HUDDLE Nr. 12 vom 20.03.2003

Die Langzeitwirkung macht’s

Ex-NFL-Europe-Quarterbacks blühen meist erst später auf

Gerade für Quarterbacks, so die landläufige Meinung, ist die NFL Europe das passende Karriere-Sprungbrett, und die Tatsache, das zwei der letzten vier Super-Bowl-Gewinner - die St. Louis Rams 1999 und die Tampa Bay Buccaneers 2002 - den Titel mit einem ehemaligen NFL-Europe-Spielmacher holten, bestätigt das natürlich. Interessant ist dabei, dass sich der Football-Fortbildungslehrgang meistens immer erst später positiv auswirkt und die, die es am Ende in der NFL doch noch schaffen, während der NFL-Europe-Saison nicht unbedingt die Top-Passer waren.

 

Erfahrung allein genügt nicht

Henry Burris kämpft bei Thunder um seine NFL-Zukunft

In den letzten beiden Jahren war Berlin Thunder bei der Zuteilung der von NFL-Teams abgestellten Quarterbacks gut bedient worden, was sich in Form zweier World-Bowl-Erfolge bezahlt gemacht hatte. Wie gut die beiden diesjährigen zugeteilten Spielmacher, Henry Burris von den Chicago Bears und Zak Kustok von den Green Packers, sind, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Zwei Combined Practices und ein Game Condition Scrimmage sind dazu zu wenig. Burris bringt von allen diesjährigen NFL-Europe-Quarterbacks die größte Erfahrung mit und hat auch schon mal richtig was gewonnen. Trotzdem steht gerade er unter besonderem Druck.

 

Net schwätza, sondern macha

Dominik Lammel geht gern mit gutem Beispiel voran

»Competitive«: dieses Adjektiv beschreibt wohl am besten Dominik Lammels Einstellung zum Leben und besonders zum Football. Egal, ob es in einem Freundschaftsspiel nur um die Ehre oder aber in den GFL-Playoffs um die Deutsche Meisterschaft geht, er gibt immer 100 Prozent und zählt durch seine Leistungen auf dem Feld zu einem der wichtigsten Spieler in den Reihen der Scorpions. Seit beinahe einem Jahrzehnt gehört er bei den Schwaben zu den motiviertesten und zugleich die Mitspieler motivierendsten Akteuren im Team.

 

Gewohntes Umgewöhnen

Packers orientieren sich neu, aber Brett Favre bleibt die Konstante

Alles in allem wenig Zufriedenheit herrschte bei den Greeen Bay Packers trotz einer ziemlich erfolgreichen Saison 2002. Obwohl die Green Bay Packers von Woche zu Woche einen Leistungsträger nach dem anderen auf Grund von Verletzungen verloren - unter anderem musste man beide Offensive Tackles für einen Großteil der Saison ersetzen - war Green Bay mit zwölf Siegen eines der konstantesten Teams der NFL. Am Ende allerdings kam man dem Ziel, einer Rückkehr in den Super Bowl, keinen Schritt näher und musste mit der Niederlage gegen die Atlanta Falcons im Januar sogar die erste Playoff-Heimniederlage in der Teamgeschichte hinnehmen.

 

Nachzügler vorerst die Nummer eins

James Brown erfreut Head Coach Doug Graber

Neue Männer braucht das Land - nirgendwo gilt dieser Satz so sehr wie in der NFL Europe. James Brown, nicht zu verwechseln mit dem »Godfather of Soul« gleichen Namens, sowie Kevin Thompson und Quinn Gray sollen es in diesem Jahr bei der Frankfurt Galaxy auf der Quarterback-Position richten und die Mannschaft aus der Mainmetropole endlich wieder in den World Bowl führen. Cheftrainer Doug Graber ist während des Trainingslagers voll des Lobes für seine neuen Spielmacher, will sich aber in Bezug auf die Rolle des »Starters« noch nicht festlegen, auch wenn alle Zeichen derzeit für James Brown sprechen.

 

Premiere in Knoxville

Constantin Ritzmann bei Tennessee zum Team Captain gewählt

Gespielt wird im College Football erst ab Ende August wieder, aber zurzeit beginnen die Teams nach und nach mit dem Frühjahrstraining. Bereits in Aktion sind auch die Tennessee Volunteers, mit DE Constantin Ritzmann, der die letzte Saison wegen einer schweren Knieverletzung ausgefallen war. Ritzmann wurde eine besondere Ehre zuteil. Vor Beginn des Frühjahrstrainings wurde er von seinen Mitspielern zu einem der sechs Team Captains für die Saison 2003 gewählt. Damit ist er, so weit bekannt, der erste Deutsche, der Team Captain bei einem Division-1-A-Team wurde.

 

Nur die Tickets für Europa zählen

Irak-Konflikt für Spieler und Coaches in Tampa kein Thema

Nur selten verhängen ein paar Wolken den Himmel. Ansonsten knallt die Sonne in Florida unbarmherzig herab. Ohne Gnade für all die hoffnungsvollen Footballspieler, die derzeit versuchen, im Trainingscamp der NFL Europe einen Platz für die kommende Saison zu ergattern. Ob sie sich damit aber tatsächlich ein Zehn- bis Elf-Wochen-Ticket für »good old europe« erarbeiten, ist derzeit wegen der politischen Entwicklung fraglich - obschon die Liga-Leitung die klare Devise ausgegeben hat: Nach jetzigem Stand der Dinge wird in Europa gespielt.

 

Gonzo« ist nicht zufrieden mit seiner Situation

Die Saison 2003 könnte für TE Tony Gonzalez die letzte im Chiefs-Trikot sein

Mit der derzeitigen Situation in Kansas City ist TE Tony Gonzalez alles andere als zufrieden. Zum fünften Mal in Folge verpassten die Chiefs die Playoffs, während Gonzalez in dem sehr stark auf RB Priest Holmes zugeschnittenen Angriffssystem nahezu unterging. 63 Passfänge für nur 773 Yards Raumgewinn waren seine schlechteste Ausbeute seit 1998, seinem ersten Jahr als NFL-Starter. Kürzlich wurde Gonzalez gefragt, ob er seinen Vertrag letztes Jahr verlängert hätte, wenn er gewusst hätte, was auf ihn zukommt. »Das kann ich nicht beantworten«, lautete die Antwort des 27-Jährigen. »Doch über einige Sachen hätte ich mir mit Sicherheit länger Gedanken gemacht.«

 

Das lange Warten auf die Playoffs

Die unendliche Geschichte der Irrungen und Wirrungen der Buccaneers

Ohne Doug Williams, der nach einem Vertragsstreit zu den Oklahoma Outlaws in die United States Football League entflohen war, verloren die Tampa Bay Buccaneers 1983 ihre ersten neun Saisonspiele und ließen Erinnerungen an die lange Niederlagenserie in den ersten beiden Existenzjahren aufkommen. »Wir sind nun alle erwachsene Männer, spielen aber langsam wieder so wie damals«, sagte Bucs-Urgestein Richard Wood nach der 14:55-Schlappe gegen die Green Bay Packers.

 

Der erste Titel soll her

Shaun Hill führte schon Maryland in den Orange Bowl

Obwohl die Amsterdam Admirals schon einige illustre Spielmacher hatten, darunter ja auch keinen geringeren als den späteren Super-Bowl-MVP Kurt Warner oder den heutigen Dolphins-QB Jay Fiedler, stehen sie als einziges Team der Liga noch ohne World-Bowl-Titel da. Doch dieses Jahr soll mit Vikings-QB Shaun Hill und Falcons-QB David Rivers als Back-up alles anders werden.

 

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