HUDDLE Nr. 29 vom 21.07.2005

Auch Traditionen haben ihre Grenzen

Division 1-A hat in der kommenden Saison ein neues »Gesicht«

Der College Football, genauer die NCAA Division 1-A, gilt als Hort der Tradition. Mit Veränderungen tut man sich hier ziemlich schwer. In diesem Jahr tat sich aber doch einiges, zum Beispiel die fast flächendeckende Einführung von »Instant Replay« zur Klärung strittiger Schiedsrichter-Entscheidungen, auch wenn es in der wichtigsten Streitfrage »Meister-Ermittlung/Playoffs« keine Fortschritte gab. Die massiven Verschiebungen in der Zusammensetzung der Conferences für die am 1. September beginnende Saison könnten in Sachen Playoffs, die früher oder später wohl auch in der Division 1-A einfach kommen müssen, ein wichtiger Entwicklungsschritt sein.

 

Ein Ring für Putin

Geschenk für Russlands Präsidenten

Diese Schlagzeile in der New York Post sorgte für einigen Wirbel in Boston: Patriots-Eigentümer Robert Kraft, der im Rahmen eines Handelsdelegationstreffens mit Russlands Präsident Vladimir Putin zusammentraf, schenkte diesem kurzerhand seinen frisch gefertigten Super-Bowl-Ring, versehentlich, wie es aus einer nicht genannten Quelle hieß. Putin hätte den Ring im Wert von 15.000 US-Dollar einfach eingesteckt und Kraft nicht gewusst, wie er den Ring gemäß diplomatischem Protokoll zurückfordern sollte. Alles Quatsch, sagte Kraft, er habe den Ring, der jetzt eine Vitrine im Kreml schmückt, als Ausdruck seiner Bewunderung kurzentschlossen dem russischen Präsidenten geschenkt.

 

Die wichtigste Schulter

Sorgen um Jets-QB Chad Pennington

»Meine Schulter hat sich in den letzten drei Jahren noch nie so gut angefühlt. Nichts schmerzt oder sticht, nichts knackt oder knirscht.« Mit diesen Worten versucht Jets-QB Chad Pennington die Zweifel um die vollständige Genesung seiner am 8. Februar operierten Schulter zu zerstreuen. Dabei kam diese Spekulation erst mit kräftiger Hilfe der Jets selbst zustande. Nachdem man der Presse den Zutritt zum ersten Mini-Camp und zu den ersten Passversuchen von Pennington untersagt hatte, gingen die wildesten Gerüchte um, gierig aufgesaugt von den nach Informationen hungernden Journalisten. Fast konnte man meinen, Penningtons Arm sei nicht operiert, sondern amputiert worden. Nun steuert der Club massiv dagegen, zur Schadensbegrenzung.

 

Zu viele Wenn und Aber

Bills immer noch im Neuaufbau

In der letzten Saison haben die Buffalo Bills angenehm überrascht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wäre man sogar fast in den Playoffs gelandet, aber eben nur fast. Ein Kollaps im letzten Saisonspiel gegen die schon sicher in den Playoffs und deshalb nur mit halber Kraft spielenden Steelers zeigte, dass das Team von einstiger Stärke noch weit entfernt ist. Head Coach Mike Mularkey arbeitet derweil unverdrossen am Neuaufbau. Dass es dabei nicht immer nur aufwärts geht, ist eine Binsenweisheit. 2004 hatten die Bills oft das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Zwei Jahre in Folge wird das sicher nicht gelingen. Zu viele Fragezeichen stehen hinter dem Team.

 

Alt und verschlissen

Neuaufbau unter Coach Nick Saban

Nach dem 4-12-Desaster der letzten Saison werden die Miami Dolphins von ihrem neuen Head Coach Nick Saban komplett umgekrempelt. Er hat auch keine Alternative. Die Mannschaft ist alt und verschlissen, hat kaum junge Talente und wenig Perspektiven. Der so plötzliche Zusammenbruch in der Saison 2004 mag manche überrascht haben, ist aber das Ergebnis eines langen und schleichenden Missmanagements. Denn wenn man ehrlich ist, die Dolphins haben, trotz fast regelmäßiger Playoff-Teilnahmen, in den letzten sieben Jahren eine langsame aber kontinuierliche Talfahrt hinter sich.

 

Ein hartes Stück Arbeit

Deutschland holt bei den World Games die Goldmedaille

Schwerer als nötig hat es sich die deutsche Nationalmannschaft im Finale der World Games gegen Schweden gemacht. 20:6 hieß das Endergebnis, das nicht unbedingt in dieser Deutlichkeit den Spielverlauf widerspiegelt. Denn zur Halbzeit führten die Schweden als das cleverer agierende Team verdient mit 3:0. Erst ein Trickspielzug, der mit einem langen Touchdown-Pass endete, brachte die Wende für das deutsche Team.

 

Schwerer als erwartet

Australien verkauft sich teuer

So überzeugend, wie das Ergebnis es erscheinen lassen mag, war die Leistung Deutschlands beim 31:0 gegen Australien nicht. Viele gute Chancen vergab das deutsche Team, und gerade WR Jörg Heckenbach ließ für seine Verhältnisse ungewöhnlich viele Pässe durch die Finger gleiten. »Gegen solch einen Gegner zu spielen, ist immer schwierig. Wir trainieren darauf, schnell zu sein, taktisch klug zu spielen und technisch zu überzeugen. Jedoch wenn der Gegner dies alles nicht auf diesem Niveau bieten kann und alles viel langsamer als gewohnt abläuft, dann hat man Probleme. So ging es uns auch zu Anfang«, erklärte OT Andre Mathes.

 

Goss entlassen

Die Düsseldorf Panther haben QB Jason Goss am Mittwoch nach Hause in die USA abfliegen lassen. Die Trennung erfolgte nach einer gemeinsamen Entscheidung des Präsidiums und der sportlichen Leitung. Vize-Präsidentin Isa Fiedler kommentierte den Rauswurf des US-Quarterbacks des Tabellenletzten der GFL Nord kurz und knapp: »Es tut uns sehr leid um Jason, der außerhalb des Platzes ein sehr sympathischer Junge ist. Wir mussten uns aus disziplinarischen Gründen von ihm trennen.«

 

Lions-Umfrage

Anlässlich ihres Heimspieles gegen die Hamburg Blue Devils ließen die Braunschweig Lions durch Studenten der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel für eine Markt-Analyse rund 1.000 Besucher befragen. Ergebnisse der Studie wurden nun veröffentlicht: Der durchschnittliche Fan der Braunschweig Lions besitzt demnach einen Realschulabschluss, ist Angestellter, 41 Jahre oder älter und kommt mit Familie oder Freunden zu den Spielen, 52 Prozent der Besucher sind weiblich. In der Regel sind die Fans Dauerkartenbesitzer und gehen meist seit mindestens vier Jahren zum Football, interessanterweise kaum zu anderen Sportveranstaltungen regelmäßig. Positiv bewertet wurde durch die Mehrheit der Befragten die Qualität der Lions-Veranstaltungen: Das Angebot an Getränken und Speisen und die zügigen Einlasskontrollen wurden gelobt, die sanitären Anlagen und die Parkplatz-Situation nur als befriedigend empfunden. Von den Befragten kamen 38,7 Prozent direkt aus Braunschweig, 23,9 Prozent aus dem Umland und 37,4 Prozent hatten eine weitere Anreise auf sich genommen.

 

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