HUDDLE Nr. 8 vom 21.02.2002

Die ersten Konsequenzen

Dolphins suchen weiter nach einem Erfolgsrezept, das Playoff-tauglich ist

Zum fünften Mal in Folge erreichten die Miami Dolphins die Playoffs, doch so richtig zufrieden ist mit dieser Rekordleistung keiner. Denn in der Endrunde scheiterte das Team aus Florida erneut so kläglich, dass den Fans jeglicher Spaß verging. War der Jubel noch groß, als man im neuen Jahrtausend überraschend auch ohne Quarterback-Legende Dan Marino die AFC East gewann, muss man spätestens jetzt einsehen, dass QB Jay Fiedler höchstens durchschnittlich ist. Doch was kann man in der Offseason ändern?

 

Endlich wieder oben dabei

Ein viermaliger Meister freut sich über die Rückkehr in die GFL

Es war am Abend 14 Tage vor dem Super Bowl. In der Sportsbar Pickers kamen wieder einmal die Football-Fans zusammen, um sich die NFL-Playoffs anzugucken. Mit dabei: Stefan Mücke, Offensive Guard und Urgestein der Berlin Adler. Sein Handy klingelt. Und seinem Gesicht ist zu entnehmen, dass es sich um ein höchst erfreuliches Gespräch handelt. Auch nachdem das Gespräch beendet war, wollten die Freude und das Grinsen für den Rest des Abends nicht aus seinem Gesicht weichen. Es war ein Anruf von AFVD-Präsident Robert Huber. Die Message: Die Berlin Adler sind wieder in der GFL. »Endlich« sagt er knapp, »endlich wieder oben«

 

Das Ende des »Winterschlafs«

Letzte Woche bekamen die NFL-Europe-Teams ihr neues Gesicht

So um die Mitte des Monats Februar kommt in der NFL Europe immer richtig Leben in die Bude, denn dann bekommen die Teams über die Allocation, also die Zuteilung der von der NFL abgestellten Spieler, die Allocation Draft (Draft weiterer NFL-Leihgaben) und die Free Agent Draft ihr neues Gesicht. Die Allocation wird durch die Jahr für Jahr größere Zahl an von den NFL-Teams abgestellten Spielern - in diesem Jahr 255 - immer wichtiger.

 

Schritt zurück nach vorn

NFL-Profi Venzke kehrt als Allocated Player nach Düsseldorf zurück

Für Patrick Venzke hat sich der Kreis geschlossen. Damals, Mitte der 90er Jahre, als die NFL Europe noch die World League of American Football war, die Düsseldorf Panther noch das Maß aller Dinge im deutschen Football und Patrick ein ehrgeiziger junger Offensive-Line-Spieler, der um seinen Platz beim deutschen Rekordmeister kämpfen musste, trainierte der Soldat der Sportförder-Kompanie (fast) täglich bei Rhein Fire mit. Und ohne den damaligen »Schnupperkurs« bei den Profis würde Venzke heute wohl nicht da stehen, wo er steht: an der Schwelle zum »vollwertigen« NFL-Spieler.

 

Mehr, besser, transparenter

Allocation verliert nach und nach ihr dubioses Image

Die Sache hat inzwischen Züge eines Rituals: Jedes Jahr kann die NFL Europe eine neue Rekordzahl an Allocated Players vermelden. Das ist in diesem Jahr nicht anders. 255 von den 32 Teams der NFL abgestellte Spieler (selbst die Houston Texans sind mit einem Mann dabei, obwohl sie nicht müssten) sind es dieses Mal. Für die Ligaführung ist dies ein Beleg dafür, dass sich zum einen die Idee eines kostengünstigen Trainingsgeländes inzwischen bei allen Teams der NFL durchgesetzt hat, und zum anderen dafür, dass das sportliche Niveau der Liga ebenfalls von Jahr zu Jahr besser wird.

 

Im Flag-Bereich das Maß der Dinge

Marburg bleibt der Champion im Football »körperlos«

Zum Seriensieger bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Flag Football entwickeln sich die Footballer der Marburg Mercenaries. Bereits zum dritten Mal konnten die Hessen am vergangenen Wochenende den Titel gewinnen. Im Endspiel um den dritten German Indoor Flagbowl besiegten die Mittelhessen die Flag Footballer der Nürnberg Rams mit 29:12. Auch wenn es eine rundum gelungene Veranstaltung in Kelkheim war, die durchaus für kommende Veranstalter als Vorbild dienen kann, so bot die Meisterschaft allerdings auch ihre Schattenseiten, schienen die »reinen« Flag-Teams dank jüngster Regelmodifikationen gegenüber den Abordnungen der Teams aus dem Tackle-Bereich etwas in Rückstand zu geraten.

 

Vom Buhmann zum Heilsbringer

Der kühle Empfang in Philadelphia für Donovan McNabb ist vergessen

Nahezu im Alleingang führte Donovan McNabb, der Prototyp des neuen NFL-Quarterbacks, die Philadelphia Eagles immerhin bis ins NFC-Finale. Selbst in aussichtslosen Situationen fand McNabb immer wieder einen Weg, seine Eagles zum Erfolg zu führen, und am Ende fehlte nur ein Touchdown zum Einzug in den Super Bowl. »Er ist die beste ‘One-Man-Show’ seit John Elway«, glaubt NFL-Analyst John Madden. Und damit hat Madden wohl recht. Mit seinen Lauf- und Passqualitäten stellt McNabb eine zweifache Bedrohung für jede Abwehr dar und sorgte so Woche für Woche für Kopfschmerzen bei den gegnerischen Defensive Coordinators.

 

Zwischen Trainer-Kunst und Zocker-Glück

Florida State liegt beim Recruiting mal wieder vorn

Was die Draft für die NFL, das ist für den College Football das Recruiting, das Werben um die beziehungsweise das Anwerben der besten Football spielenden High-School-Abgänger. Diese wichtige Phase im College-Football-Terminkalender erreicht Anfang Februar ihren Höhepunkt, wenn die Spieler am so genannten »Signing Day« am ersten Mittwoch im Februar es den von ihnen auserkorenen Universitäten schriftlich geben dürfen, dass sie bei ihnen spielen werden. Am erfolgreichsten rekrutiert hat nach Meinung der Fachleute wieder einmal Florida State.

 

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