HUDDLE Nr. 03 vom 15.01.2004

Einfach genial

Colts-Offense wie im Rausch

Für die Kansas City Chiefs waren wieder einmal die Indianapolis Colts die Endstadion aller Sehnsüchte. Zum 109. Mal in Folge war das Arrowhead-Stadium in Kansas City ausverkauft. Doch die 80.000 Fans der Chiefs wurden für ihr Kommen nicht belohnt. Die Indianapolis Colts behielten mit 38:31 die Oberhand. Damit dürfte Colts-QB Peyton Manning endgültig das Image des Verlierers verloren haben. In zwei Partien erwarf Manning nun bereits acht Touchdowns und leistete sich keine Interception. Die Verteidigung der Chiefs muss sich wieder einmal vorwerfen lassen, gegen stärkere Mannschaften zu versagen.

 

Eagles drehen das Spiel

Wie ein Spiegelbild des Saisonverlaufs

Der Traum vom Gewinn der Super-Bowl-Trophäe kann in Philadelphia weiter geträumt werden. In einem dramatischen Spiel, in dem lange Zeit die Green Bay Packers wie der Sieger aussahen, konnten die Philadelphia Eagles einen 0:14-Rückstand noch umdrehen, und ein Blackout von Packers-QB Brett Favre, der unter Druck unmotiviert einen Pass in die Richtung seines Wide Receivers Javon Walker warf, dabei aber Eagles-CB Brian Dawkins übersah, ermöglichte es Ex-Thunder-K David Akers, zum Held zu werden.

 

Aufholjagd ohne Happy-End

Rams zu konservativ

In der vergangenen Woche predigte Head Coach John Fox immer wieder, dass seine Carolina Panthers das Zeug dazu hätten, die seit 14 Spielen zu Hause ungeschlagenen St. Louis Rams besiegen zu können - sie müssten »nur« eine fehlerfreie Partie abliefern. Fox lag falsch: Die Panthers spielten alles andere als ein perfektes Spiel, schlugen die Rams aber dennoch in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel mit 29:23. Über vier Stunden nach dem Kickoff war WR Steve Smith beim ersten Spielzug der zweiten Verlängerung über 69 Yards zum spielentscheidenden Touchdown gesprintet.

 

Vinatieri wieder der Held

Patriots mit den besseren Nerven

Die New England Patriots sorgten einmal mehr für einen dramatischen Playoff-Sieg und gewannen im eisigen Gillette-Stadion mit 17:14 gegen die Tennessee Titans. Keines der beiden Teams hatte jemals zuvor bei minus 16 Grad Celsius gespielt, und nachdem QB Steve McNair und RB Eddie George als angeschlagen galten, hatten die Gastgeber insgeheim sicher mit einem leichteren Sieg gerechnet. »Wir leben hier - also sollten wir uns mittlerweile an die Kälte gewöhnt haben«, meinte Patriots-QB Tom Brady.

 

Aufholjagden und Drahtseilakte

Die zehn besten Playoff-Spiele aller Zeiten

Die bisher gespielten Playoffs dieser Saison konnten sich sehen lassen. Das ist nicht immer so. Viele Playoffs waren echter Gähner, lustlos heruntergespielte Pflichtübungen oder Kantersiege. Aber es gab auch immer Spiele, die später das Prädikat »Klassiker« verpasst bekamen. Nachfolgend eine Liste der zehn besten Playoff-Spiele (ohne Super Bowls) aller Zeiten. Wie immer bei Auflistungen dieser Art, wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben und ist die Liste geprägt von persönlichen Eindrücken.

 

Ehrung durch das Land

Das Land Tirol hat die Papa Joe’s Tyrolean Raiders aus Innsbruck im Rahmen der Wahl zu den Tiroler Sportlern des Jahres 2003 geehrt. In der Kategorie »Mannschaft des Jahres« belegten die Raiders - dritte der heimischen Meisterschaft 2003 und Finalist des EFAF-Cups - Platz zwei hinter Fußball-Club Wacker Tirol. Und bei der Wahl zum Einzelsportler des Jahres gab es ebenfalls einen überraschenden zweiten Platz der Footballer zu feiern: Jungstar Florian Grein war direkt hinter Skistar Stefan Eberharter platziert. Die Nummer 26 der Raiders war die wichtigste Angriffswaffe der Innsbrucker in der vergangenen Saison. Beim 56:21-Sieg über die Personal Assurance Knights aus Farnham/Großbritannien hatte Grein beispielsweise fast 190 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns erlaufen und zusätzlich noch einen 45-Yard-Touchdown-Pass geworfen. Der 20-Jährige ist ein Produkt der eigenen Jugend der Raiders, und General Manager Daniel Dieplinger freute sich da umso mehr: »Ich bin unglaublich stolz. Eine bessere Werbung vor versammelter Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Medien hätte es für die Papa Joe’s Tyrolean Raiders und den Football gar nicht geben können.«

 

Alive and Kicking

Siegesserie sichert Traditionsverein den Aufstieg

Als ob die Munich Cowboys im Jahr 2002 nicht schon genug Aufregung gehabt hätten: Erst in einem Herzschlagfinale sicherte sich der Münchener Traditionsverein in 2003 die Meisterschaft in der Regionalliga Süd vor den punktgleichen Straubing Spiders. Mit einem 42:0-Sieg gegen die Danube Hammers (Zweiter der Regionalliga Mitte) brachte die Mannschaft von Head Coach Christian Vogt dann wenig später auch den Aufstieg souverän unter Dach und Fach. Kommende Saison spielen die Cowboys damit in der 2. Bundesliga Süd.

 

Auch im Football geht es aufwärts

Im Prellball gewann Marcel Duft schon zwei Deutsche Meisterschaften

An Motivation und Ehrgeiz hat es Marcel Duft noch nie gemangelt. Und erreicht hat er in seinen noch jungen Jahren schon viel. Zwei Deutsche Meisterschaften konnte der gelernte Kfz-Mechaniker schon gewinnen, allerdings nicht im Football. »Das ist natürlich noch ein Ziel von mir: den German Bowl gewinnen. Gerne würde ich auch für die Frankfurt Galaxy spielen. Klar träumt jeder irgendwo von der NFL, aber da habe ich wohl keine Chance«, schätzt der 22-Jährige seine Chancen ein.

 

Saban weckt den schlafenden Riesen

National Champion LSU hat das Potenzial zum »Powerhouse«

Mit dem Gewinn der National Championship in der gerade zu Ende gegangenen Saison 2003 feierte LSU seinen größten Erfolg seit dem ersten Titelgewinn in der Saison 1958. Der Vater des Erfolges ist Head Coach Nick Saban. In den bislang vier Jahren unter seiner Führung erlebten die Tigers mit 39 Siegen bei nur 13 Niederlagen, vier Bowl-Teilnahmen, zwei Conference-Titeln in der SEC und der College-Meisterschaft die erfolgreichste Phase ihrer Team-Geschichte. Und das soll erst der Anfang gewesen sein. Saban glaubt, LSU in den nächsten Jahren zu einem der dominierenden Teams im College Football machen zu können.

 

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