HUDDLE Nr. 23 vom 09.06.2005

Peter Vaas sieht Admirals vorn

13. NFLE-Finale am Samstag in Düsseldorf

Am Samstag bittet die NFL Europe zur großen Saisonabschluss-Gala in die Düsseldorfer LTU Arena. Bei der 13. Auflage des World Bowls stehen sich der Dauerfinalist der vergangenen Jahre und letztjährige Champion Berlin Thunder und die Amsterdam Admirals, die vor zehn Jahren zum letzten (und einzigen Mal) das Endspiel erreicht hatten, gegenüber. Diese Ansetzung passt so recht zum Motto des Rahmenprogramms dieses World Bowls (Wilder Westen), treffen hier doch die beiden angriffsstärksten Teams dieser Spielzeit aufeinander. Ein »Shoot-out« scheint also vorprogrammiert, und wenn die World-Bowl-Begegnung der Beiden an deren Regular-Season-Duelle anknüpft, dann erwartet die Fans Spannung bis zum Schluss.

 

Abschiedsspiel?

Zukunft von Kuharchek ungewiss

Kaum noch sichtbar war die winzige Lücke zwischen Daumen und Zeigefinger der Hand von Pete Kuharchek. »Nur so groß« sei seine Chance, zurückzukommen und eine fünfte Saison als Head Coach von Fire zu erleben, bedeutete er am Samstag in den Katakomben der LTU-Arena. Der 57-Jährige war sich wohl bewusst, dass auch das versöhnliche Ende der Saison mit dem 27:14 gegen die Amsterdam Admirals nichts daran geändert hat, dass er keinerlei Kredit mehr bei Fans, Sponsoren und Mitarbeitern von Fire hat.

 

Lahme Vorstellung

Centurions in Berlin weniger schlecht

Das Beste am Spiel seien die Zuschauerkulisse (neuer Thunder-Rekord) und der Lärm, den die Fans gemacht hätten, gewesen, sagte Rick Lantz, Head Coach von Berlin Thunder, nach der 13:17-Niederlage gegen die Cologne Centurions und traf damit den Nagel auf den Kopf. Beide Teams brachten im Angriff wenig Sehenswertes zustande. Fast wäre Thunder der letztlich verdienten Niederlage dank Kölner Unvermögens noch entgangen, aber eben nur fast...

 

Bauen auf mentale Stärke

Berlin Thunder vor allem in der Schlussphase stark

Mit der vierten World-Bowl-Teilnahme innerhalb von fünf Jahren ist Berlin Thunder im »personellen Durchlauferhitzer« NFL Europe ein Anachronismus. Angesichts der von Jahr zu Jahr völlig neu formierten Mannschaften ist die Liga nicht gerade auf konstanten Erfolg ausgerichtet. Gutes Coaching also? Oder Glück bei der Spielerzuteilung? Ein wenig von beidem. Am Samstag aber sind derlei Fragen auch unwichtig, zumal Thunder bei allen Stärken - vor allem im mentalen Bereich - auch kein Über-Team ist. Die Cologne Centurions hätten den Berlinern trotz der beiden Regular-Season-Niederlagen gegen diese als Endspielgegner wahrscheinlich besser »gepasst« als die Amsterdam Admirals. Als Favorit geht der noch amtierende Champion nicht unbedingt in die Partie.

 

Was lange währt...

Admirals erstmals seit 1995 wieder im Finale

Zehn lange Jahre warteten die Fans der Amsterdam Admirals auf die zweite World-Bowl-Teilnahme - seit der Niederlage der Cologne Centurions gegen Rhein Fire am 29. Mai ist sie nun perfekt. Nachdem die Admirals in der Saison 1995 dominierten und eine Bilanz von neun Siegen und einer Niederlage aufweisen konnten, nur um dann im World Bowl auszurutschen (wie damals Coach Al Lugenbill, als er ins Stadion einlief), war der Erfolg den Admirals nicht mehr vergönnt. 1996 vergab das Team die Teilnahme mit einer Niederlage gegen die Frankfurt Galaxy zu Hause in Woche zehn, 1998 scheiterten die Admirals im direkten Vergleich an Galaxy und Rhein Fire, und seitdem war das letzte verbliebene nicht-deutsche Team eher im Tabellenkeller zu finden.

 

Meister stolpert in Köln

Falcons nutzen Abstimmungsprobleme der Adler-Offense konsequent aus

Keinen Respekt vor großen Namen zeigen die Cologne Falcons in dieser GFL-Saison. Ob nun GFL-Legende Estrus Crayton, QB Eric Kresser (mit NFL-Europe-Erfahrung) oder ein Deutscher Meister als Gegner dem Team von Head Coach Michael Davis gegenüberstehen - das macht keinen Unterschied. Und alle drei konnten diese Erfahrung vor Ort machen, denn die Cologne Falcons besiegten Crayton, Kresser und den Rest der Berlin Adler leistungsgerecht mit 28:17.

 

Bittere Lehrstunde

Panther werden von Lions nach allen Regeln der Kunst vorgeführt

Die Düsseldorf Panther warten weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg in der GFL Nord. Dabei hatten ohnehin nur die allergrößten Optimisten - oder muss man Spinner sagen? - daran geglaubt, dass es gerade gegen die Braunschweig Lions klappen könnte. Vor gut 600 Zuschauern in der Kleinen Kampfbahn im Schatten der 219 Millionen Euro teuren LTU Arena verloren die Düsseldorfer auch ihr drittes Spiel. 8:47 hieß es am Ende gegen den Vizemeister aus Niedersachsen. Heimauftakt missglückt!

 

Der Aufsteiger feiert

Münchens QB Cordell Roane stark

Während die Munich Cowboys und ihr Anhang der Freude über den nicht gerade erwarteten 19:16-Auswärtssieg bei den Stuttgart Scorpions Ausdruck verliehen, stand den heimischen Fans unter den 920 Zuschauern im Stuttgarter GAZi-Stadion die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Denn in den entscheidenden Momenten im letzten Spielviertel konnten sich die Gäste aufgrund ihrer Entschlossenheit durchsetzen. Dazu erwischte Stuttgarts QB Patrick Fajfr mit vier Interceptions einen rabenschwarzen Tag.

 

Marburg im Finale

Unicorns verschlafen den Beginn

Im deutsch-deutschen Duell im EFAF-Cup-Halbfinale zwischen den Schwäbisch Unicorns und den Marburg Mercenaries entführten die Hessen vor 890 Zuschauer im Hagenbachstadion mit 48:36 den Sieg aus Schwäbisch Hall und werden nun die deutschen Farben im Finale am 26. Juni vertreten. Der Gegner sind die Elancourt Templiers, die auch gleichzeitig Gastgeber sind. Sie bezwangen im anderen Halbfinalspiel die Carlstad Crusaders aus Schweden mit 22:6.

 

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