HUDDLE Nr. 23 vom 06.06.2002

Nichts für Football-Schöngeister

Galaxy siegt in Amsterdam trotz zahlloser Strafen

Der 20:13-Sieg der Frankfurt Galaxy bei den Amsterdam Admirals wird Eingang in die NFL-Europe-Geschichtsbücher finden, das aber nicht etwa wegen irgendwelcher Glanzleistungen, sondern wegen eines Rekordes der eher unschönen Art. Die beiden Teams produzierten zusammen 294 Yards aus Strafen (aus 22 Strafen, um genau zu sein), gleich satte 84 mehr als die New York/New Jersey Knights und Montreal Machine bei ihrem Spiel am 23. Mai 1992. Die Folge dessen war ein zerfahrenes und wenig attraktives Spiel, in dem die Galaxy knapp aber verdient die Oberhand behielt.

 

Der Quarterback-Lehrer

Jeff Blake soll in Baltimore Mentor für Chris Redman sein

Jeff Blake wechselte in der Offseason zu den Baltimore Ravens. Auch bei diesem Team soll er einen jungen Quarterback in seinem Entwicklungsprozess unterstützen. Der junge Mann heißt Chris Redman und wurde vom Team im Jahre 2000 gedraftet. Bis heute hat er aber in der NFL nur drei Pässe geworfen. Die Aufgabe des Veteranen Blake: Er soll dem jungen Spielmacher die Tricks und Kniffe echter NFL-Spielmacher zeigen.

 

Fire macht großen Schritt Richtung World Bowl

Nach klarer Führung allerdings zeitweise unkonzentriert

Ja, ja, die Japaner! Sehen harmlos aus, sind aber für jeden ausgefallenen Spaß zu haben. Die 100 fröhlichen Rhein-Fire-Fans auf der Tribüne des Olympiastadions jedenfalls kamen in einen doppelt seltenen Genuss. Erstens trabte ihr Team nach dem 24:21-Erfolg bei den Barcelona Dragons zum Jubeln doch tatsächlich noch einmal aus der Kabine. Zweitens legte Passempfänger Sumitaka Ando, der zuvor gar nicht zum Einsatz gekommen war, unfreiwillig einen Strip auf die olympische Tartanbahn. Bereits unter der Dusche stehend, wackelte der 25-jährige Asiate mit nassen Haare und nur einem Handtuch bekleidet wieder zu den Anhängern. Das Tuch fiel, die Fans johlten, sahen aber nicht alles. Das Suspensorium verdeckte Andos empfindlichste Stelle.

 

HUDDLE-MVP:

Lelan Brickus

Es passiert nicht oft, dass Nationals Spiele entscheiden oder mitentscheiden. Bei Berlin Thunders 31:23 gegen die Scottish Claymores gab es einen dieser seltenen Fälle. Zehn Punkte gingen auf das Konto von FS Lelan Brickus. 22 Sekunden vor der Halbzeitpause fing er einen gegnerischen Pass an der eigenen 22-Yard-Linie ab, trug den Ball bis an die 38-Yard-Linie der Claymores und bereitete damit das 10:10 vor. Im dritten Viertel erzielte der 24-jährige Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners nach einem geblockten Punt das 17:10. »Ich bin natürlich sehr glücklich. Es war meine erste Interception, mein erster Touchdown, der beste Tag in meiner Karriere. Und ich bin natürlich glücklich, dass wir gewonnen haben und hoffe, dass wir noch in den World Bowl kommen«, sagte Brickus zu seiner tollen Vorstellung.

 

Der Herausforderer ist bereit

Planungen bei den 49ers sind weitgehend abgeschlossen

Eitel Sonnenschein herrscht derzeit bei den San Francisco 49ers. In den letzten beiden Monaten ist General Manager Terry Donahue das schier Unmögliche gelungen. Dank einiger Umstrukturierungen alter Verträge sowie Gehaltskürzungen für ein paar Spieler konnten die 49ers fast alle ihre Stammspieler halten und sich sogar noch durch einige Neuzugänge gezielt verstärken. Und das beste an allem: Die 49ers haben sogar noch Geld für weitere neue Spieler übrig.

 

Eine NFL-Europe-Erfolgsstory

Brian McDonald auf dem besten Wege, seine Chance in Europa zu nutzen

Wenn man heute NFL-Europe-Fans fragt, wer denn Brian McDonald ist, dann werden die meisten um eine Antwort eher verlegen sein. Einige werden wissen, dass er bei der Frankfurt Galaxy spielt und ein Wide Receiver ist. Ganz harte Fans sehen, dass er der zweitbeste Receiver hinter Jimi Redmond bei den »Galaktischen« ist und auch der beste Punt Returner der NFL Europe. Doch wo kommt dieser Mann her, und was ist an dem von den Philadelphia Eagles abgestellten Spieler so ungewöhnlich?

 

Cardinals ohne Chance gegen Lions

Essens Verletztenliste wird immer länger

Trotz des Ausfalls ihres etatmäßigen QB Grant Swallows hatten die Essener sich vor dem Spiel gegen die Braunschweig Lions eine kleine Außenseiterchance ausgerechnet. Doch dies blieb ein frommer Wunsch, schon nach den ersten beiden Vierteln war die Partie zu Gunsten der Gäste entschieden, die am Ende locker und leicht einen verdienten 41:6-Sieg einfuhren.

 

Cowboys mit Fehlstart

Knights lassen Südmeister »alt« aussehen

Kaum etwas ist mehr so, wie es bei den Munich Cowboys in den vergangenen Jahren war. Das Team mit stark verändertem Gesicht im Vergleich zur Vorsaison, mit Wally English ein neuer Coach, dazu die Ausweichspielstätte in Haar-Eglfing, in der sich bei hervorragenden äußeren Bedingungen gerade einmal 1.100 Zuschauer einfanden, um das Auftaktspiel der Münchner gegen die Franken Knights zu bestaunen. Selbst der Stadionsprecher vergangener Tage, Ralf Exel, fiel den Sparmaßnahmen zum Opfer. Doch für Ersatz wurde gesorgt. Der neue Mann hinter dem Mikrofon heißt Markus Gaupp, US-Sport Kommentator der Fernsehsender DSF und Premiere World. Dessen Anfeuerungsversuche blieben jedoch ohne Wirkung bei den Cowboys-Spielern, die sich am Ende verdient mit 28:39 geschlagen geben mussten.

 

Unicorns starten mit Kantersieg in die neue Saison

Eric Newton viermal in der gegnerischen Endzone

Einen Traumstart in die GFL-Saison 2002 erwischten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag bei ihrem Heimspiel gegen die Saarland Hurricanes. Beim Haller 52:13-Erfolg vor 1.522 Zuschauern hatten die Gäste in keiner Phase der Partie eine Siegchance. Als erfolgreichster Punktesammler machte WR Eric Newton mit vier Touchdowns auf sich aufmerksam. Aber auch QB Chad Johnson ließ sein Können aufblitzen und drückte der Partie seinen Stempel auf.

 

Stuttgart startet mit Sieg in Rüsselsheim

Razorbacks-Angriff war ein Totalausfall

Der Frust über die 6:21-Niederlage gegen die Stuttgart Scorpions war Mike Wyatt nach dem Spiel deutlich anzumerken. Eigentlich hatte der Cheftrainer der Rhein-Main Razorbacks mit einem Erfolg über den Mitfavoriten auf den ersten Platz in der Südgruppe der GFL gerechnet, doch seine Mannschaft machte ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Suttgart spielte solide, ohne große Fehler zu machen, nutzte aber die des Gegners konsequent aus. In einer ansonsten fairen Partie war die abermalige Hinausstellung des Rüsselsheimers Michael Griesheimer wegen unsportlichen Verhaltens der unrühmliche Höhepunkt.

 

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