HUDDLE Nr. 22 vom 02.06.2011

Adler drehen Spiel noch

Titelverteidiger wieder im Finale

Bisher galt der Sieg der Buffalo Bills gegen die Houston Oilers als das größte Comeback seit Lazarus. Doch zumindest in Berlin dürfte der Sieg der Bills in der Wild-Card-Runde der AFC im Januar 1993 nur noch von untergeordneter Bedeutung sein,wenn es um denkwürdige Footballspiele geht. Denn die Berlin Adler drehten im Halbfinale des Eurobowls eine bereits verlorene Partie, gewannen gegen die Graz Giants mit 32:30 und ziehen damit erneut in das Eurobowl-Finale ein. Mit 0:21 hatte der Titelverteidiger zur Halbzeit noch im Rückstand gelegen, schaffte dann aber nach der Pause noch ein wahres Wunder an der Spree.

 

Raiders setzen sich durch

Wiehbergs Field Goal entscheidet

Die Tirol Raiders stehen zum dritten Mal binnen vier Jahren im Eurobowl-Finale. In einem spannenden Spiel setzten sie sich dank eines Field Goals in letzter Sekunde mit 13:10 gegen die Vienna Vikings durch. Der entscheidende Mann des Spiels vor 3.900 Zuschauern war Kicker Dennis Wiehberg. Er erzielte rund zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich und schoss die Tiroler mit dem letzten Spielzug der Partie mit einem 34-Yard-Field-Goal ins Endspiel um die »Krone Europas« am 18. Juni gegen die Berlin Adler.

 

Aufsteiger bietet auch dem Meister die Stirn

Mavericks unterliegen Baltic Hurricanes nur knapp

Die Mönchengladbach Mavericks haben sich im Spitzenspiel der GFL Nord nur knapp mit 20:27 dem Tabellenführer und amtierenden Deutschem Meister aus Kiel geschlagen geben müssen. Dabei hatten die Gastgeber durchaus Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Mit dieser Niederlage hat Orakelstier Theobald die erste falsche Prognose in dieser Saison abgegeben. Dennoch wird er wohl nicht befürchten müssen, auf den Grillstationen der Fans zu landen. Bei recht windigen und frischen Wetterbedingungen hatten sich 2.400 Footballfans im Hockeypark eingefunden, um das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Ausnahmeteams zu erleben, und sie wurden nicht enttäuscht. Ein abwechslungsreicher und spannender Schlagabtausch sollte vor ihnen liegen.

 

Düsseldorf dreht Spiel in Dresden

Verkorkstes letztes Viertel beschert Monarchs die fünfte Niederlage

Die Dresden Monarchs fanden auch in ihrem sechsten Spiel der GFL-Saison 2011 nicht richtig in die Spur. Gegen die Düsseldorf Panther kassierten die Sachsen nach gutem Spiel und einer 23:3-Führung am Ende dennoch die fünfte Niederlage, denkbar knapp mit 23:24. Düsseldorf überraschte mit einem unglaublichen Comeback, nachdem in den ersten drei Vierteln die Monarchs auf dem besten Wege waren, ein deutliches Statement abzuliefern. Was mussten sich die Monarchs nach der Pleite in Gladbach am Samstag zuvor nicht alles anhören. Frust, Spott und Häme gab es von allen Seiten. Dazu die nicht enden wollende Serie von Hiobsbotschaften. Neben dem schon länger fehlenden Radko Zoller strichen nun auch die beiden US-Linebacker aus unterschiedlichen, aber in beiden Fällen nachvollziehbaren Gründen die Segel. Und dann musste auch noch Quarterback Tyler Graunke mit einem gebrochenen Daumen passen.

 

Wiesbaden hält lange mit

Marburg Mercenaries kommen erst in der zweiten Hälfte zum Zug

Rund 900 Zuschauer waren zum zweiten Heimspiel der Wiesbaden Phantoms in diesem Jahr in den Helmut-Schön-Sportpark gekommen und trauten zur Halbzeit ihren Augen kaum. Mit einer mutigen, erfrischenden Vorstellung kauften die Phantoms dem hohen Favoriten Marburg Mercenaries in den ersten 24 Minuten den Schneid ab und führten zur Pause völlig verdient mit 7:0. Jannik Markgraf brachte seine Mannschaft im ersten Spielviertel nach Zuspiel von Kevin Brüngel auf spektakuläre Weise in Führung. Die Wiesbadener Verteidigung beschränkte die Marburger Angriffsversuche auf ein paar First Downs und einen verschossenen Field Goal-Versuch aus 45 Yards. Sollte der Favorit in Wiesbaden stolpern?

 

Leise Hoffnungen

Cardinals verlieren erneut, schöpfen aber wenigstens etwas Mut

Aus einer Niederlage etwas Positives ziehen, ist möglich, aber dies nach einer Niederlage, die schon die sechste in Folge ist, zu tun, das könnte auch auf einen Mangel an Realitätssinn schließen lassen. Trifft im Falle der Assindia Cardinals erstaunlicherweise aber nicht zu. Das GFL-Nord-Schlusslicht hatte die New Yorker Lions aus Braunschweig zu seinem schon fünften Heimspiel (bei insgesamt bisher absolvierten sechs Begegnungen) im heimischen Sportpark Am Hallo zu Gast, 650 Zuschauer sahen zwar eine 0:26-Niederlage, aber eben auch ein verhältnismäßig spannendes und auch abwechslungsreiches Spiel. Denn irgendetwas war anders beim Gastgeber, das konnten nicht nur die Gäste spüren. Schon beim Warm-Up fiel die gelöste und durchaus gute Stimmung im Team der Essener auf.

 

Großzügige Hurricanes

Munich Cowboys nutzen im Saarland die Gastgeschenke

Die Vorzeichen für eine Revanche nach der unglücklichen 15:17-Niederlage aus dem Hinspiel gegen die Munich Cowboys waren für die Saarland Hurricanes alles andere als günstig. Die verletzungsbedingten personellen Probleme des Aufsteigers sind bekannt und könnten nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln behoben werden, die aber nicht zur Verfügung stehen. Dennoch begann das Team von Thorsten Scherer hoch konzentriert und zeigte eine gute erste Halbzeit. Doch nach dem Pausentee reihte sich ein individueller Fehler an den nächsten. Vor allem im Angriff wurden nicht nur die Chancen nicht mehr genutzt, die Gäste bekamen auch noch ein Gastgeschenk nach dem anderen. Der Punktgewinn wurde quasi auf einem Silbertablett serviert.

 

Plattling gibt noch nicht auf

Lebenszeichen trotz Niederlage

Trotz einer 29:35-Niederlage gegen die Stuttgart Scorpions verließen am Sonntagnachmittag rund 650 Zuschauer recht zufrieden das Plattlinger Karl-Weinberger-Stadion. Auch wenn es nicht ganz zu den ersten Punkten für die Plattling Black Hawks in diesem Jahr gereicht hat, so sahen die Zuschauer doch wieder eine Mannschaft, die nicht nur bis zum Umfallen gekämpft hat, sondern über große Strecken der Partie auch spielerisch mit dem Tabellenzweiten mithalten konnte.

 

Situation in der Schwebe

Frankfurts Vereine hoffen weiter auf Unterstützung

Eigentlich präsentiert sich Frankfurt am Main ja als Sportstadt, und oft wird dieses Image auch von den Verantwortlichen öffentlichkeitswirksam gepflegt. Doch abseits der Fußballstadien sieht die Realität oft anders aus, vor allem in Sportarten, die vielleicht nicht so im Fokus des Medieninteresses stehen wie der Sport mit dem runden Leder.

 

Guter Ansatz mit Risiken und Nebenwirkungen

Big Ten will finanzielle Situation der College-Sportler verbessern

Viel erwartet hatten sich die Medien vom Frühjahrstreffen der Big Ten Conference in Chicago nicht. Die noch nicht ausgestandene Skandalgeschichte um Ohio States Head Coach Jim Tressel bot noch das größte Schlagzeilenpotenzial. Dann aber überraschte Big Ten Commissioner Jim Delany die Journalisten mit der Aussage, dass man darüber diskutiere, ob man den Athleten über die »Athletic Scholarships« hinaus Geld zahlen sollte, um die »vollständigen Kosten eines Universitätsbesuches« abzudecken. Gedacht ist an eine Größenordnung von 2.000 bis 5.000 Dollar pro Jahr und Athlet.

 

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