibt das fortgeschrittene Alter ein ständiges Thema in der Presse, vor allem was die Defense betrifft.

 

Football an erster Stelle...

Packers setzen weiter auf junge Spieler

Wer Erster ist, der will es bleiben. Was sollte es auch sonst bei den Green Bay Packers für ein Ziel geben? Der amtierende Super-Bowl-Champion blieb ohnehin bisher von sportlich größeren Einschnitten verschont und wird mit dem eingespielten Team um Spielmacher Aaron Rodgers in die neue Saison gehen. Dennoch weiß General Manager Ted Thompson um die großen Herausforderungen, die auf die Packers warten: »Wir werden von den anderen 31 Teams gejagt, und wir machen uns keinerlei Illusionen, dass das leichter werden könnte als im vergangenen Jahr.« Denn schon der Weg zum Titel war nicht unbedingt ein Spaziergang: Die Packers rutschten erst im letzten Moment in die Playoff-Runde, kämpften sich dann über Auswärtssiege und den Triumph im NFC-North-Duell bei den Chicago Bears in das Finale. Ein zugleich beschwerlicher und in der Gesamtbetrachtung doch überraschender Titelgewinn.

 

Nachbesserung im Angriff

Cutler und Co. wollen zulegen

Die tatenlose Zeit hatte Lovie Smith am Ende kaum noch ertragen können. Da ging es dem Trainer der Chicago Bears wohl wie allen Protagonisten im NFL-Zirkus. Doch in Chicago brennt man noch aus einem anderen Grund auf die neue Spielzeit: Das bittere Halbfinal-Aus ist unvergessen. Ausgerechnet an Erzrivale Green Bay Packers scheiterte der Meister der NFC North im NFC Championship Game - und dann siegten die Packers auch noch im Super Bowl. Kein Wunder also, dass Smith und Co. vor Tatendurst nur so strotzen.

 

Ist McNabb die Lösung?

Vikings »verjüngen« sich auf der Quarterback-Position

Nun also Donovan McNabb. Wieder ein Spielmacher mit großem Namen im Herbst seiner Karriere. Bei den Minnesota Vikings sind die Verantwortlichen fest davon überzeugt, die »Magie« von vor zwei Jahren wiederholen zu können. In der Saison 2009 marschierten sie mit dem erfahrenen Brett Favre fast bis in den Super Bowl, verloren erst in der Verlängerung das NFC Championship Game. In der vergangenen Saison folgte allerdings das Desaster für die mit großen Ambitionen in See gestochenen Wikinger. Erst der Eiertanz im Sommer um den am Ende letztlich doch zurückgekehrten Brett Favre, dann die sportlich miserable Saison, die mit dem letzten Platz in der NFC North und einem neuen Trainer endete. Leslie Frazier war während der Saison als Interimstrainer für Brad Childress eingesprungen, wurde anschließend zum Cheftrainer für die kommende Saison befördert.

 

Kommt die Wende?

In Detroit hegt man große Hoffnungen

General Manager Martin Mayhew hat die Latte ganz schön hochgelegt bei den Löwen: In seinem dritten Jahr bei den Detroit Lions seien das Team, Trainer Jim Schwartz und Präsident Tom Lewand nun bereit dafür, den Divisionstitel anzugreifen. »Wir sind jetzt an so einem entscheidenden Punkt angelangt, dass wir uns dieser Herausforderung stellen sollten.« Natürlich sei dafür nach wie vor kontinuierliche Arbeit wichtig, die im bisherigen Rahmen fortgesetzt werden soll. »Es ist auch noch eine ganze Menge zu tun, um aus dieser Mannschaft wieder ein starkes Team zu formen. Außerdem ist es nach wie vor unser Bestreben, noch mehr talentierte und starke Spieler in den Kader zu holen«, so Mayhew.

 

Ravens wollen Steelers überholen

Die Chance, ein großes Team zu werden?

»Es ist ganz offensichtlich, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben«, zog Head Coach John Harbaugh das Fazit nach der Niederlage im Auftakt der Vorbereitungssaison gegen die Philadelphia Eagles. Dabei zeigte das Spiel nur die altbekannten Schwächen der Ravens auf. Die Offensive Line, früher die beste der NFL, hat in den letzten zwei Jahren viel von ihrer dominierenden Stellung verloren. QB Joe Flacco war gegen die Eagles mehr unter Druck, als ihm lieb sein konnte. Und auch die Receiver ließen wieder einmal viele Wünsche offen. Dennoch wollen die Ravens ihren »geliebten« Rivalen aus Pittsburgh in dieser Saison endlich deutlich hinter sich lassen. Dazu haben sie sich zu zwei angeblichen Taktikwechseln entschieden. In Offense wie Defense will man nun deutlich aggressiver zu Werke gehen.

 

Ein guter Start

Browns schauen optimistisch in die neue Saison

Die Cleveland Browns haben einen neuen Head Coach, den dritten in den letzten vier Jahren. Diesmal darf Pat Shurmur sein Glück versuchen. Es ist seine erste Station als Head Coach nach zehn Jahren bei den Eagles und zwei bei den Rams als Assistent. Insofern ist er ein Schüler von Andy Reid und ein weiterer Vertreter der West-Coast-Fraktion, wie auch sein Boss Mike Holmgren. Erste Amtshandlung war es, Quarterback Colt McCoy öffentlich den Rücken zu stärken. Ein wohl notwendiger Schachzug, weil McCoy, trotz aller Zweifel an seinen Fähigkeiten, in dieser Saison die Nummer eins auf der Position des Quarterbacks sein wird. Da sollte man sicher die Psyche seines wichtigsten Mannes mit Lob etwas stärken.

 

Quo Vadis, Bengals?

Auf der Suche nach der Erfolgsformel

Der Optimismus der Fans währte nur eine Woche lang. Dann folgte ein 3:34-Debakel gegen die Detroit Lions, und es zeigte sich eine völlig indisponierte Offense. Diese Vorstellung drängte den neuen Offensive Coordinator Jay Gruden sofort in die Defensive. »Wir hatten einige gute Ansätze, aber am Ende hat es nicht gereicht«, war seine schmeichelhafte Analyse. Die Fans dagegen sind bereits jetzt in Panik, angesichts der Hilflosigkeit, mit der die Bengals sich das erste Mal auf dem Platz präsentierten. Sicher, es ist Preseason, das Team hatte nur eine Woche Vorbereitungszeit usw. Aber das gilt auch für die Kontrahenten. Head Coach Marvin Lewis' Analyse, »da wartet eine Menge Arbeit auf uns«, war noch eine maßlose Untertreibung.

 

Platz drei fast sicher

Crayton führt Düsseldorf zum Sieg

So schnell ändern sich die Dinge: In der Vorwoche war die Offensive der Panther gegen die Mönchengladbach Mavericks schlichtweg überfordert. Genau acht Tage später setzte der Angriff des Bundesligisten um Spielmacher Robert Demers jedoch wieder die gewohnten Akzente, und die Panther gewannen das wichtige Verfolgerduell gegen die Berlin Adler trotz einiger Unkonzentriertheiten in der Abwehr mit 41:35. Nun benötigen sie aus den verbleibenden drei Vorrundenpartien nur noch einen Sieg, um ganz sicher als Tabellendritter in die Playoff-Runde einzuziehen.

 

Nur ein Sieg fehlt noch

Kiel sichert Playoff Heimrecht - Lions hoffen weiter

Die Negativserie der New Yorker Lions wird langsam unheimlich. Seit sechs Spielen sind die Löwenstädter und deutschen Rekordmeister in der GFL Nord ohne Punktgewinn. Drei Siegen stehen sieben Niederlagen gegenüber, darunter auch drei fast schon sportliche »Super-GAUs« gegen Stuttgart (0:24) und nun auch zwei harte 7:37-Ergebnisse gegen die Kiel Baltic Hurricanes, die am letzten Samstag mit vielen Fans das Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße besuchten. Trotzdem zeigten die Gastgeber, dass sie unter ihrem neuen Head Coach Phil Hickey vielleicht auf dem Weg der Besserung sind und das neue Spielsystem fleißig erlernen. Die Defense ist auf einem guten Weg, das Klassenziel in Kürze zu schaffen. Die Offense hat noch mit Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den beiden Spielmachern und ihren Anspielstationen zu kämpfen.

 

Dresden erreicht das Minimalziel

Monarchs dominieren Cardinals und haben Klassenerhalt sicher

Bereits der Hinspielerfolg (51:7) der Monarchs in Essen ließ erahnen, welch ungleiches Duell im Rückspiel auf Dresdens Footballfans warten würde. Dennoch fanden am Sonnabend knapp 1.200 Zuschauer ihren Weg ins Heinz-Steyer-Stadion. Von Minute eins an sollte sich diese Mühe lohnen. Überlegen und teils spektakulär lösten die Königlichen ihre letzte Pflichtaufgabe in dieser Saison. Dank eines ungefährdeten 50:14-Erfolges feierte Dresdens Football-Bundesligist drei Spieltage vor Ende der regulären Saison den Klassenerhalt.

 

Das Dutzend ist voll

Auch im Derby ist Schwäbisch Hall nicht zu stoppen

Die Schwäbisch Hall Unicorns machten es am Samstag spannend. Vor 1.380 Zuschauern zeigte anfangs vor allem die Haller Defense Schwächen, und zur Pause war die Partie gegen die Stuttgart Scorpions noch völlig offen. Am Ende fuhren die TSG-Footballer aber mit 54:35 ihren zwölften Sieg in Folge ein. »Wenn man in Schwäbisch Hall gewinnen will, dann muss man eben aus jedem Ballbesitz auch Punkte machen«, sagte der Stuttgarter Head Coach Matthias Mecherlein nach dem Spiel.

 

Nummer eins im Land

Marburg beherrscht das Hessenderby

Mit einem völlig ungefährdeten 49:28-Sieg gegen die Wiesbaden Phantoms untermauerten die Marburg Mercenaries ihre Stellung als Hessen Nummer eins des Footballs eindrucksvoll. Bereits zur Halbzeit war die Partie mit dem 35:0 für die Gastgeber entschieden, bevor die Phantoms erst im zweiten Durchgang Ergebniskosmetik betreiben konnten. Mann des Spieles war Quarterback Joachim Ullrich, der - bei dank des klaren Verlaufs limitierter Spielzeit - sechs Touchdown- Pässe an den Mann bringen konnte.

 

Dinges: Eine Torte zum Festtag gibt es auch

In München rüstet man für das erste Heimspiel des Frauen-Nationalteams

Tiffany Dinges ist nicht nur Head Coach der Munich Cowboys Ladies, sondern seit Monaten auch mit den Vorbereitungen für das Frauen-Länderspiel Deutschlands gegen Finnland befasst. Dinges ist 37 Jahre alt und stammt ursprünglich aus Hessen. Als Spielerin kam sie 2004 nach München, wurde später auch Deutsche Meisterin mit den Cowboys Ladies und gehörte 2010 noch zum WM-Kader des Nationalteams.

 

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