HUDDLE Nr. 14 vom 01.04.2004

Die Unsicherheit als ständiger Begleiter

NFL Europe braucht eine neue Perspektive

Am Samstag beginnt mit dem Spiel der Frankfurt Galaxy, dem letzten Überlebenden aus der Anfangsbesetzung der Liga, gegen die Amsterdam Admirals die zwölfte Saison der NFL Europe. Eine 13. wird es allen Unkenrufen zum Trotz wohl geben, aber was nach 2005 kommt, steht in den Sternen. Aufbau-Liga, Party-Event, Expansion ja oder nein, NFL Germany oder doch weiter der europaweite Ansatz - der NFL Europe fehlt eine wirkliche Perspektive, und das könnte ihr letztlich zum Verhängnis werden.

 

Relaunch in der Hauptstadt

Thunder-Team taugt zum Finalisten

Die Erfolge oder Misserfolge des Vorjahres sind in der NFL Europe mehr als in jeder anderen Liga der berühmte Schnee von gestern, und so denkt bei Berlin Thunder auch niemand mehr an das traurige Abschneiden in der Saison 2003 (3-7). Mehr noch: Der neue Head Coach der Berliner, Rick Lantz, hat, gemessen an den Eindrücken der Vorbereitung, eine Truppe beisammen, die das Zeug dazu hat, am 12. Juni in Gelsenkirchen um den Titel zu spielen. Und selbst wenn es damit nichts werden sollte, so verspricht Lantz’ Football-Philosophie zumindest unterhaltsame Nachmittage im Olympiastadion.

 

Aller guten Dinge...

Rhein Fire will wieder ins Finale

Rhein Fire 2004 hat vor allem eine Hoffnung: Dass wirklich aller guten Dinge drei sind. Nachdem die derzeitigen Exil-Rheinländer, die zumindest noch in dieser Saison in der Gelsenkirchener Arena AufSchalke zu Hause sind, in beiden vergangenen Jahren zwar das Finale um den World Bowl erreicht, aber jeweils deutlich verloren haben, soll im dritten Anlauf endlich der - natürlich - dritte Titel nach 1998 und 2000 her. Das wünschen sich Kicker Ingo Anderbrügge und seine Mitstreiter um so sehnlicher, da Fire zum dritten Mal Ausrichter ist. »In meiner alten fußballerischen Heimat in meinem neuen Sport im Endspiel zu stehen, das wäre einfach ein Traum«, sagt der 40-jährige Anderbrügge.

 

Der Titel muss her

Admirals wollen als Team glänzen

Die Amsterdam Admirals starten in dieser Saison den zehnten Anlauf im Kampf um den World Bowl und hoffen endlich, die lange Durststrecke zu beenden. Die Voraussetzungen scheinen eher durchwachsen zu sein, aber für die Truppe um Head Coach Bart Andrus ist das eher ein Vorteil. Nachdem man in den letzten Jahren grundsätzlich im Trainings-Camp in Florida glänzte und in der regulären Saison eine unvergleichliche Bauchlandung hinlegte, scheinen in diesem Jahr die Vorzeichen anders zu stehen.

 

Ein Mann der leisen Töne

Jones begeistert von Running Backs

Eher still und zurückhaltend präsentierte sich der neue Head Coach der Frankfurt Galaxy Mike Jones in seiner ersten Pressekonferenz in Deutschland in diesem Jahr, mehr als ein Mann der leisen Töne statt Medienprofi, wie Vorgänger Doug Graber es war. So überraschte es wenig, dass große Ankündigungen im Gegensatz zu manch anderem NFL-Europe-Team nicht stattfanden, sondern ein nüchternes Bild der Lage präsentiert wurde. Mit dabei hatte Coach Jones auf dem Podium die beiden Nationals DT Daniel Benetka und den von Fire gekommenen OT Patrick Venzke.

 

Die klare Linie fehlt noch

Claymores schwer einzuschätzen

Aus den Scottish Claymores wurde man im Trainingslager in Tampa (Florida) noch nicht so recht schlau. In den Tests - Game Condition Scrimmages und Combined Practices - gegen die Ligakonkurrenz gefielen im Mittwoch-Samstag-Rythmus mal der Angriff und mal die Abwehr, nur nie beide Mannschaftsteile gleichzeitig. Zu sagen hat das natürlich noch nicht viel, und vielleicht ist am Ende ja das potenzielle Special-Teams-As Nick Davis der entscheidende Trumpf von Head Coach Jack Bicknell.

 

Aller Anfang ist schwer

Der Neuling aus Köln vor seiner Premieren-Saison

Quo vadis, Cologne Centurions? Wenn am kommenden Wochenende die NFL Europe in die neue Saison startet, gilt die Aufmerksamkeit wohl nicht nur dem Liga-Champion aus Frankfurt, sondern wohl auch dem jüngsten Kind der NFL-Retorte - den Cologne Centurions. Mit Peter Vaas steht den Centurions ein erfahrener Head Coach zur Seite, der die Liga seit Jahren kennt.

 

Eine eindrucksvolle, aber kurze Karriere

Dwight Stephenson musste schon nach sieben Jahren aufhören

Nur sieben Jahre war Dwight Stephenson in der NFL aktiv, bevor eine schwere Knieverletzung seine hoffnungsvolle Karriere jäh beendete. Obwohl Stephenson gerade einmal sieben Jahre für die Miami Dolphins als Center spielte, gilt er als der beste Spieler aller Zeiten auf seiner Position. Nach Clyde »Bulldog« Turner ist Stephenson das bei Aufnahme jüngste Mitglied der Hall of Fame, in die er 1998 aufgenommen wurde. Heute kümmert sich Stephenson darum, dass Kinder aus den unteren Bevölkerungsschichten den Umgang mit Computern lernen, um so bessere Zukunftschancen zu haben.

 

Die Ära Gruden beginnt erst jetzt

Tampa Bay Buccaneers werden personell massiv umgekrempelt

Die Tampa Bay Buccaneers setzten zuletzt neue Maßstäbe in Sachen Halbwertzeit von Meistermannschaften. Gerade einmal 14 Monate ist ihr Super-Bowl-Triumph gegen die Oakland Raiders her. In der Besetzung der Saison 2002 schienen sie die richtige personelle Mischung, in Gestalt des neuen Head Coaches Jon Gruden auch an der Seitenlinie, beisammen zu haben, um noch ein paar Jahre ganz vorn mitzumischen. Dann stolperte die Mannschaft zu einer 7-9-Bilanz, und plötzlich waren Spieler, die noch kurz zuvor unantastbar schienen, entbehrlich, verabschiedete sich - wohl nicht ganz friedlich - General Manager Rich McKay, der »Architekt« der Meistermannschaft, wurde die Truppe innerhalb weniger Wochen massiv umgekrempelt. Eigentlich beginnt die Ära Gruden erst jetzt so richtig.

 

Reif für die Insel

Football wird 2004 nur Nebensache sein

»OP ruft Dr. Lux!« Philipp lacht: »Das dauert noch ein bisschen.« Ab Mai ruft Philipp Lux seinen zehn Angriffskollegen erst einmal wieder Huddle für Huddle den nächsten Spielzug zu. Der 25-Jährige ist nicht nur Medizinstudent im neunten Semester, sondern auch Quarterback der Düsseldorf Panther, die in den letzten beiden Jahren erstmals nicht erstklassig in der GFL mitmischten. Neben einem Teamgeist, wie er laut Insidern seit zehn Jahren schon nicht mehr bei den Panthern herrschte, war Lux der Garant für zwei Aufstiege in Folge. Doch Philipp ist nicht nur einer der besten deutschen Spielmacher. Er ist nicht nur ein Leader auf dem Feld. Er ist auch eine große Persönlichkeit abseits des Rasens.

 

Saturday Night Football

Zwei der Zweitligaspiele der Saison 2004 wird Aufsteiger Wiesbaden Phantoms samstags um 18 Uhr im 11.500 Zuschauer fassenden Stadion an der Berliner Straße austragen. Dies betrifft zum einen den Heim-Auftakt am 5. Juni gegen die Hanau Hornets, zum anderen das Spiel gegen Mitaufsteiger Munich Cowboys am 28. August. Die übrigen Partien spielen die Phantoms wie bisher im Europaviertel. Karten für alle sechs Phantoms-Heimspiele der Saison 2004 gibt es erstmals am »PhanDay« am 24. April im Camp Lindsey, einen Tag später startet der Online-Vorverkauf.

 

Bewährte Kräfte

Regionalliga-Aufsteiger Dortmund Giants setzt auf bewährtes Personal, zumindest was die Offiziellen betrifft. Auf der Jahreshauptversammlung sprachen die »Giganten« Klaus-Dieter Brandt (1. Vorsitzender), Markus Wiesemes (2. Vorsitzender) und Klaus Dieckerhoff (Sportlicher Direktor) ihr Vertrauen aus. Neu in ihren Ämtern sind Robert Cordes als Spiel-Koordinator und Danja Bannura als Schatzmeisterin. Die durfte sich freuen, konnten die Giants ihre Verbindlichkeiten aus vorherigen Spielzeiten doch inzwischen auf eine kleine vierstellige Summe reduzieren.

 

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