HUDDLE Nr. 32 vom 05.08.2004

Ein Resultat mit Folgen

Panther verlieren Sicht auf Platz vier

Es war ein Heimspiel in der Light-Version für die Gäste. Lautstark unterstützt vom reisefreudigen und treuen Anhang mussten sich die Hamburg Blue Devils dezent an einen Heimauftritt erinnert fühlen. Akustisch lagen die Fans aus dem Norden unter den 700 Zuschauern in Düsseldorf bereits vorne. Derart angetrieben, bot der Serienmeister der vergangenen drei Jahre gegen den Rekordmeister aus dem Westen am Samstag zwar keinen Gala-Auftritt, doch die lange Anfahrt hatte sich dennoch gelohnt. Die Blue Devils wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und bezwangen die Panther (erst) am Ende deutlich mit 28:10.

 

Ohne jede Chance

Lions erteilen Musketeers eine Lehrstunde

Auch das Rückspiel gegen die Braunschweig Lions verloren die Hannover Musketeers klar, dieses Mal mit 14:47. Obwohl der Endstand nicht viel deutlicher war als in der Vorwoche, waren die Spielverläufe komplett verschieden. Während der Aufsteiger in der ersten Halbzeit des Hinspiels noch Paroli hatte bieten können, gerieten die Musketeers dieses Mal durch Unkonzentriertheiten früh in Rückstand und lagen zur Halbzeit mit 7:37 hinten. So konnte Lions-Cheftrainer Troy Tomlin bereits in der Halbzeitpause seine Stars auswechseln, um der »zweiten Garnitur« wertvolle Spielpraxis zu geben.

 

Starkes zweites Viertel

Unicorns halten Knights auf Distanz

Ein starkes zweites Viertel, in dem die Gastgeber 25 Punkte erzielten, war am Samstag letztlich ausschlaggebend für den 38:25-Erfolg der Schwäbisch Hall Unicorns gegen die Franken Knights. Die 1.332 Zuschauer sahen im Hagenbachstadion bei bestem Football-Wetter ein gut aufgelegtes Haller Team und eine Franken-Mannschaft, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgab.

 

Doppelter Verlust

Hurricanes verlieren Spiel und Quarterback

Viel Licht und Schatten bekamen die rund 700 Zuschauer am vergangenen Wochenende bei der 27:35-Niederlage der Saarland Hurricanes gegen die Stuttgart Scorpions zu sehen. Licht aufgrund einer zeitweise sehr guten und dominanten Leistung der Hausherren sowie einem insgesamt sehr spannenden Spiel. Schatten, weil die Hurricanes erneut sieglos blieben, ihre furiose Aufholjagd wieder nicht belohnt wurde und man darüber hinaus auch noch QB Cody Lee Smith mit einer Schulterverletzung verlor.

 

Achillesferse Defense

Seahawks könnten zum ganz großen Wurf ausholen

Die Seattle Seahawks sind momentan einer der ganz heißen
Super-Bowl-Tipps. In der sechsten Saison unter Head Coach Mike Holmgren
erreichte das Team 2003 zum ersten Mal die Playoffs und gewann erstmals seit
1986 wieder zehn Spiele in einer Saison. Doch auf den ersten Playoff-Sieg
unter Holmgren wartet man weiter.
Die Gründe für den Optimismus sind klar: Alle elf Stammspieler der
sechstbesten NFL-Offense kehren zurück. Doch es gibt auch negative Signale:
Die Verteidigung von Coordinator Ray Rhodes ist immer noch bestenfalls
Mittelmaß, und auswärts gewann man nur eines von neun Spielen. Die Defensive
Line machte vergangene Saison nicht genug Druck und war
unterdurchschnittlich gegen den Lauf. Der in der ersten Runde der Draft
ausgewählte DT Marcus Tubbs soll ab sofort die Mitte »dicht machen«, und
Neuzugang Grant Wistrom aus St. Louis ist für die Quarterbacks Sacks
zuständig.
 

 

Viele offene Fragen

Messlatte liegt sehr hoch

Das Kapitel Kurt Warner haben die St. Louis Rams endgültig beendet. Warners Zeit in St. Louis war kurz, aber spektakulär. Trotz der Probleme aus den letzten beiden Jahren sollte man eines nicht vergessen: Für drei Jahre spielte Warner auf einem höheren Niveau als jeder andere Spielmacher der NFL-Geschichte. Misst man seine Nachfolger daran, dann können sie fast nur enttäuschen.

 

Auf zu neuen Ufern

Für die 49ers brechen harte Zeiten an

Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren gehen die San Francisco 49ers einen großen Umbruch an, und dieses Mal könnte es für die Kalifornier richtig schmerzhaft werden. Viele prägende Gesichter haben das Team verlassen. Die Coordinators Jim Mora Jr. und Greg Knapp sind ebenso Vergangenheit wie QB Jeff Garcia, WR Terrell Owens und RB Garrison Hearst. Dafür arbeitet Head Coach Dennis Erickson erstmals mit »seinen« Trainern und »seinem« System. Der West Coast Offense sagen die Niners damit auch ade, die Fans werden ihr Team kaum wiedererkennen.

 

In die richtige Richtung

Cardinals nicht zu unterschätzen

Nur eine Playoff-Teilnahme in den letzten 16 Jahren, die Arizona Cardinals haben eine echte Horror-Bilanz vorzuweisen. Schon häufig wurden Versuche gestartet, das Geschick der »Wüstentruppe« zu ändern, bisher ohne Erfolg. Jetzt scheint es die Organisation allerdings richtig ernst zu meinen.

 

David Odenthal: Zuerst kommt Toledo

NFL und NFL Europe sind für den Kölner noch Zukunftsmusik

Nach Constantin Ritzmann in diesem Jahr kommt im nächsten mit David Odenthal ein weiterer Deutscher, der es bei einem erfolgreichen Team zum Stammspieler gebracht hat, aus dem College Football. Odenthal spielt in diesem Jahr seine vierte Saison bei den Toledo Rockets. Die sind Favorit in ihrer Conference und ein Team mit Top-25-Kaliber, und das erhöht auch seine Chancen, ins Blickfeld der NFL-Scouts zu gelangen. Was eventuell im nächsten Jahr kommt, das stellt er aber erst einmal hintenan. Conference-Titel und Bowl-Teilnahme sind in den nächsten Monaten die Ziele des 25-Jährigen.

 

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