HUDDLE Nr. 51 vom 18.12.2003

Musketeers in der GFL

Hannover rückt für Köln nach

Spätestens seit klar ist, dass sich die Cologne Crocodiles aus der GFL verabschieden müssen und auch Absteiger Assindia Cardinals kein Interesse daran hatte, durch das Einspringen für die Kölner den Abstieg noch einmal rückgängig zu machen, konnten sich die Hannover Musketeers auf ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gedanklich einstellen und bewarben sich auch als potenzieller Nachrücker. Letzte Woche wurde Gewissheit, dass die Niedersachsen als Nachrücker in die GFL einziehen können. Am Donnerstag Abend erhielt der Verein den Bescheid über die Lizenzerteilung des AFVD.

 

Sechs Playoff-Plätze vergeben

New England, Kansas City, Carolina und St. Louis sind schon Divisionsmeister

Zwei Spieltage vor Schluss ist in der Hälfte der acht Divisionen der NFL die Entscheidung über den Gruppensieg bereits gefallen. Nach den New England Patriots, die bereits am 14. Spieltag mit ihrem Sieg gegen Miami uneinholbar wurden, haben nun Kansas City Chiefs, Carolina Panthers und St. Louis Rams ebenfalls sicher gestellt, dass sie als einer der Divisionssieger in keinem Fall bereits am ersten Playoff-Spieltag auswärts antreten müssen. Ob es zum direkten Vorstoß in die zweite Runde reicht und wer in allen Playoff-Spielen bis zur ersehnten Super-Bowl-Qualifikation zu Hause spielen darf, wird sich nun erst an den letzten beiden Spieltagen entscheiden.

 

Der zwölfte Mann

Rams halten weiße Heim-Weste sauber

Man könnte es als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass ausgerechnet ein Schiedsrichter den St. Louis Rams, deren Head Coach Mike Martz sich in dieser Saison mehrfach über zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen beklagt hatte, einen knappen 27:22-Sieg gegen die Seattle Seahawks bescherte. Als QB Matt Hasselbeck knapp eine Minute vor Spiel-ende einen frei stehenden WR Bobby Engram zum womög-lich spielentscheidenden Touchdown bedienen wollte, stolperte dieser über den am Boden liegenden Back Judge. Die Seahawks schafften anschließend zwar einen neuen First Down, doch bei auslaufender Spielzeit ging ihnen die Puste aus.

 

Erfolg gegen Browns ein Pyrrhus-Sieg?

Denver Broncos verlieren RB Clinton Portis durch Knieverletzung

Zwei Monate war Ashley Lelie in der Versenkung verschwunden. Doch genau zum Spiel gegen die Cleveland Browns tauchte der Receiver der Denver Broncos wieder auf und hatte maßgeblichen Anteil am 23:20-Erfolg, der allerdings erst in der Verlängerung bewerkstelligt werden konnte. Damit bleiben die Footballer aus Colorado weiter im Rennen um die begehrten Playoff-Plätze. Allerdings mussten die Broncos den Erfolg teuer bezahlen: RB Clinton Portis schied in der Verlängerung mit einer Verletzung im rechten Knie aus. Sein Einsatz gegen die Indianapolis Colts am nächsten Wochenende ist mehr als fraglich.

 

Das war noch nicht alles...

Bengals im Erfolgsrausch

»Das war noch nicht alles. Unser Ziel ist es, die Division zu gewinnen«, sprach C Rich Braham von den Cincinnati Bengals aus, was seine Mannschaftskameraden dachten. Dank eines 41:38-Erfolges gegen die San Francisco 49ers und der gleichzeitigen Niederlage der Baltimore Ravens haben die Bengals nun alle Chancen, ihr gestecktes Ziel zu erreichen.

 

Positiver Effekt blieb aus

Atlanta Falcons werden von Indianapolis Colts geruft

Einer turbulenten Woche für die Atlanta Falcons folgte ein turbulentes Spiel. Jedoch waren es die Indianapolis Colts, die allein das Spiel machten und mit 38:7 gegen die erschreckend schwachen Falcons gewannen. Viele prognostizierten für die Falcons trotz oder gerade wegen des vorzeitigen Abgangs von Head Coach Dan Reeves sowie nach der Rückkehr von QB Michael Vick eine kleine Siegesserie zum Saisonende und im Duell mit den Colts ein hochklassiges, spannendes und vom Angriff dominiertes Spiel.

 

Offenbarungseid

Cowboys gewinnen Prestigeduell

Es sollte für die Washington Redskins das Spiel des Jahres werden. Wenn schon alles schief läuft in dieser Saison, dann muss wenigstens ein Sieg gegen die Dallas Cowboys her. Doch daraus wurde nichts. Die Cowboys, die in letzter Zeit etwas schwächelten, legten im FedEx Field ihre Meisterprüfung ab und gewannen nach einer überzeugenden Vorstellung mit 27:0.

 

Fehlerlos zum Sieg

Patriots lassen sich nicht stoppen

Souverän gewannen die New England Patriots mit 27:13 gegen die Jacksonville Jaguars und bleiben damit auch weiterhin im heimischen Gillette-Stadion ungeschlagen. Die Gastgeber hatten den besseren Start und schlossen eine perfekte Serie von Spielzügen mit einem Touchdown-Pass von QB Tom Brady ab. Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Offensive Coordinator Charlie Weis seine Mannschaft so gut vorbereitet, dass sie mit dem ersten Ballbesitz punkten konnte, und darüber war man sichtlich erfreut.

 

Familienmensch mit Leidenschaft für’s Tackeln

Jens Allers beendet seine Karriere auf dem Gipfel

Man glaubt es kaum, Jens Allers spielte in einem Sportverein Tischtennis und war zu dieser Zeit »recht dünn«. Um kräftiger zu werden, entschied er sich, 1990 auch in der neu gegründeten Footballsparte aktiv zu werden und begann parallel mit dem Kraftsporttraining. Aus diesen zarten Anfängen entwickelte sich eine Spielerpersönlichkeit, die 13 Jahre lang dem Footballsport treu blieb und zwei Jahre lang in der NFLE bei der Frankfurt Galaxy wirkte. Dorthin brachte ihn, wie er sich heute erinnert, das gute Coaching bei den Hamburg Blue Devils. Vor allem Dominik Cardozo habe er viel zu verdanken und bereute daher nie den Schritt von den Hamburg Patriots zu den Wild Huskies und auch nicht jenen von den Schlittenhunden 1997 zu den Hamburg Blue Devils.

 

Talentschmiede sorgt für Furore

NFA Monarchs gelingt souveräner Aufstieg in Bayernliga

Für den Außenstehenden mag es geradezu paradox klingen: Da marschiert eine Mannschaft souverän durch die Football-Saison in Bayerns Landesliga Ost, mit 8-0-Siegen, 239:43 Punkten, fünf Siege davon mit »zu Null« - und doch haben der Trainer und das Umfeld so ihre liebe Not. Nicht etwa mit den Gegnern, sondern mit der oft mangelnden Motivation der eigenen Spieler. »Es war die schwerste Saison für uns bisher«, sagt Axel Eder, Präsident der NFA Monarchs, die in Haar, vor den Toren Münchens, zuhause sind. »Mit dem Kader kann man guten Gewissens nicht in dieser Liga spielen«. Eder sagt dies mit größtem Respekt für die Konkurrenz, aber ein Kader, der mehrere ehemalige NFL-Spieler, Super-Bowl-Teilnehmer, GFL-Akteure sowie europäische Jugendauswahlspieler vereint, findet in der Aufbauliga eben selten ebenbürtige Konkurrenz. Nur einmal wurde es für die Monarchs auf dem Weg in die Bayernliga eng: Beim 22:19 gegen die Hof Jokers, ansonsten waren klare Siege an der Tagesordnung.

 

Mensch oder Maschine?

Die Meisterwahl wird zur Qual

Wer hat denn nun Recht, der Mensch in Gestalt der Journalisten- und Coaches-Umfragen, oder die Maschine in Gestalt des BCS-Computers? Möglicherweise wird die Frage, wer denn der wahre Champion der Saison 2003 ist, der im Rose Bowl spielende Top-25-Spitzenreiter USC oder der Sieger des BCS-Finales im Sugar Bowl zwischen LSU und Oklahoma, nie geklärt werden. Zumindest bis zu den Spielen vom 1. und 4. Januar darf weiter gestritten, kritisiert und nach Playoffs gerufen werden. Und die Qual mit der Wahl des Meisters hat auch ihre spaßigen Seiten.

 

Die »Feel good story« der Saison

Heisman Trophy geht an Oklahomas QB Jason White

Die Vergabe der Heisman Trophy, der Auszeichnung für den herausragenden Spieler der College-Football-Saison, war was für’s Herz, passte so richtig in die Vorweihnachstzeit. Sportlich in Ordnung war die Wahl von Oklahomas QB Jason White sowieso. Laut Head Coach Bob Stoops ist er der wichtigste Faktor für den Erfolg der Sooners in dieser Saison. White brachte 64 Prozent seiner Pässe ins Ziel, holte damit 3.744 Yards Raumgewinn, warf 40 Touchdown-Pässe und nur acht Interceptions. Das eigentlich Interessante an ihm: Bisher war seine College-Karriere von Rückschlägen geprägt gewesen, und noch vor einem halben Jahr hätte niemand, am wenigsten er selbst, geglaubt, dass er die begehrte Auszeichnung gewinnen könnte.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe