HUDDLE Nr. 50 vom 15.12.2005

Zwei-Klassen-Gesellschaft

Ungewöhnliche Verhältnisse in der NFL

Die Saison 2005 in der NFL ist in vielerlei Hinsicht rekordträchtig, auch in diesem Punkt: Drei Wochen vor Ende der regulären Saison haben nur noch 18 Teams die mehr oder minder große Chance, am Ende im Super Bowl den Titel zu holen. Dass nur noch etwas mehr als die Hälfte der 32 Teams zu diesem Zeitpunkt im Rennen ist, ist ungewöhnlich. Zuletzt 1984 (und da spielte die Liga noch mit nur 28 Teams) waren drei Wochen vor Schluss ebenfalls nur 18 Clubs noch mit Hoffnungen ausgestattet, letztes Jahr hatten vor dem 15. Spieltag noch 27 Mannschaften Playoff-Chancen (Höchstmarke der Ligageschichte), selbst vor dem letzten Spieltag gab es rechnerische Chancen noch für 17 Teams.

 

Es darf weiter gehofft werden

Pittsburgh wahrt mit Sieg über Chicago seine Chancen

Die Pittsburgh Steelers dürfen weiter auf einen Platz in den Playoffs hoffen. Beim klaren 21:9-Erfolg gegen die Chicago Bears im dichten Schneetreiben war RB Jerome Bettis, der zum ersten Mal seit der letzten Saison wieder die 100-Yard-Marke knacken konnte, der Held des Tages. »Das waren optimale Bedingungen für ihn«, lobte WR Hines Ward seinen Teamkollegen, der die Defense der Bears auf dem nassen schneebedeckten Rasen ein ums andere Mal narrte und zwei Touchdowns zum Erfolg beisteuerte.

 

Wer zuletzt lacht...

Cowboys gewinnen dramatisches Spiel gegen die Chiefs

Die Spezialisten für enge Spiele – zehn Begegnungen, die mit weniger als sieben Punkten Differenz entschieden wurden - haben sich mit einem Zittersieg im Rennen gehalten. Allerdings benötigten die Dallas Cowboys die Hilfe von Lawrence Tynes, um den 31:28-Erfolg gegen die Kansas City Chiefs nach Hause zu bringen. Der Chiefs-Kicker versemmelte bei auslaufender Spielzeit einen 41-Yard-Field-Goal-Versuch.

 

Ohne Diskussion: die Nummer eins der Liga

Auch Jaguars können Colts nicht stoppen

Und wieder entkamen die Indianapolis Colts einer potenziellen Niederlage. Mit 26:18 wurden die Jacksonville Jaguars, bislang eines der Teams, das den Colts immer wieder Probleme machte, in Jacksonville geschlagen. Dabei war der Sieg der Colts eigentlich deutlicher, als es das Ergebnis aussagt, denn das Team um QB Peyton Manning dominierte das Spiel zeitweise nach Belieben. Erst im Schlussviertel, als die Colts den Vorsprung über die Zeit bringen wollten, kamen die Gastgeber heran.

 

Das Ende vom Lied

Eagles sind aus dem Rennen

Alle »Psychospielchen« nutzten nichts. Zwar spielten die Verantwortlichen der Philadelphia Eagles schnell noch die drei Field Goals auf den großen Videowürfel, die Jay Feely vor zwei Wochen in Seattle verschossen hatte, doch diesmal behielt der Kicker der New York Giants die Nerven, verwandelte aus 36 Yards Entfernung zum 26:23-Erfolg in der Verlängerung.

 

Revanche geglückt

Buccaneers düpieren Panthers

Als die Tampa Bay Buccaneers bei den Carolina Panthers zum Spitzenspiel der NFC South aufliefen, hatten sie sicher auch noch die Niederlage vor einigen Wochen im Kopf. Damals dominierten die Panthers in Tampa die Buccaneers nach Belieben. Am letzten Wochenende sah das anders aus. Die Buccaneers agierten von Anfang an konzentriert mit einer überzeugenden Abwehrleistung. Quarterback Chris Simms führte seine Offense mit viel Fingerspitzengefühl zum 20:10-Auswärtssieg.

 

Überfällige Auszeichnung

USCs Reggie Bush gewinnt Heisman Trophy

USC und Texas spielen am 4. Januar im Rose Bowl in Pasadena um die Meisterschaft, und auch bei der Vergabe der Heisman Trophy an den herausragenden Spieler dieser College-Football-Saison waren die beiden Über-Teams dieser Spielzeit auf den ersten Plätzen unter sich. Die Auszeichnung ging dann mit deutlichem Vorsprung an USCs RB Reggie Bush, der QB Vince Young vom Rose-Bowl-Gegner Texas und seinen Team-Kameraden Matt Leinart hinter sich ließ. Die übrigen Spieler, die hier und da noch auf den Stimmzetteln standen, waren nicht mehr als Staffage.

 

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