HUDDLE Nr. 1 vom 03.01.2008

Das beste Team aller Zeiten?

New England Patriots sind klarer Super-Bowl-Favorit

Alles dreht sich scheinbar nur noch um die eine Frage: Wer soll die New England Patriots auf dem Weg zum Titelgewinn eigentlich stoppen? Viele Experten sind sich einig, dass höchstens der noch amtierende Champion Indianapolis Colts in einem potenziell möglichen AFC-Titelkampf eine Chance hätte, denn im ersten direkten Vergleich im Laufe der abgelaufenen Saison waren die Colts kurz davor, den Siegeslauf der Patriots zu stoppen. Egal, auf wen New England im ersten Playoff-Spiel treffen wird, zu dominant spielte man bisher auf, um nicht als der klare Favorit des ersten Playoff-Spieles zu gelten. Die Rekorde, die das Team in seinem Sturmlauf durch die reguläre Saison markiert hat, sind allesamt imposant: Über allem steht natürlich die magische Null in der Kategorie der Niederlagen, und zur Gegnerschaft gehörten außer den Colts schließlich ja auch noch Chargers und Steelers.

 

Perfekt

Patriots gewinnen auch das 16. Spiel

Einen Abend für die Geschichtsbücher wünschten sich die Amerikaner - und sie bekamen ihn. Mit 38:35 gewannen die New England Patriots am Samstagabend auch das letzte reguläre Saisonspiel bei den New York Giants und sind damit in allen 16 Partien dieser Saison ungeschlagen. Die Patriots mit ihren Stars QB Tom Brady und WR Randy Moss stellten darüber hinaus noch einige weitere Rekorde auf. Bedanken konnten sich die Patriots am Ende allerdings bei einem Mann: Giants-QB Eli Manning.

 

Der richtige Mann?

Bill Parcells soll Miami Dolphins aus der Krise führen

Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, der desolate Zustand der Miami Dolphins in dieser Saison ist so eine Situation. Und so holte sich Wayne Huizenga, der mit seinen Personalentscheidungen in der Regel glücklose Besitzer der Dolphins, in der Woche vor Weihnachten mit Bill Parcells einen Mann, der wegen seiner Egotrips gefürchtet ist, aber einen positiven »Track Record« beim (Wieder-)Aufbau von Teams hat. Parcells, der zuvor mit den Atlanta Falcons über eine Anstellung als Head Coach verhandelt hatte, kommt nicht als Head Coach zu den Dolphins, sondern als Vice President of Football Operations - hat also die Entscheidungsgewalt in Personalfragen und damit auch über die Zukunft von Head Coach Cam Cameron.

 

Aus eigener Kraft

Redskins souverän in den Playoffs

Am Ende wäre der überraschend klare 27:6-Sieg gegen die Dallas Cowboys für die Washington Redskins gar nicht nötig gewesen, zumindest rechnerisch nicht, weil sich die beiden Konkurrenten um den letzten Playoff-Platz als nicht Playoff-tauglich erwiesen. Wichtig war er dennoch - für’s eigene Selbstvertrauen und als Botschaft, oder eher Warnung, an die Seattle Seahawks, die es am Samstag mit dem zurzeit »heißesten« Team (neben den Patriots, versteht sich) zu tun bekommen werden.

 

Das Glück der Tüchtigen

Dallas Cowboys sind das »Team to beat« in der NFC

Schaut man sich das Feld der diesjährigen Playoff-Teilnehmer an, dann überrascht doch einiges, etwa das Fehlen der Chicago Bears, die damit die inzwischen schon beängstigende Serie der NFC Champions des Vorjahres fortsetzten (sechs der letzten sieben verpassten im nächsten Jahr die Playoffs). Eine Überraschung sind auch die Cowboys, nicht, dass sie dabei sind, aber dass sie als »Top Seed« in die KO-Runde gehen - zum ersten Mal seit 1995, dem Jahr ihres letzten Super-Bowl-Sieges. Favorit auf den Einzug in den Super Bowl sind sie damit zwar, aber natürlich nicht so klar wie die New England Patriots in der AFC. Die letzten Wochen der Regular Season haben gezeigt, dass das Team längst nicht so stabil ist, wie die Sieg-Niederlagen-Bilanz vermuten lässt.

 

Wieder wird diskutiert

Die Colts dürfen nicht unterschätzt werden

Im vergangenen Jahr gab es um die Indianapolis Colts die Diskussion, ob sie mit einer so schlechten Laufverteidigung überhaupt in den Playoffs eine Chance haben würden. Wie verwandelt wirkten die Colts letztlich, denn die Schwachstelle wurde vor allem dank der Rückkehr von S Bob Sanders zur großen Stärke des Teams. So waren die Colts dann das kompletteste aller Teams und gewannen ganz verdient den Super Bowl.

 

Verteidigung ist Trumpf

Ohio State und LSU kämpfen in New Orleans um den Titel

Am Montag steigt in New Orleans, wenn man das so sagen kann, der kleine Super Bowl, das BCS National Championship Game. Mit Ohio State und LSU treffen zwei Teams aufeinander, deren Stärken eher in der Defensive liegen. Eine Punkteflut wird man also vermutlich nicht erleben. Vor allem hoffen die neutralen Fans ebenso wie Ohio State und seine Anhänger, dass sich nicht wiederholt, was im letzten Jahr im Finale passiert war. Damals wurde Ohio State von Florida regelrecht demontiert (14:41), der Saisonhöhepunkt geriet zum Langweiler.

 

Favre dreht noch einmal auf

Letzte Chance für die Packers-Ikone zum ganz großen Wurf?

Das waren bewegte Monate in Green Bay. Zum Ende der Saison 2006 waren die Packers dicht dran an den Playoffs, dichter, als es ihnen zugetraut worden wäre. Pech nur, dass der Sprung in die Endrunde misslang. Und damit wäre eigentlich nach Meinung aller Beobachtung auch die NFL-Karriere von Brett Favre eigentlich zu Ende gewesen. Beinahe täglich wurde auf eine entsprechende Ankündigung gewartet - aber einmal mehr ließ sich Favre Zeit.

 

Der vergessene Mann

Howard Schnellenberger erntet den Lohn harter Arbeit

Der New Orleans Bowl ist das sportlich unbedeutendste der 32 Bowl-Spiele. In diesem Jahr aber brachte der New Orleans Bowl eine der schönsten Geschichten hervor, eine vom schnellen Aufstieg aus dem Nichts, bewirkt durch einen Mann, der schon mehrfach ganz oben stand, ebenso oft in der Versenkung verschwand, und mit dem 44:27-Erfolg seines Teams, Florida Atlantic, gegen Memphis den Lohn für jahrelange Aufbauarbeit erntete: Head Coach Howard Schnellenberger.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe