HUDDLE Nr. 29 vom 18.07.2002

»From First to Worst«

Der tiefe Fall der Munich Cowboys vom Titelanwärter zum Abstiegskandidaten

Noch kein Jahr ist es her, da zählten die Munich Cowboys zu den gefürchtetsten Teams der GFL. Als einzigem Süd-Team traute man den Münchnern einen Erfolg im Titelrennen gegen die starken Nord-Teams zu. Doch das Ergebnis ist bekannt. Zwei Mal scheiterte das Traditionsteam aus der Isar-Metropole im Halbfinale knapp an den Braunschweig Lions. In dieser Spielzeit dann der jähe Fall des einstigen Superteams. »From First to Worst«, vom Überflieger zum Bruchpiloten - der Serienmeister in der Südgruppe in akuter Abstiegsgefahr. Der HUDDLE beleuchtet die Hintergründe der Krise.

 

Crocodiles bleiben weiter an der Spitze

Amerikanische Neuzugänge überzeugen auf beiden Seiten

Die Cologne Crocodiles gewannen knapp mit 13:7 im heimischen Südstadion gegen die Berlin Adler und eroberten sich damit vorläufig den ersten Tabellenplatz zurück. Beide Teams mussten verletzungsbedingt auf ihren etatmäßigen Quarterback verzichten, und so durfte man gespannt sein, wie sich QB Jeff Aaron bei seinem ersten Auftritt für die Gäste präsentierte und wer bei den Kölnern die Nachfolge von QB Michael Davis antrat.

 

Allen Querelen zum Trotz

Blue Devils mit dem längeren Atem

Mit einem eindeutigen 31:0-Erfolg über Gastgeber Assindia Cardinals vor 1.843 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion meldete sich der amtierende Deutsche Meister Hamburg Blue Devils mit einer soliden Leistung zurück. Für die Gäste war dieser Sieg ungeheuer wichtig. Nach der Heimniederlage der Vorwoche gegen die Cologne Crocodiles und all der Unruhe und Unsicherheit rund um die Entlassung von Kent Anderson zeigte sich das Team um Interims-Coach Max von Garnier und Defensive Coordinator Dave Likins in deutlich besserer Form, auch wenn es einer gewaltigen Steigerung im vierten Viertel bedurfte, um den Sieg nach Hause zu fahren.

 

Rhein-Main weiter auf dem Vormarsch

Unicorns müssen Razorbacks vorbeiziehen lassen

Trotz Regenwetters fanden am Samstag 1.251 Zuschauer den Weg ins Hagenbachstadion zur Bundesliga-Partie zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Rhein-Main Razorbacks. Am Ende sahen sie einen 35:14-Sieg der Gäste, die damit ein weiteres Mal ihren Anspruch auf den Titel in der GFL-Süd untermauerten.

 

Stuttgarter Kraftakt

Knights lassen Sieg aus den Händen gleiten

Eine Halbzeit lang sahen die Franken Knights wie der sichere Sieger im Duell gegen die Stuttgart Scorpions aus. Doch nach vier Vierteln behielten die Stuttgarter mit 42:27 die Oberhand, gewannen die Begegnung dank einer Kraftleistung im dritten Viertel. Matchwinner auf Seiten der Gäste war RB Paddy Fajfr, der in Abwesenheit von Marc Corell zum eifrigen Punktesammler avancierte, vier Touchdowns und eine Two-Point-Conversion erzielte. Die Offense um QB Zach Witt erwischte keinen guten Tag, außerdem machte sich in der zweiten Halbzeit der dünne Kader der Knights erneut bemerkbar. »Wir waren in der zweiten Halbzeit körperlich nicht mehr in der Lage, mitzuhalten. Natürlich ist die Niederlage ärgerlich«, erklärte Martin Hanselmann, Cheftrainer der Knights nach dem Spiel.

 

Der freie Fall der Cowboys geht weiter

Hurricanes nutzen in München die Gunst der Stunde

Alles oder nichts hieß es im Kellerduell für die Munich Cowboys gegen die Saarland Hurricanes. Der Tabellenletzte aus München, noch ohne Punkte in dieser Spielzeit, benötigte im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt einen Sieg gegen den Vorletzten aus dem Saarland, der bereits drei Zähler auf der Habenseite verbuchen konnte. Die Ausgangssituation war klar: Bei einer Niederlage wären der letzte Tabellenplatz und die damit verbundenen Relegationsspiele um den Verbleib in der GFL Süd wohl unausweichlich. Doch 1.000 Cowboys-Anhänger im Dantestadion hofften vergeblich auf das Wunder und sahen stattdessen eine 11:35-Demontage gegen die Hurricanes.

 

Das beste Team der AFC

Steelers wollen ihrem Ruf endlich gerecht werden

Nach Auffassung vieler Experten und natürlich des Teams selbst sind die Pittsburgh Steelers auch in diesem Jahr wieder das beste Team der AFC. Nur müssten sie es mit einem Einzug in das Endspiel auch endlich einmal unter Beweis stellen. Denn wie im letzten Jahr, als viele Leistungsträger in den Playoffs außer Form waren, möchten die Steelers nicht wieder abschneiden. Und falls sie sich in dieser Saison mal wirklich bis zum Schluss auf ihre Arbeit konzentrieren, dürfte eigentlich nichts schief gehen.

 

Neue Spieler für Couch

Cleveland Browns bauen ein Team für ihren Quarterback

Wohl kaum ein Spieler hat die Neuzugänge der Cleveland Browns so begrüßt wie QB Tim Couch. Couch beginnt nunmehr seine vierte Saison und war bisher die einzige Offense im Team. Head Coach Butch Davis hat gezielt eingekauft und ein Team um Couch herumgebaut. Längst überfällig, denn bisher konnten sich die Gegner der Browns darauf konzentrieren, Couch unter Druck zu setzen. Eine Bedrohung durch ein Laufspiel war schlicht nicht vorhanden. Im Laufspiel belegte man den letzten Platz in der NFL-Wertung. Und auch beim Passspiel war man mit Platz 28 nicht viel besser. 51 Quarterback Sacks kamen noch dazu. So hat man in der NFL keinen Erfolg.

 

Ein schwieriges Jahr

Brian Billick steht vor seiner größten Herausforderung

Die Saison 2002 der Baltimore Ravens wird, um es vorsichtig auszudrücken, hoch interessant. Kaum einer der Leistungsträger der letzten beiden Jahre ist noch im Team. Die Ravens hatten so große Probleme mit der Salary Cap, dass sie bisher 22 Spieler verloren haben, darunter viele Leistungsträger. Und auch die Bemühungen der Ravens, die Verträge einiger Veteranen wie Ray Lewis zu überarbeiten, um Geld für andere Spieler zu haben, scheiterten an deren Widerstand. Dies sorgte nicht gerade für gute Stimmung im Team. Prompt blieben einige Spieler auch dem ersten Trainingscamp im April fern. Dies wiederum verleitete Head Coach Brian Billick zur öffentlichen Kritik an diesen Spielern, was das Klima weiter vergiftete.

 

Ein neues Image muss her

Die Bengals sind den Ruf der ewigen Verlierer langsam leid

Gibt es noch Hoffnung für die Cincinnati Bengals? Wann immer über das schlechteste Team der NFL die Rede ist, fällt früher oder später ihr Name. Dabei sehen sich die Verantwortlichen und Spieler natürlich ganz anders. In diesem Jahr erwartet man in Cincinnati doch tatsächlich, ein ernstes Wort bei der Vergabe der Playoff-Plätze mitreden zu können. So viel Optimismus macht sprachlos und grenzt an Fatalismus. Dennoch benötigen die Bengals weit mehr als eine Fügung des Schicksals, um diese Aufgabe zu bewältigen. Es gibt Anzeichen des Aufschwungs und der Grundstock des Teams scheint ausbaufähig, aber das war in den letzten zehn Jahren auch schon häufiger der Fall.

 

Ein Star namens Team

Mannschaftsgeist verhalf Patriots zum Titel

Die Geschichte der New England Patriots(Teil 5). Wer besonders in diesem Jahr ein wenig auf die New England Patriots geachtet hat, dem wird eines nicht entgangen sein: Diese Mannschaft mag nicht die beste oder stärkste der NFL sein, da gibt es andere, weitaus bessere. Nein, sie sind aber dennoch speziell, denn eine Eigenschaft unterschied sie diese Saison von allen anderen Manschaften: Teamgeist.

 

Cokers größte Herausforderung

Wie schwer wiegt der personelle Aderlass beim National Champion Miami?

An die Spitze zu gelangen, ist leichter, als sich dort zu behaupten, sagt eine alte Sportler-Weisheit, und die gilt ganz besonders im College Football mit seiner großen Spielerfluktuation und dem wegen der relativ wenigen Spiele geringen Spielraum in Sachen Misserfolg. Diese Erfahrung wird auch der amtierende National Champion Miami Hurricanes in der kommenden Saison machen. Angesichts des Abgangs zahlreicher Leistungsträger und von Spielen gegen sieben Bowl-Teilnehmer der letzten Saison, darunter die Titelanwärter Florida State und Tennessee sowie Florida, wird es schwer, in den Kreis der Back-to-Back-Champions vorzustoßen. Ein Kandidat für das Erreichen des Endspiels im Fiesta Bowl ist die Truppe von Head Coach Larry Coker aber immer noch.

 

 

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