HUDDLE Nr. 1 vom 06.01.2005

Der Zug war eigentlich schon weg

Rams qualifizieren sich als Letzter für die Playoffs

Was für eine Aufregung, was für eine Dramatik. Fan der St. Louis Rams an diesem Abend zu sein, war gleichzusetzen mit feuchten Händen, zerdrückten Daumen und Stoßgebeten zum Himmel. Und tatsächlich, es hat geholfen. Drei Minuten und sechs Sekunden vor Ende der Verlängerung traf Rams-K Jeff Wilkins zum 32:29-Sieg über die New York Jets. Mit diesem Sieg rutschten die Rams als letztes Team in die Playoffs.

 

Knapp vorbei...

Saints verpassen die Postseason erneut

Ein 31-Yard-Field-Goal von Rams-Kicker Jeff Wilkins mehrere hundert Kilometer entfernt hat die New Orleans Saints in allerletzter Sekunde aus den Playoffs bugsiert. Die Saints gewannen zwar ihr »Endspiel« bei den Carolina Panthers mit 21:18, aber nur eine Niederlage der Rams gegen die New York Jets hätte der Truppe aus Louisiana die letztendlich sensationelle Playoff-Teilnahme ermöglicht.

 

Für zu leicht befunden

Zweite Garde der Steelers schlägt Bills

Die Buffalo Bills verloren im heimischen Ralph Wilson Stadion mit 24:29 gegen die Pittsburgh Steelers und mussten damit ihre Playoff-Hoffnungen endgültig begraben. Nach der überraschenden Serie von sechs Siegen hatten die Gastgeber die Chance, sich zum ersten Mal seit 1999 für die Endrunde zu qualifizieren, und scheiterten, während die Steelers ihr Ziel bereits erreicht hatten und wichtige Starter schonen konnten.

 

Heyer hofft auf Chance bei den Rams

Am liebsten würde der Düsseldorfer gleich in den USA bleiben

Das Projekt »NFL-Europe-Spieler in NFL Practice Squads« war offenbar ein voller Erfolg. S Richard Yancy und DE Christian Mohr berichten von großen Fortschritten, die sie in den USA gemacht habe, OG Peter Heyer, zu Gast bei den St. Louis Rams, möchte gar am liebsten in Amerika bleiben.

 

Ein Highlight jagt das nächste

Vince Young führt Texas zum Sieg im Rose Bowl

»One for the ages« sagt man im Englischen zu einem Spiel wie dem 38:37-Erfolg von Texas gegen Michigan im diesjährigen Rose Bowl. Nach 59 Minuten und 58 Sekunden eines offenen Schlagabtauschs, bei dem Texas’ junger Spielmacher Vince Young (zweites College-Jahr) sein mit bestes Spiel ablieferte, schoss K Dusty Mangum die Longhorns zum Sieg und beendete damit die Diskussion darüber, ob Texas überhaupt in Pasadena hätte spielen sollen.

 

Liberty Bowl

LeFors riss alle mit

Die von den Bilanzen her beste Bowl-Ansetzung nach dem Orange Bowl hielt, was man sich von ihr versprochen hatte. Erst eine Interception durch FS Kerry Rhodes in der Endzone bei ablaufender Spielzeit stellte Louisvilles 44:40-Erfolg gegen Boise State sicher. »Sie (die Spieler) haben alles gegeben, und es war ein großartiges Spiel. Ich denke, heute konnte man alles sehen, was College Football so großartig macht«, sah selbst Boise States Head Coach Dan Hawkins das Positive.

 

Fiesta Bowl

Klassenunterschied

Utah war bei den Wettprofis der klarste aller Favoriten in den Bowl-Spielen (16 Punkte) und bestätigte diese Einschätzung mit dem 35:7-Erfolg gegen Pittsburgh eindrucksvoll. Die Utes hatten allerdings auch relativ leichtes Spiel, denn die Panthers standen der Schnelligkeit von Utahs Spielern und der verwirrenden Vielfalt an Angriffsformationen der Utes völlig hilflos gegenüber. »Normale« Pässe, viele Shovel-Pässe, mit denen die Pass-Rush-Versuche der Panthers gekontert wurden, oder Läufe von QB Alex Smith - in diesem Wirrwar ging Pittsburghs Abwehr regelrecht unter. Aber auch gegen Utahs Abwehr, die unter anderem neun Quarterback Sacks verbuchte, war man machtlos. Das gab man beim Verlierer auch unumwunden zu. »Wir sind heute heute offensichtlich auf ein exzellentes Team getroffen. Physisch konnten wir mit ihnen nicht so mithalten, wie es nötig gewesen wäre, um im Spiel zu bleiben. Das galt insbesondere in der Offensive«, sagte der scheidende Head Coach Walt Harris später.

 

Capital One Bowl

Dramatisches Ende

Ein 56-Yard-Touchdown-Pass von QB Drew Tate auf WR Warren Holloway bei auslaufender Spielzeit sorgte für den 30:25-Sieg Iowas gegen LSU. Geplant war das nicht. »Wir spielten eigentlich auf Field Goal, keine Frage, aber niemand beschwert sich darüber, wie es dann gekommen ist«, sagte Head Coach Kirk Ferentz. Glücklich war das Happy End der Hawkeyes zudem. LSU war 46 Sekunden vor Spielende mit 25:24 in Führung gegangen. 14 Sekunden vor Schluss ohne Auszeiten an der eigenen 44-Yard-Linie stehend, blieb Iowa nur noch ein langer Pass, der aber auch nicht zu viel Zeit kosten durfte, um noch zum Field-Goal-Versuch zu kommen. Dann patzte LSUs Abwehr. S Keron Gordon bewegte sich nach vorn, statt gegen den halbrechts das Feld herunterlaufenden Holloway nach hinten abzusichern. Tate erkannte das und warf den Pass, und nach dem Fang misslang dann noch der Tackle-Versuch von Holloways direktem Gegenspieler. LSUs Head Coach Nick Saban war entsprechend bedient: »Man verliert nicht gern, erst recht nicht auf diese Art. Mentale Fehler sind eine besonders ärgerliche Art zu verlieren, weil es bedeutet, dass eigentlich nicht der Gegner dich geschlagen hat, sondern du dich selbst.«

 

Holiday Bowl

Californias Abwehr überfordert

Texas Tech beendete mit dem 45:31-Sieg alle Diskussionen darüber, ob California nicht eher im Rose Bowl hätte spielen sollen. Californias Head Coach Jeff Tedford wollte von mangelnder Einstellung aber nichts wissen. »Dass wir nicht im Rose Bowl spielen, hat nichts mit unserer Konzentration auf dieses Spiel zu tun. Wir haben heute nicht verloren, weil wir nicht im Rose Bowl spielen«, sagte er. California hatte vor allem ein Problem: Die Abwehr kam mit dem Angriffssystem, das mit meist vier Receivern und vielen verschiedenen Formationen die Abwehr des Gegners auseinander zieht, überhaupt nicht zurecht. Texas Tech brauchte nicht einmal Fehler der Golden Bears. Zwar führte die einzige Interception durch FS Vincent Meeks (danach 48-Yard-Return) sechs Minuten vor der Halbzeitpause zum 17:14, aber der »Knackpunkt« aus Sicht Californias war, als beim ersten Ballbesitz der zweiten Halbzeit WR Joel Filani seinen Gegenspieler abhängte, auf Höhe von Californias 40-Yard-Linie angespielt wurde und den Touchdown zum 31:14 erzielte.

 

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