HUDDLE Nr. 29 vom 19.07.2007

Playoff-Siege sollen her

Der Divisionstitel ist zu wenig

Das passiert auch in der NFL nur selten, dass ein Cheftrainer nach einer 14-2-Saison gefeuert wird, doch Marty Schottenheimer ereilte nach der vergangenen Saison bei den San Diego Chargers genau dieses Schicksal. Dafür gab es zwei Gründe: Schottenheimer konnte nicht mit General Manager A.J. Smith - und er verlor einmal mehr gleich das erste Playoff-Spiel, gegen die New England Patriots. Damit wartet San Diego seit der Super-Bowl-Saison 1994 weiter auf einen Playoff-Sieg. Der neue Cheftrainer ist ein alter Bekannter: Norv Turner arbeitete 2001 als Offensive Coordinator bei den Chargers und brachte damals das System mit, das die Chargers immer noch verwenden.

 

Umbau im Gange

Die Chiefs könnten erst einmal den Anschluss verlieren

Head Coach Herman Edwards geht in seine zweite Saison bei den Chiefs, und sein Projekt, das Team umzubauen und dabei zu verjüngen, nimmt Fahrt auf. Mit QB Trent Green, OG Will Shields und KR/WR Dante Hall verließen drei frühere Pro-Bowl-Spieler die Chiefs. Edwards’ Philosophie verlangt nach starker Verteidigung, gepaart mit solidem Laufspiel, und unterscheidet sich deutlich von dem Passfeuerwerk, das Vorgänger Dick Vermeil in Kansas City veranstaltete.

 

Ein neuer John Elway?

Jay Cutler trägt in Denver große Hoffnungen

Die Saisonpause war schwer für die Denver Broncos: trotz einer 9-7 Bilanz verpasste man die Playoffs, weil das letzte Saisonspiel daheim gegen San Francisco nach Verlängerung verloren ging. Nur wenige Stunden nach dem Spiel wurde CB Darrent Williams erschossen, zwei Monate später starb RB Damien Nash nach einem Basketballspiel.

 

Junger Coach, neues Glück?

Raiders vertrauen dem erst 31-jährigen Lane Kiffin

Das selbst ernannte »Team of the Decades« erlebte in der letzten Saison ein Lowlight der Clubgeschichte: Nur zwölf erzielte Touchdowns in 16 Saisonspielen, so schlecht war noch keine Angriffsformation in der Geschichte der Raiders. Trotz einer wirklich starken Abwehrleistung gewann die Mannschaft nur zwei Spiele, und nach der Saison rollten natürlich Köpfe. Die Methoden von Head Coach Art Shell und seines Offensive Coordinators Tom Walsh erwiesen sich als nicht mehr zeitgemäß, das Angriffssystem wirkte angestaubt und war total ineffektiv.

 

Cinderella vor dem großen Wurf

Big East könnte 2007 den Top-Conferences die Show stehlen

Der College Football ist längst ähnlich schnelllebig wie die NFL. Vor drei Jahren, nach dem Abwandern ihrer Aushängeschilder Miami, Virginia Tech und Boston College, galt die Big East Conference unter den stärkeren der regionalen Ligen als der Absteiger. Die Grabreden waren verfrüht. Vor der Saison 2007 stellt sie mehr Anwärter auf das Erreichen des Finales am 7. Januar in New Orleans als SEC, ACC, Big Ten, Big Twelve und Pac Ten und mehr Kandidaten für die Heisman Trophy (MVP der Saison) als diese. Und wenn es für Cinderella wirklich märchenhaft läuft, dann könnte Rutgers für die größte Sensation im College Football in den letzten Jahrzehnten sorgen.

 

Nur ein blaues Auge

Franzosen fordern Europameister Schweden alles ab

Nach der bitteren Auftaktniederlage gegen die Vertretung Japans musste Frankreich auch im zweiten Spiel gegen Schweden eine Niederlage hinnehmen, die mit 14:16 allerdings wesentlich moderater ausfiel. Im Gegensatz zum Spiel gegen Japan zeigte sich die Equipe Tricolore den Tre Kronors allerdings als ebenbürtig und hatte die Nervosität aus dem Auftaktspiel abgelegt. Für den amtierenden Europameister aus Skandinavien war es das erste Spiel der WM, und somit war ein guter Start schon Pflicht.

 

Endspieleinzug nur Formsache

Japans Schnelligkeit überfordert auch Schweden

Für Japan war der als Minimalziel angestrebte Einzug ins Finale letztlich nur Formsache. Ebenso wie Frankreich im ersten Gruppenspiel war auch Europameister Schweden für die Gastgeber nicht mehr als ein Sparringspartner. So passte es, dass das Ergebnis von 48:0 das Gleiche und das Spiel weieder nach dem ersten Viertel bereits entschieden war.

 

Machtverhältnisse zurechtgerückt

USA im WM-Finale knapper Sieger gegen Japan

Die USA rückten die Machtverhältnisse im Football zurecht und beendeten ihren ersten Auftritt bei einer Football-Weltmeisterschaft so, wie es für sie ohnehin »selbstverständlich« war: mit dem Gewinn des Titels. Ein 22-Yard-Field-Goal von Craig Coffin in der zweiten Verlängerung verhalf Team USA im Finale gegen Titelverteidiger Japan zu einem 23:20-Erfolg. In einem Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften wurden Japan, ganz gegen die eigenen Gewohnheiten, Fehler, nämlich ein Ballverlust zu Beginn und ein vergebener Field-Goal-Versuch in der Verlängerung, zum Verhängnis.

 

Fans demonstrieren

NFLE-Anhänger zeigen Flagge und wollen nicht resignieren

Auch wenn das Ende der NFL Europa feststeht, kämpfen Fans der Liga noch immer für deren Erhalt. Jedoch auch ihnen wird immer mehr klar, dass der Einfluss auf die Entscheidungsebene in New York sehr begrenzt ist. Am Sonntag fand eine erste organisierte Aktion statt. In Frankfurt, Düsseldorf und Berlin gingen die Fans auf die Straße, wobei in Frankfurt knapp 1.000 Anhänger der Frankfurt Galaxy sowie einzelne Fans der Centurions aus Köln den Römerberg füllten.

 

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