HUDDLE Nr. 27 vom 05.07.2007

Wien lässt Marburg keine Chance

Die Dodge Vikings Vienna haben zum vierten Mal in Folge den Eurobowl gewonnen. Vor 6.800 Zuschauern ließen sie im eigenen Stadion an der Hohen Warte dem deutschen Vizemeister Marburg Mercenaries nicht die Spur einer Chance. Am Ende stand mit dem 70:19-Endresultat dann gleich noch ein weiterer Eurobowl-Rekord zu Buche, der höchste Finalsieg in der Geschichte des Wettbewerbs machte die Wiener zum ersten Team, das viermal, und dies auch noch in Serie, den Football-Europapokal der Landesmeister holen konnte.

 

Das Fallbeil schlägt zu

Die NFL schließt die NFL Europa

Schluss - aus - vorbei. Nach wochenlangem Hin und Her, zahlreichen Dementis und Gegendarstellungen, kam dennoch das, was viele seit Wochen eh schon als unvermeidlich sahen: Bis zum 30. September werden die Teams der NFL Europa geschlossen, die Liga aufgelöst. Dies gaben die NFL und die NFL Europa in einer Telefonkonferenz vergangenen Freitag bekannt. »Wir wollen uns in Zukunft noch mehr auf die Internationalisierung der NFL konzentrieren und somit auf die NFL International Games«, sagte Uwe Bergheim, Managing Director der NFL Europa. »Wir haben heute früh die Mitarbeiter informiert und sie von der geänderten Lage unterrichtet. Innerhalb der nächsten sechs Wochen werden wir die Teams schließen. Auch unseren Geschäftspartnern haben wir diese Entscheidung heute bekannt gegeben.«

 

Showdown in Fernost

In Japan geht es um den WM-Titel

Zum dritten Mal wird ein Weltmeister im Football gesucht, zum ersten Mal findet der World Cup des Weltverbandes IFAF dabei außerhalb Europas statt. Nach zwei Titelgewinnen Japans in Europa - 1999 auf Sizilien und 2003 im Rhein-Main-Gebiet - war es nur logische Konsequenz, das Endturnier selbst auch einmal in Japan auszutragen. Die logistischen und finanziellen Schwierigkeiten sowie die Reisestrapazen haben diesmal also die Europäer zu tragen - was Japans Favoritenstellung einmal mehr begründen könnte.

 

Zwischen Selbstbewusstsein und Bescheidenheit

Japan hofft auf Endspiel-Showdown mit den USA

Titelverteidiger und Gastgeber, angesichts dieser Ausgangslage ist klar, dass die Zielsetzung für Japan beim am Samstag beginnenden dritten World Cup im Football nur das Erreichen des Endspiels sein kann. Als vermeintlich größtes Hindernis auf dem Weg zum dritten Titelgewinn gilt die erste WM-Teilnahme der USA. Zunächst aber heißt es, in den Gruppenspielen Frankreich und Schweden zu bezwingen und das wird für das gegenüber dem Turnier von 2003 stark veränderte Team kein Spaziergang werden.

 

Team to beat

Für Team USA ist alles andere als der Titel zu wenig

Mit der Teilnahme der USA wird die Weltmeisterschaft im Football erst eine richtige WM, das sieht man selbst in Japan so, ohne die eigenen Erfolge bei den beiden ersten Turnieren in Italien (1999) und Deutschland (2003) schmälern zu wollen. Und die Erwartungen an das Team USA sind hoch. Daheim erwartet man natürlich den Titel, und die Turniergegner, auch Deutschland, werden sich in die Prestigeduelle mit den Vertretern des Mutterlandes des Footballs ganz besonders reinhängen.

 

Brad Arbon: Mit 100 Prozent ist alles drin

Der Offensive Coordinator der Nationalmannschaft zeigt Optimismus

Die WM in Japan ist auch für Brad Arbon die erste große internationale Bewährungsprobe auf Nationalmannschaftsebene. Mit Beginn der Vorbereitungen auf das Turnier hatte der Head Coach der Marburg Mercenaries um den Jahreswechsel die Rolle als Offensive Coordinator übernommen, in der neuen personellen Struktur des Trainerstabes ohne einen Head Coach, eine prominente Rolle. Mit Arbon sprach Marc Schüler im Trainingslager in Frankfurt:

 

Jugend voran

Die Tiefe des Kaders könnte das Problem der Deutschen werden

Seit letztem Donnerstagnachmittag weilte die deutsche Nationalmannschaft in der Sportschule Frankfurt beim Landessportbund, um sich auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Zwei Trainingseinheiten standen jeden Tag für die 45 Spieler auf dem Programm, dazu noch Positionsmeetings, Videosessions etc., um optimal auf die beiden Gruppengegner Südkorea und USA vorbereitet zu sein. »Wir sind zusammen mit Japan als Gruppenkopf gesetzt. Als Nummer zwei bekommen wir das an drei gesetzte Team und die Nummer sechs. Das sind die USA und Korea«, erklärte IFAF-Generalsekretär und AFVD Präsident Robert Huber seiner Mannschaft das Prozedere der Gruppeneinteilung.

 

Frankreich möchte sich gut präsentieren

Europas Nummer drei setzt auf einige erfahrene Akteure

Nachdem die reguläre Footballsaison in Frankreich ein durchaus umstrittenes Ende gefunden hat, freut man sich nun zumindest auf das bevorstehende WM-Turnier in Japan. Seit dem 28 Juni bereiten sich die Franzosen intensiv auf die dritten Welttitelkämpfe vor, bei denen sie aber allenfalls Außenseiterchancen haben. Im Januar besiegten die Franzosen die Auswahl Finnlands und sicherten sich so zum zweiten Mal nach 2003 die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. In der vergangenen Woche nominierte Cheftrainer Larry Legault nun seinen Kader für Japan, der auch einige Namen enthält, die in Deutschland nicht unbekannt sind.

 

Jetzt soll es richtig losgehen

Matt Leinart kennt seinen Wert – und steht nächste Saison unter Beobachtung

Pat Kirwan ist ein honoriger Mann mit großem Fachwissen. Seit mittlerweile 35 Jahren dreht sich für ihn alles um Football, erst als College- und High-School-Coach, später als Funktionär bei den Jets und mittlerweile als Journalist. Inzwischen ist er »Senior Analyst« des NFL-Organs nfl.com und versorgt die Football-Fans in dieser Rolle mit allerhand Diskussionsstoff. Zuletzt tat der Mann, der mit einem veritablen Schnauzbart aussieht wie Thomas Magnum, seine Meinung kund, wem er in der kommenden Saison zutraut, für eine echte Überraschung zu sorgen. Sein Ergebnis: Einen großen Sprung nach vorn könnten aus seiner Sicht Arizona, San Francisco und St. Louis machen, deren Quarterbacks er »neun oder zehn Siege zutraut«. Der jüngste dieser so mit Vorschusslorbeeren überhäuften Spielmacher ist Matt Leinart, Quarterback der Arizona Cardinals.

 

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