HUDDLE Nr. 35 vom 28.08.2003

Die Lichter gehen aus

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Cologne Crocodiles wurden im heimischen Flughafenstadion mit 14:54 von den Dresden Monarchs vorgeführt und präsentierten dabei in der ersten Halbzeit grundlegende Mängel, die für die wenigen Fans eine herbe Enttäuschung waren: Wer nicht in der Lage ist, simple Dinge wie Punt-Formationen zu meistern, und daran gleich viermal scheitert, gehört wohl nicht wirklich in die GFL.

 

Adler zeigen die Krallen

Lions verlieren Tabellenspitze und QB Rainbow

Für die Braunschweig Lions war es mit Sicherheit eines der schlechtesten Wochenenden der bisherigen Saison. Nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung verloren die Braunschweiger vor 8.900 Zuschauern ihr Heimspiel gegen die Berlin Adler mit 20:22. Um den »tollen Abend« perfekt zu machen, verletzte sich Lions-QB Adrian Rainbow im zweiten Viertel bei einem unglücklichen Sturz auf den Ball so schwer, dass er im weiteren Verlauf der Begegnung mit Atem- und Kreislaufproblemen in ein Braunschweiger Krankenhaus gebracht werden musste.

 

Hätte, wenn... bringt keine Punkte

Cardinals ohne Fortune gegen Blue Devils

Die Hamburg Blue Devils kamen bei den Assindia Cardinals mit einem blauen Auge davon. Nur dem Unvermögen des Essener Angriffs, aus hundertprozentigen Chancen Punkte zu machen, hatte es der neue Spitzenreiter zu verdankten, dass es am Ende zu einem dem Resultat her deutlichen 24:0-Sieg reichte.

 

Kampfgeist allein reicht nicht

Knights sichern sich in Stuttgart Playoff-Heimrecht

»Natürlich bin ich nicht zufrieden, denn wir haben wieder verloren, aber die Mannschaft hat eindrucksvoll gezeigt, dass sie sich nicht aufgegeben hat. Wenn es uns gelingt, die noch vorhandenen Fehler abzustellen, können wir jedem Gegner das Leben schwer machen«, sah Scorpions-Head-Coach Andreas Wengertsmann eine deutliche Leistungssteigerung der Stuttgarter Footballer im Vergleich zu den Vorwochen. Und auch Gäste-Head-Coach Martin Hanselmann erkannte die Leistungssteigerung der Schwaben an: »Das war ein hartes Stück Arbeit. Die Scorpions sind nach wie vor ein starkes Team, und wir sind froh, dass wir hier mit 32:26 gewinnen konnten.«

 

Generalprobe gelungen

Razorbacks auf Süd-Gipfel mit den Knights gut vorbereitet

Beim 56:7 kamen die Saarland Hurricanes im Rüsselsheimer Stadion am Sommerdamm gegen den GFL-Süd-Tabellenführer Rhein-Main Razorbacks schwer unter die Räder. Schon das Hinspiel beider Teams ging in Saarbrücken mit 64:0 an die »Hogs«, und ähnlich dominant präsentierten sich die Opelstädter auch dieses Mal. Schon nach dem ersten Viertel stand es 21:0, dann 42:0 zur Halbzeit, dank je zwei Touchdowns von WR Eddie Larkins und RB Mike Lawrence sowie einem von QB Clay Groefsma und dem wieder zum Kader gestoßenen WR Filip Pawelka.

 

Marburg muss in die Relegation

Unicorns trotz der Ausfälle zu stark für Hessen

Während in der Südgruppe der GFL der Kampf um die Playoff-Plätze voll entbrannt ist, sind im Abstiegskampf die Würfel gefallen. Nach einer erneuten Niederlage müssen die Marburg Mercenaries am Ende der Saison in zwei Relegationsspielen um den Klassenerhalt kämpfen. Gegen die Schwäbisch Hall Unicorns verlor der Aufsteiger vor eigenem Publikum mit 14:26, zeigte nur in der ersten Halbzeit, dass man sich dem Schicksal nicht kampflos hingeben wollte.

 

Auf dem absteigenden Ast?

Mutiger Trainerwechsel muss sich erst als richtig erweisen

Viel Skepsis umgibt die »neuen« 49ers nach der nicht ganz nachvollziehbaren Entlassung von Head Coach Steve Mariucci. Sein Nachfolger Dennis Erickson steht von Beginn an unter Druck, schließlich reichten eine 10-6-Bilanz und ein gewonnenes Playoff-Spiel nicht, um Mariuccis Job zu retten. Vor der neuen Saison sehen viele amerikanische Experten die 49ers auf dem absteigenden Ast und nur als drittbestes Team der NFC West hinter St. Louis und Seattle, obwohl die Niners vergangene Saison noch souverän die Division gewannen.

 

Hoffnungen sind groß - immer noch...

Holmgren muss nun zeigen, was er kann

Für Head Coach Mike Holmgren ist die Saison 2003 wohl die letzte Chance, sich in Seattle zu etablieren. Nach vier mittelprächtigen Jahren mit einer Bilanz von 31 Siegen und 33 Niederlagen (übrigens die gleiche Bilanz, nach der sein Vorgänger Dennis Erickson nach vier Jahren entlassen wurde), musste Holmgren in der Saisonpause schon seinen General-Manager-Posten aufgeben. Wenn dieses Jahr der Durchbruch ausbleibt, wird er auch das Traineramt nicht mehr lange ausüben.

 

Einige Fragen bleiben noch offen

Aber St. Louis gehört wieder zum engsten Favoritenkreis

Der Alptraum ist vorbei! Das hofft man zumindest in St. Louis, wo nur wenige dem Ende der Saison 2002 nachtrauern. Der Absturz der Rams, die als Titelanwärter in die Saison gestartet waren, kam plötzlich und heftig. Fünf Niederlagen zu Saisonbeginn, am Ende eine 7-9 Bilanz, das hatten sich die Widder ganz anders vorgestellt. Doch vor der neuen Saison herrscht schon wieder Optimismus. Viele halten die Rams für den Favoriten in der NFC West und für einen heißen Super-Bowl-Anwärter. Damit St. Louis wieder in die Ligaelite zurückkehren kann, müssen allerdings mehrere wichtige Fragen beantwortet werden:

 

Ein Altstar und viele Namenlose

Kann Emmitt Smith den Cardinals wirklich helfen?

Alles neu in Arizona - zumindest im Angriff. Doch eins ist unverändert geblieben. Auch den neuen Cardinals traut kein Experte besonders viel zu. Viele nennen die Cards schon als den heißesten Kandidaten auf die schlechteste Bilanz der Liga. Und das, obwohl Arizona mit Emmitt Smith den erfolgreichsten Running Back der NFL-Geschichte verpflichtete. Doch Smith hat eindeutig seine besten Jahre hinter sich und war schon im vergangenen Jahr in Dallas nicht unumstritten. Auch in Arizona meinen viele, dass der junge RB Marcel Shipp das Zeug zum Haupt-Ballträger hätte und Smith ihm nur die Spielzeit wegnimmt.

 

Sorgen vor dem Auftakt

Titelanwärter gehen personell dezimiert in die neue Saison

Mit Kansas States 42:28-Erfolg gegen California in einem vorgezogenen Spiel begann am letzten Samstag die neue Saison, so richtig los geht es aber erst an diesem Wochenende, wenn zwischen Donnerstag und Samstag der erste komplette Spieltag ansteht. In die freudige Erwartung mischen sich an vielen Orten aber auch Sorgen. Fast alle Titelanwärter gehen dezimiert in die Saison, und beim College-Sportverband NCAA sorgt man sich über die Fülle an negativen Schlagzeilen, die Spieler und Coaches in den letzten Monaten produziert haben.

 

Big Plays überdecken Abwehrschwächen

Roberson und Sproles treiben Kansas State zum Sieg

Die Gala-Vorstellung von QB Ell Roberson und RB Darren Sproles verhalf Kansas State im Black Coaches Association Classic in Kansas City zu einem letztlich nie gefährdeten 42:28-Sieg, aber rundum zufrieden war man beim Titelanwärter nicht. Der starken Offensiv-Leistung standen nämlich deutliche Schwächen in der Abwehr gegenüber. Kleiner Trost für die Wildcats: Ehe es Anfang Oktober mit Spielen bei Texas und Oklahoma State richtig ernst wird, hat man noch vier Spiele gegen potenziell schwächere Gegner, in denen sich die gegenüber 2002 personell stark umgekrempelte Abwehr einspielen kann.

 

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