HUDDLE Nr. 36 vom 31.08.2006

Die Saat des Monats September

Guter Saisonstart für Teams mit Titelambitionen unerlässlich

Es gibt in der NFL, deren 87. Saison am Donnerstag beginnt, viele Faustregeln oder ungeschriebene Gesetze, Dinge, die sich über die Jahrzehnte immer wieder als richtig erwiesen haben. Dazu zählt etwa, dass man vor allem in den letzten Wochen der Regular Season »hot« sein, also gewinnen muss, wenn man in den Playoffs weit kommen will. Ebenso zeigt es sich immer wieder, dass ein guter Saisonstart für das spätere Erreichen der Playoffs unerlässlich ist. Deshalb lohnt es sich, die Teams einmal unter dem Blickwinkel unter die Lupe zu nehmen, wer es 2006 im ersten Viertel der Saison besonders schwer haben wird beziehungsweise wer die besten Chancen auf einen erfolgreichen Saisonstart hat.

 

Gleich gut reicht nicht

Der Weg von der NFL Europe in die NFL ist lang und steinig

Es bleibt dabei: Die Stars der NFL Europe haben es schwer, ihre europäischen Erfolge in den USA in Kader-Plätze umzusetzen. Bei der ersten Reduzierung der Kader der NFL erwischte es gleich vier der prominentesten NFL-Europe-Spieler der Saison 2006: Liga-MVP QB Gibran Hamdan (Amsterdam) wurde bei den Seattle Seahawks entlassen, WR Aaron Hosack (Frankfurt) musste in Minnesota seine Koffer packen. RB Roger Robinson (Frankfurt, der neue Rekordhalter für die meisten Lauf-Yards in einer NFL-Europe-Saison) und WR Skyler Fulton (Amsterdam, der überragende Receiver der Liga) waren im NFL-Trainingslager verletzt und wurden von ihren Teams auf der Verletztenliste »geparkt«. Die Gründe für ihr Scheitern illustrieren, warum es NFL-Europe-Spielern so schwer fällt, in der NFL Fuß zu fassen.

 

Platz drei winkt

Dresden Monarchs setzen sich gegen Cologne Falcons durch

Die Dresden Monarchs haben das entscheidende Spiel im Kampf um die Playoff-Plätze gegen Köln für sich entscheiden können. Vor 1.500 Zuschauern erkämpften sich die Sachsen einen 21:17-Heimsieg gegen die Cologne Falcons. Nun winkt sogar Platz drei, da man im direkten Vergleich mit Köln eine bessere Bilanz (ein Sieg, ein Unentschieden) vorzuweisen hat, und Köln noch nach Braunschweig muss, wo ein Sieg ziemlich unwahrscheinlich ist.

 

Unicorns können kommen

Hamburg Blue Devils sichern sich Viertelfinal-Heimrecht

Die Hamburg Blue Devils haben sich durch den 22:17-Heimerfolg gegen die Berlin Adler den zweiten Tabellenplatz gesichert und können nach vier Siegen in Folge auch nicht mehr von anderen Teams eingeholt werden. Diese Fakten sollen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es aus Hamburger Sicht recht lange dauerte, ehe sich die Hausherren auf die Siegerstraße begeben konnten.

 

Mitleidige Löwen

Panthers werden von Lions nicht gedemütigt

Die Angst war groß, doch das ganz große Desaster blieb diesmal aus. »Nur« 6:34 verloren die Düsseldorf Panther gegen den Tabellenführer Braunschweig Lions. Zur Erinnerung: Vor zwei Wochen hatten die Rheinländer im Hinspiel bei den Niedersachsen mit 3:73 noch die dickste »Packung« in der 28-jährigen Vereinshistorie kassiert. Durch diese Niederlage steht definitiv fest, das die Panther die Saison auf dem sechsten Platz abschließen und sich schon seelisch auf die Relegation vorbereiten können.

 

Ein Sieg für die Fairness

Marburgs »zweiter Anzug« passt auch gegen Schwäbisch Hall

Der Spagat zwischen sportlicher Fairness und dem verletzungsfreien Absolvieren eines für die eigenen Farben an sich bedeutungslosen Spiels ist den Marburg Mercenaries gelungen. Als Zünglein an der Waage hinsichtlich des noch zu vergebenden zweiten Platzes in der GFL Süd boten sie ihren treuen Fans beim 27:21 gegen die Schwäbisch Hall Unicorns eine beherzte Leistung und sicherten so ganz nebenbei den Stuttgart Scorpions das begehrte Heimrecht in den Playoffs. Schwäbisch Hall blieb nach großem Kampf letztlich nur der dritte Platz, der bei nunmehr feststehender Tabellenkonstellation eine Reise zu den Blue Devils nach Hamburg bedeutet.

 

Stuttgarter Kantersieg

Cowboys lassen sich von Scorpions ohne Gegenwehr vorführen

Wenig Mühe bereitete Tabellenschlusslicht München den Stuttgart Scorpions bei ihrem 60:0-Heimsieg. Vor 860 Zuschauern konnten sich die Hausherren mit den »Helden der zweiten Reihe« und Debütanten aus der Jugend durchsetzen. Mehr als das Spiel selbst wurde danach das Ergebnis aus Marburg und das Heimrecht im Viertelfinale gefeiert.

 

Erleichterte Favoriten

Notre Dame und Oklahoma kommen mit dem Schrecken davon

Der erste Spieltag brachte, wie angesichts der Fülle von Spielen mit klarer Rollenverteilung nicht anders zu erwarten war, viel Football-Magerkost, aber so richtig beginnt die Saison ohnehin erst an diesem Samstag, wenn Top-Favorit Ohio State bei Titelverteidiger Texas antritt. Drei bemerkenswerte Partien gab es aber doch: So rettete sich Notre Dame bei Georgia Tech nach 0:10-Rückstand dank einer starken zweiten Halbzeit mit einem 14:10 ins Ziel, Oklahoma quälte sich zu einem 24:17 gegen Alabama-Birmingham und Geheimtipp California ging bei Tennessee sang- und klanglos mit 18:35 unter, wobei das reine Ergebnis nicht einmal wirklich wiedergibt, wie chancenlos die Golden Bears in Knoxville waren.

 

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